Gegen den Tabellenletzten Zweibrücken gelang ein lockerer 5:0-Heimsieg durch Treffer von Alper Akcam, Alan Stulin, Benjamin Maas und Florian Treske (2).
Der SVN Zweibrücken ist so etwas wie Wormatias Angstgegner. Alle drei bisherigen Regionalligaduelle wurden verloren, dazu flog man zwei Mal im Südwestpokal raus. So auch in der Hinrunde, was mit Blick auf die Tabelle immer noch besonders ärgert. Es war also noch eine Rechnung offen. Allerdings kann die jetzige Zweibrücker Mannschaft nichts dafür, vor der Winterpause standen ganz andere Spieler auf dem Platz. Um eine Insolvenz zu verhindern, wurde der komplette Kader getauscht. Nun stehen günstige und sehr günstige Kicker unter Vertrag, von denen der ein oder andere ansonsten wohl nie ein Regionalligaspiel bestritten hätte. Dreizehn (oft knappe) Niederlagen am Stück sind die Folge und gestern kam Nummer 14 dazu.
Aller guten Dinge sind drei, und so kam ein weiteres Mal Wormatias Fünferkette zum Einsatz. Dieser ist die wieder gewonnene defensive Stabilität zu verdanken und auch das Umschaltspiel klappt besser, schalten sich die Außenverteidiger doch bei Ballbesitz sofort in den Angriff ein, ohne hinten verhängnisvolle Lücken zu reißen. So ist die 5-3-2-Taktik doch offensiver, als sie auf dem Papier aussieht. Gegen Zweibrücken hatten die Wormaten damit leichtes Spiel. Schon nach drei Minuten spielte Gästetorwart Miller Florian Treske einen Abstoß genau in die Füße, Wormatias Kapitän wartete einen Moment und legte sanft quer auf Alper Akcam 1:0. Das war auch bereits die Vorentscheidung, zumindest machten die Gäste diesen Eindruck. Vielleicht wäre es ohne dieses frühe Tor etwas anders gewesen, aber so ließ der SVN den Wormaten viel Platz, verhielt sich in den Zweikämpfen sehr freundschaftlich und schien zuvorderst ein faires Fußballspiel zeigen zu wollen. Das erinnerte doch sehr an das 4:0 gegen Elversberg am letzten Spieltag vor zwei Jahren. 12:3 Torschüsse konnte man im ersten Durchgang zählen, von denen Miller die besten Chancen durch Akcam (7., 10.), Treske (14., 40., 43.) und den genesenen Benjamin Himmel (32.) parieren konnte. Das 2:0 durch Treske nach schönem Spielzug war dann auch mehr als überfällig (34.) und gleichzeitig der Halbzeitstand.
Nach der Pause gingen die Gäste energischer zu Werke und kamen auch zu einer Torchance, die Tim Paterok zur Ecke lenkte (58.). Eugen Gopko verpasste bis dahin die Erhöhung der Führung (55., 57.). Ein wirklich sehr faires Spiel wurde dann durch einen deplatziert wirkenden Platzverweis getrübt. Einen langen Ball auf Akcam blockte der herausgeeilte Miller außerhalb des Strafraums mit der Schulter, Schiri Braun sah aber mehr den Oberarm im Spiel und zückte die Rote Karte (65.). Es gab aufmunternden Applaus der Zuschauer für den Zweibrücker Torwart, war doch Paterok gegen Freiburg in der gleichen Situation (sogar fast an der gleichen Stelle in der gleichen Spielminute) ebenfalls vom Platz geflogen. In Unterzahl waren die Gäste nun chancenlos und völlig überfordert. Alan Stulin nach schönem Einsatz von Gopko (71.), Treske nach tollem Spielzug über Findik und Saiti (78.) und Benjamin Maas nach Eckball (84.) schraubten das Endergebnis auf 5:0. Es hätte leicht noch deutlicher werden können, alleine der eingewechselte Zahit Findik ließ gleich fünf (!) Hochkaräter (69., 77., 83., 85., 86.) ungenutzt.
Genau 50 Tore hat der VfR nun erzielt, davon fast 20% in den letzten acht Tagen – es gab nach dem dürren Frühjahr ja auch einiges nachzuholen. Durch seinen zweiten Doppelpack in Folge hat sich zudem Florian Treske mit 17 Treffern wieder an die Spitze der Torjägerliste gesetzt. 5:0 ist der höchste Saisonsieg, das gleiche Ergebnis gab es zuletzt im September 2011 gegen 1860 München II. In jener Saison gelangen auch das letzte Mal zwei Zu-Null-Siege in Folge. Die im Winter ausgegebene Mindestzielmarke von 45 Punkten ist überschritten und mit nun zehn Punkten Vorsprung bei noch vier ausstehenden Spielen sollte auch in Sachen Klassenerhalt nichts mehr anbrennen. Vor allem, da man beim Gastspiel in Nöttingen am Montag in acht Tagen (4. Mai, 19 Uhr) selbst alles klar machen kann. Tabellenplatz sechs ist gefestigt und die Homburger wieder im Blick, dahinter allerdings ist alles unfassbar knapp. Zwei Pünktchen trennen Kassel auf Platz sieben und Trier auf Platz dreizehn voneinander.
Tore: 1:0 Akcam (3.), 2:0 Treske (34.), 3:0 Stulin (71.), 4:0 Treske (78.), 5:0 Maas (84.)
Gelb: keine
Rot: Miller (Zweibrücken/65.), Handspiel außerhalb des Strafraums
Zuschauer: 1.167 Schiedsrichter: Thorsten Braun (Saarbrücken)
Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maas, Maslanka, Karwot, Wolfert (60. Saiti) – Antonaci (60. Findik), Himmel (46. B. Weisenborn), Stulin – Treske, Akcam.