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Marco Stark im Interview: „Wir wollen immer gewinnen!“

Marco Stark (29) war zu Saisonbeginn sicher der überraschendste Neuzugang. In der Jugend groß geworden bei Normannia Pfiffligheim, Wormatia und der TSG Pfeddersheim, schloss er sich als 15jähriger dem 1. FC Kaiserslautern an, wo er zum Jugendnationalspieler reifte und zwei Bundesligaspiele absolvierte. Danach kam er für den 1.FC Saarbrücken, Wacker Burghausen und Sportfreunde Siegen auf 43 Zweitligaspiele. In den letzten beiden Jahren spielte Stark 51 Mal für den SV Sandhausen und Erzgebirge Aue in der Dritten Liga und stieg 2010 mit Aue in die 2. Bundesliga auf. Wir trafen Marco Stark noch am Rande des Wormser Weihnachtsmarktes zum Interview.

Die letzten 10 Jahre hast du immer mindestens drittklassig gespielt und bist letztes Jahr mit Erzgebirge Aue in die 2. Liga aufgestiegen. Wieso hast du dich der Wormatia angeschlossen? Wie man lesen konnte, wollte Aue doch eigentlich mit dir verlängern? Aber du wärst doch sicherlich auch für einige Drittligaclubs interessant gewesen?

Ja das stimmt, eigentlich wollte Aue mit mir verlängern. Wir hatten frühzeitig zusammen gesessen, es ging nur noch um Kleinigkeiten und man wollte mir ein Angebot machen. Und auf dieses Angebot habe ich gewartet und gewartet, aber auch während meines Urlaubs hat sich niemand gemeldet. Dem ein oder anderen Drittligisten hatte ich mittlerweile abgesagt, da ich ja erst mit Aue verhandeln wollte – immerhin hätte ich dort 2. Bundesliga spielen können. Schließlich habe ich mich dann mal in Aue nach dem Stand erkundigt und nun hat man mir nahegelegt, mir etwas anderes zu suchen. Dafür war es jetzt aber schon etwas spät, ich hatte ja auch schon einigen Vereinen abgesagt. Da ich den Jürgen Klotz gut kenne und ja bei Wormatia groß geworden bin, hatte es sich angeboten, hier mit zu trainieren. Dann hat es sich so ergeben, dass ich hiergeblieben bin. Ich bereue es auch keine Sekunde und wie man im Moment sieht, läuft es ja jetzt ganz gut.

Es hat aber doch noch eine ganze Weile gedauert, bis du deinen Vertrag bei Wormatia unterschrieben hast. Warum erst „auf den letzten Drücker“?

Ja, das stimmt. Aber es war von vorneherein klar, dass ich so lange wie möglich warten möchte, ob noch Angebote aus der Dritten Liga kommen. Ich hatte auch noch die ein oder andere Anfrage, aber die haben sich dann auch etwas Zeit gelassen, weil man dort eigentlich jüngere Spieler suchte und so jung bin ich halt auch nicht mehr. Aber wie gesagt, ich bin jetzt hier bei der Wormatia und was war, das interessiert mich nicht mehr. Ich will mit der Wormatia über den Strich, im Moment läuft es ganz gut und ich gehe davon aus, dass wir das auch schaffen werden.

Es gab auch Vermutungen, du würdest dich jetzt mehr dem Beruflichen widmen und deshalb im Fußball etwas kürzer treten.

Nein, das nicht. Aber mein Vater kennt viele Leute, ich kenne auch mittlerweile viele Leute, da kann sich in naher Zukunft schon etwas ergeben. Ob jetzt nur Fußball bei Wormatia oder Fußball und Arbeit nebenher, das werden wir mal sehen am Ende der Saison. Auf jeden Fall möchte ich so lange wie möglich Fußball spielen! Mir ist aber auch klar, dass ich mich so nach und nach mal um die Zeit danach kümmern muss.

Du bist beim FCK zum Jugendnationalspieler herangereift. 2000 warst du mit der U18 EM-Dritter und bei der U20-WM in Argentinien warst du ebenfalls dabei. Wer waren da deine Teamkollegen und wie viele Länderspiele hast du eigentlich gemacht? Im Internet ist zu finden, du seist Rekordnationalspieler.

Naja, ob Rekordnationalspieler stimmt? Das waren so 40, 45 Spiele in der Jugendnationalmannschaft, so ganz genau weiß ich das auch nicht mehr. Ich habe mit Kevin Kuranyi gespielt, Jermaine Jones, mir fallen da gar nicht mehr alle ein, das waren so viele. Man sieht halt, mit denen hat man zusammengespielt, und die spielen jetzt in der Bundesliga… Wie zum Beispiel auch Roman Weidenfeller und Benjamin Auer, mit denen ich in Kaiserslautern gespielt habe.

Zurück zur Wormatia. Unter Ronny Borchers sind im Vergleich zum Saisonbeginn große Fortschritte in läuferischer und kämpferischer Hinsicht zu sehen und die Fans sind wieder zufrieden. Wie siehst du das?

Die Fans erwarten, dass wir laufen und dass wir kämpfen. Das haben wir in den letzten Spielen sehr gut umgesetzt und auch noch gewonnen. Und wenn du gewinnst, sieht das natürlich alles ganz anders aus, als wenn du verlierst. Aber auch in den ersten Spielen sind wir gerannt, haben gekämpft und wollten gewinnen. Nur haben wir jetzt auch mal wieder Glück, wie zum Beispiel in Hoffenheim, wo Kevin einen Unhaltbaren hält oder der Gegner mal vorbeischießt. Wir als Spieler, die ganze Mannschaft, grundsätzlich wollen wir immer gewinnen und kämpfen bis zum Schluss. Das ist auch meine Einstellung.

Das es jetzt besser läuft, hat sicher auch mit den zahlreichen Verletzungen zu Saisonbeginn zu tun. Du selbst hattest dir ja im Testspiel gegen Mainz eine Bänderverletzung zugezogen. Ronny Borchers hat dich später mit Hinweis auf deine Fitness in die Innenverteidigung beordert. Wie fit bist du denn mittlerweile?

Also ich bin fit und mir geht es gut. Schade dass wir jetzt Winterpause haben, ich hätte gerne weitergespielt. Aber um auf die Verletzung zurückzukommen: Ich habe nach meinem Bänderanriss natürlich probiert, schnell fit zu werden, weil ich der Mannschaft helfen wollte. Vielleicht habe ich 1-2 Wochen zu früh angefangen, das hat man dann gemerkt. Mit Extra-Schichten und Trainingseinheiten bin ich dann aber nach und nach näher an die Mannschaft gerückt und bin jetzt eigentlich da, wo ich sein will. Ein paar kleine Wehwehchen hier und da sind normal, aber sonst bin ich fit.

Du hast diese Saison „Sechser“ gespielt und in der Innenverteidigung. Was ist denn deine bevorzugte Position?

Also Innenverteidiger habe ich schon von klein auf gespielt, „Sechser“ eigentlich immer nur ausgeholfen. In den letzten Jahren war es dann so, dass ich eigentlich immer auf der Sechs gespielt habe. Jetzt passt mir aber Innenverteidiger besser und ich fühle mich da auch wohler als auf der Sechs, denn so habe ich alles vor mir und kann meinen Mitspielern sagen, wie sie sich positionieren sollen und wie wir laufen müssen.

Auf welches Spiel freust du dich in der Rückrunde denn ganz besonders?

Nun, in Darmstadt war ich ja jetzt gesperrt [5. Gelbe] und da freue ich mich natürlich auf das Rückspiel gegen Darmstadt. Da hoffe ich, dass einige Zuschauer kommen, wir natürlich gewinnen und damit die Niederlage vom Hinspiel wett machen.

Abschlussfrage: Packt Wormatia den Klassenerhalt?

Ganz klar, natürlich!

Vielen Dank, Marco Stark, für das Gespräch und viel Glück für die Rückrunde!

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