Der 2:1-Heimsieg gegen den TuS Mechtersheim ist gegen starke Gäste hart erkämpft.
Spielbericht
Gästecoach Yusuf Emre Kasal war voll des Lobes für den Auftritt seines Teams. Zustimmung gab es nicht nur von Peter Tretter, sondern auch von den übrigen Gästen der Pressekonferenz. Welches Team auf Platz 3 und welches auf Platz 18 steht, war wirklich nicht zu erkennen. Kampf- und spielerisch stark präsentierte sich der TuS Mechtersheim. Was an diesem Abend den Unterschied machte, war die Chancenverwertung.
Den besseren Start hatten die Gäste, die in der Anfangsviertelstunde das dominante Team waren. Simon Ludwig warf sich beherzt in den Schuss von Krämer, sonst hätte es früh 0:1 stehen können (9.). Wormser Ballverluste und Fehlpässe bestärkten die TuS. Sulejmani prüfte Luca Pedretti erstmals mit einem Flachschuss (15.), Mert Özkaya mit einem Freistoß (22.).
Langsam kamen auch die Wormaten ins Spiel. Nach Konter über Alexander Shehada und Ablage von Daniel Kasper zielte Maximilian Fesser volley in die Wolken (17.). Die nächste Chance war dann schon ein Hundertprozenter, eine Flanke von Umut Sentürk bugsierte der einspringende Jannik Marx haarscharf an Tor vorbei (27.). Dass Fesser bei der Annahme der Ball versprang, verhinderte eine weitere Großchance nur eine Minute später.
Ein Eckball, gegen Pirmasens noch das große Manko, brachte die Führung. Geschlagen von Sentürk und per Kopf verlängert von Vincent Haber, spitzelte Ludwig den Ball am machtlosen Torwart Klein vorbei ins Tor (40.). Saravanja hatte die Chance zum Ausgleich, verfehlte das Tor nach einer Flanke aber deutlich (45.+2). Glück für die Wormaten oder ein Beispiel für fehlende Qualität, die Gästecoach Kasal mittlerweile bei seiner Mannschaft im Abschluss konstatiert.
Nach Wiederanpfiff war Mechtersheim wie schon zu Beginn das bessere Team. Kelleci nutzte einen Stellungsfehler von Philipp Sonn, schloss aber überhastet und unplatziert ab (46.). Zwei Minuten später ließ er sich mehr Zeit. Eine flache Hereingabe von Mert Özkaya erreichte den clever einlaufenden Aktivposten und es stand 1:1 (48.). Und Saravanja hatte gar die Chance zur Führung auf dem Fuß, sein Schuss ging in den Nachthimmel (52.).
Peter Tretter sah sein ungutes Bauchgefühl auf dem Weg ins Stadion bestätigt: Ein Spiel, bei dem man mit einem Punkt vielleicht zufrieden sein muss. Aber vorne drin stand auch immer noch ein Daniel Kasper. Steilpass Pascal Nicklis auf Fesser, Ablage und aus der Drehung mit Nervenstärke brachte der Mittelstürmer mit seinem 15. Saisontor den VfR wieder in Führung (60.).
Wenige Minuten später waren die Gäste nur noch zu Zehnt. Kelleci kam gegen Sonn zu spät und sah die Gelb-Rote Karte (66.). Die Überzahl machte sich allerdings nur kurz bemerkbar, denn die Wormaten spielten es nun nicht clever aus, sondern kamen ein ums andere Mal in Bedrängnis. Zwingende Chancen fehlten zwar, aber wenn die Gäste ihren Konter in der 88. Minute sauber ausgespielt hätten, wäre ein 2:2 nicht unverdient gewesen. Die sechsminütige Nachspielzeit wiederum ließ der VfR klug herunterticken und es blieb bei drei Punken.
Die nächste nicht leichte Aufgabe wartet im Saarland beim SV Auersmacher. Der Tabellenfünfte spielt auf Kunstrasen, Anstoß am Samstag ist um 15:30 Uhr.
Tore: 1:0 S. Ludwig (40.), 1:1 Kelleci (48.), 2:1 Kasper (60.)Gelb: Sonn (11.), Shehada (51.), Nicklis (53.) / Kelleci (51.), M. Özkaya (90.+2), da Silva Arnold (90.+2)Gelb-Rot: Kelleci (Mechtersheim), Foulspiel (66.)Zuschauer: 1.234Schiedsrichter: Alexander Mroß (Niederfell)Aufstellung
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Vorbericht
Vor knapp zwei Monaten war das Heimspiel gegen den TuS Mechtersheim in der Halbzeit beim Stand von 1:1 wegen Unwetters abgebrochen worden, morgen Abend um 19:30 Uhr geht es wieder bei Null los. An der Ausgangslage hat sich seitdem viel geändert. Während aus den damals noch wackeligen Wormaten ein Spitzenteam geworden ist, sind die Gäste in den Tabellenkeller abgerutscht.
Ursprünglicher Plan war, Platz 6 in der Meisterrunde der vergangenen Saison in diesem Jahr zu toppen. Das liegt trotz der Abgänge einiger Stammspieler vor allem an den beiden Rückkehrern Kaan und Mert Özkaya. Die beiden 21-jährigen Brüder waren letzte Saison absolute Leistungsträger (Mert erzielte 18 Tore in 17 Spielen) und wurden in der Winterpause von Regionalligist SGV Freiberg verpflichtet. Nach einem halben Jahr sind sie wieder zurück in Mechtersheim.
In der Abwehr wurde der zunächst vom FSV Zwickau ausgeliehene Felix Brand (22) fest verpflichtet. Erfahrener ist der ehemalige türkische U20-Nationalspieler Tufan Kelleci (29), der einst in der Jugend beim SC Freiburg spielte und in den letzten zehn Jahren in der dritten türkischen Liga aktiv war. Er ist mit vier Toren auch der treffsicherste Spieler zusammen mit Mert Özkaya und Maximilian Krämer (27), ein Rückkehrer nach zuletzt fünf Jahren Verbandsliga.
Im Kader befinden sich einige Spieler mit Wormatia-Vergangenheit. Torwart Fabian Niemann (20) und Defensivspieler Leo Klein (20) kamen letztes Jahr aus Wormatias U19, nun sind Everest Sulejmani (20) aus der U21 und Nenad Jasarevic (16) aus der U17 dazugestoßen. Das gilt auch für den aus Ludwigshafen gekommenen Mark Knäblein (22), der verletzte Innenverteidiger Ünal Altintas macht das halbe Dutzend Ex-Wormaten voll.
Der Saisonstart sah zunächst noch ganz okay aus. Einem klaren 3:0-Sieg zum Auftakt gegen RW Koblenz folgte ein 0:0 gegen Quierschied. Doch danach gab es zehn sieglose Spiele mit lediglich drei weiteren Punktgewinnen gegen Dudenhofen, Auersmacher und Bitburg. Vorvergangene Woche gelang der Befreiungsschlag: Auf den 4:0-Erfolg im Pokal gegen Baumholder setzte man mit dem 3:0 gegen Pfeddersheim den zweiten Saisonsieg drauf. Letzten Dienstag wäre dann fast die Baumholder Revanche in der Liga gelungen, ein Eigentor rettete für Mechtersheim einen Punkt. Auch am Samstag freute man sich über einen Punkt, in der Nachspielzeit gelang der 2:2-Ausgleich gegen Morlautern.
Wormatia-Coach Peter Tretter hat nach dem Spiel gegen Pirmasens und einer Trainingseinheit keine Rückkehrer zu vermelden. Sandro Loechelt (Achillessehnenentzündung) und Younes Azahaf (Muskelfaserriss) fehlen also erneut, dazu ist Nils Wannemacher erkrankt.
