Ein insgesamt gerechtes, leider nach 1:0-Führung aber eben auch sehr spätes 1:1-Unentschieden gab es gegen den SV Morlautern.
Spielbericht
Trainer Peter Tretter schickte bis auf eine Änderung die in Baumholder siegreiche Mannschaft auf den Platz, Luca Pedretti stand wieder zwischen den Pfosten. Und schon mit der ersten Möglichkeit gingen die Wormaten in Führung. Philipp Sonn touchierte per Kopf eine Sentürk-Ecke, irritierte Abwehrspieler Bürger damit entscheidend und Daniel Kasper konnte aus dem Stand zum 1:0 einköpfen (8.).
Der VfR war spielbestimmend und strahlte Sicherheit aus, auf weitere Torchancen mussten die Zuschauer jedoch warten. Der dank der Regenwürmer arg ramponierte und schwer zu bespielende Rasen machte es beiden Teams schwer, spielerische Akzente zu setzen. In der Schlussphase der 1. Halbzeit kamen die Chancen dann aber im Minutentakt.
Nach Alexander Shehadas Balleroberung und Kaspers Zuspiel hatte Philipp Sonn das 2:0 auf dem Fuß, machte aber noch einmal einen Schlenker statt direkt abzuschließen und scheiterte an Torwart Bitzer (41.). In dessen Armen landete auch Kaspers abgefälschter Versuch (42.). Pascal Nicklis verzog nach schönem Zusammenspiel und wurde dann im Strafraum zu Fall gebracht (43.). Die Proteste hielten sich in Grenzen, nicht wenige glaubten es ginge mit einem Einwurf weiter. Doch der Schiedsrichter hatte durchaus ein Foul gesehen – und gab Freistoß außerhalb des Strafraums statt Elfmeter. Das war nun eine eindeutige Fehlentscheidung. Den Freistoß zog Umut Sentürk direkt aufs Tor und brachte Bitzer damit in Bedrängnis (45.).
Sekunden vor dem Pausenpfiff hatten dann auch die Gäste noch eine Torchance, die eigentlich zwingend zum Ausgleich führen muss. Pedretti lief einem langen Ball entgegen, Edet war schneller und flankte in die Mitte, wo Knapp aus fünf Metern weit über das leere Tor schaufelte (45.+1).
Nach Wiederbeginn setzte Shehada eine erste Duftmarke (46.), weitere Möglichkeiten machten sich die Wormaten wegen mangelnder Zielstrebigkeit vermehrt selbst zunichte. So legte sich Sentürk den Ball noch einmal auf den linken Fuß und vertändelte eine gute Möglichkeit (54.). Das hätte sich fast umgehend gerächt. Edet setzte sich auf der Außenbahn durch, in der Mitte scheiterte Knapp aus kurzer Distanz zweimal an Pedretti und Elias Holzemer warf sich in den Nachschuss von Kirch (55.). Der Morlauterer hatte noch eine weitere Gelegenheit, ballerte nach einem Freistoß aus spitzem Winkel drüber (60.). Und bei einem Volley von Jander musste sich Pedretti strecken (73.).
Wirkliche Hochkaräter hatten die Wormaten nicht. Sentürk stellte mit einem tückischen Freistoß-Aufsetzer Bitzer vor Probleme (69.). Konterchancen wurden schlecht ausgespielt (77.), dann fehlte der letzte Wille zum Abschluss (78.). Kasper konnte sich seines Gegenspielers entledigen, schaffte es aber nicht Torwart Bitzer zu tunneln (87.).
Die Gäste hatten in der 84. einen Elfmeter gefordert, nachdem Knapp im Laufduell mit Moritz Maurer und Ivan Smiljanic zu Boden ging. Ein Foul sah der Schiri nicht und wenn, wäre es außerhalb gewesen. Smiljanic verletzte sich in dieser Situation und schleppte sich anschließend mangels Wechselmöglichkeit weiter über den Platz. Dessen Behandlungspause und jene für den bei Morlautern eingewechselten Palmeira Abbehusen (Verdacht auf Kreuzbandriss, gute Besserung!) machte eine längere Nachspielzeit nötig.
Und wie im Hinspiel schlug eine Mannschaft noch einmal zu, diesmal Morlautern. Edet köpfte eine Ecke Richtung Knapp und der nutzte seine dritte Großchance zum Ausgleich (90.+6). Gerecht, doch natürlich ärgerte sich Peter Tretter über das unzureichend energische Defensivverhalten bei diesem Standard. Das hätte mit der allerletzten Aktion des Spiels sogar fast noch zum Siegtreffer der Gäste durch Jander geführt, erneut nach einer Ecke (90.+9). Aber das wäre selbst für Gästecoach Graf zu viel des Guten gewesen.
Durch die Niederlagen von Pirmasens und Gonsenheim reicht der Punkt dennoch, um auf den 2. Tabellenplatz zu klettern. Am kommenden Samstag um 14:30 Uhr wartet nun das letzte Auswärtsspiel des Jahres beim TuS Mechtersheim. Und anschließend zum Abschluss die Gonsenheim-Woche mit Pokal- und Nachholspiel.
Tore: 1:0 Kasper (8.), 1:1 Knapp (90.+6)Gelb: – / Jander (29.), Schwarz (61.)Zuschauer: 712Schiedsrichter: Marvin Engelbertz (Wallmenroth)Aufstellung Pedretti – Holzemer, S. Ludwig (57. Maurer), Smiljanic, Nicklis – Sonn, Loechelt – Marquardt (66. Azahaf), Sentürk (78. Manganiello), Shehada – Kasper.
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Vorbericht
Viermal traf der VfR Wormatia bislang auf den SV Morlautern, zum ersten Mal ist dieser nun am Samstag um 14 Uhr in Worms zu Gast. Der 3:2-Sieg im Hinspiel war eine ebenso enge Kiste wie die drei Pokalspiele zuvor, in denen die Wormaten zweimal den Kürzeren zogen.
In der Saison 2009/10 lagen zwischen beiden Teams noch sechs Spielklassen. Morlautern wurde damals Meister in der Kreisliga Kaiserslautern und legte einen direkten Durchmarsch hin bis in die Verbandsliga. 2016 stieg man erstmals in die Oberliga auf, in der man sich nur zwei Jahre halten konnte. 2022 gelang die Rückkehr und in der vergangenen Saison knapp der Klassenerhalt. Das ist auch in diesem Spieljahr das Ziel.
Nach verpatztem Saisonstart gab es Mitte September drei Siege in Folge, was Auftrieb für die Wochen danach gegeben zu haben scheint. Jedenfalls gingen danach nur noch die Spiele in Pfeddersheim (0:1) und gegen RW Koblenz (1:4) verloren. Ansonsten wurde Punkte gehamstert. Neben Unentschieden gegen Mechtersheim, Waldalgesheim, Cosmos Koblenz und Quierschied gab es auch teils Überraschungssiege in Gonsenheim (4:1), gegen Engers (6:5) und am letzten Wochenende im Derby gegen den FCK II (1:0). Große Probleme hatte Morlautern in der Hinrunde bei seinen Heimspielen: Der Kunstrasen verklebt, der Naturrasen unbespielbar. Im Hinspiel wurde bekanntlich nach Enkenbach ausgewichen, später spielte man gar mehrmals auf dem Sportplatz von B-Ligist FC Eiche Sippersfeld. Mittlerweile sind beide Spielfelder saniert.
Mit den Smith-Brüdern sind zwei Ex-Wormaten im Team, beide Stammspieler. Joshua in der Innenverteidigung, Justin auf der linken Seite. Bester Torschütze ist der US-Amerikaner Bobby Edet (29) mit neun Saisontoren, gefolgt vom aus der B-Klasse geholten 2-Meter-Hünen Marc Knapp (29) mit sechs Treffern.
Für Wormatia-Coach Peter Tretter entspannt sich die Personalsituation wieder ein wenig, Dauerbrenner Jannik Marx ist nach seiner Augenentzündung wieder einsatzbereit. Der angeschlagene Maximilian Fesser, für den es in Baumholder zumindest für einen Bankplatz gereicht hatte, fehlt diesmal erkrankt. Bei Luca Pedretti (Knochenabsplitterung) ist eine Blitz-Rückkehr im Bereich des Möglichen. Vincent Haber (Muskelfaserriss) ist in den letzten Spielen dieses Jahr nur noch als Zuschauer dabei.