Es gleicht sich eben doch alles aus. Nach dem Last-Minute-Punktverlust gegen Dortmund ergattert Wormatia auf den letzten Drücker einen Punkt in Lotte.
Mal wieder ist die erste Halbzeit schnell erzählt. Die erste Torchance des Spiels hatte ein Wormser: Nach Kreuzhecks Fehler prallte der Ball zu Andrew Wooten und dieser scheiterte aus spitzem Winkel an Torwart Poggenborg (23.). Zuvor drehte Thorsten Müller zwar ein 25-Meter-Pfund von Hozjak um den Pfosten, der Schiri hatte in dieser Szene aber ein Abseits gesehen. Viel gefährliches auf Wormser Seite passierte sonst aber nicht. Dafür spielten die bärenstarken Lotter Flügelspieler mit der Hintermannschaft Katz und Maus. Viel zu oft sahen Hertlein, Pfeffer und Co nur noch die Hacken ihrer Gegenspieler und traumwandlerisches Direktpassspiel bis in den Strafraum trieb dem Wormser Anhang die Schweissperlen auf die Stirn. Beim Torschuss haperte es dann aber zum Glück. Mit dem 0:0 ging es dann in die Halbzeitpause.
Halbzeit zwei begann denkbar schlecht. Dondorf flankte maßgenau auf den ungedeckten Leimbrink und Thorsten Müller kam nicht mehr schnell genug runter um den Kopfball zu parieren – die Führung für Lotte (48.). Es folgten 20 Minuten, die mit Glück schadlos überstanden wurden. Lotte durchbrach stellenweise im Minutentakt die Abwehr und einzig Thorsten Müller hielt Wormatia noch im Spiel. Wormatia versuchte sich mit weiten Bällen nach vorne zu wehren, diese kamen aber postwendend zurück.
Mit dem Wechsel von Oliver Schmitt für Sven Bopp kam die Wende. Der hatte auch gleich den Ausgleich auf dem Fuß: Ein Lotter grätschte in einen Flachschuss und produzierte eine Bogenlampe, für die sich weder Torwart Poggenborg, noch seine Vordermänner zuständig fühlten. Schmitt rauschte heran und donnerte den Ball volley aus kurzer Distanz Poggenborg um die Ohren, den Nachschuss drehte dieser klasse um den Pfosten. Nach dem Eckball stand Bolm mit dem Rücken zum Tor am Fünfmeterraum und legte ab auf Schmitt, dessen Flachschuss zischte dicht vorm Tor auf die andere Seite und kam von dort auf gleiche Weise retour – ins Seitenaus. Egal wie das Spiel vorher lief, jetzt musste es einfach 1:1 stehen (68.)! Lotte wirkte nun etwas eingeschüchtert und wurde defensiver, blieb bei Kontern aber stets brandgefährlich, Wormatia drängte auf den Ausgleich. Bolm kam im Strafraum zu Fall und einem Abwehrspieler sprang der Ball an die Hand – die Pfeife blieb stumm. Schmitt hatte wiederum eine dicke Chance, setzte den Ball hart bedrängt über das Tor. In der 88. Minute fiel fast das 2:0, Dondorf setzte den Ball aber überhastet drüber. Blieb die Hoffnung auf eine Standardsituation, die letzte Minute bot eine solche. Gebhardt schlug eine 30-Meter-Freistoßflanke, Sandro Roesner stieg am höchsten und köpfte den Ball unhaltbar über den Torwart hinweg zum verdienten Ausgleich ein. Kurz darauf war Schluss und die Erleichterung sowohl auf dem Platz, als auch auf den Rängen spürbar groß.