Eine richtige Fußballpartie mit viel Gaudi vor ernstem Hintergrund, so stellten sich Sportdezernent Hans-Joachim Kosubek und Gerd Vogt vom Sportamt das Benefizspiel am Abend des 11. September im Wormatia Stadion vor. Und sie wurden nicht enttäuscht! In der ersten Halbzeit schlug sich die Auswahl von Radio RPR wacker gegen Wormatias Oberligakicker, die sich in sportlich fairer Weise dem Radio RPR-Team gegenüber eine gewisse Abstinenz beim Tore schießen verordnet hatten. So konnte dann in einer, im Zeichen von weltweitem Medieninteresse stehenden Pressekonferenz, RPR-Cheftrainer Hartmut Mummert zufrieden Bilanz ziehen hatte doch seine Mannschaft ihr vorgegebenes Ziel, nur einstellig in Rückstand zu geraten, beim 1:6 problemlos erreicht. In der zweiten Halbzeit dachte so mancher der gut 250 Zuschauer: Sehe ich rot oder bin ich blau, denn während ja sonst die Oberligaelf in einheitlichen Trikots aufläuft und miteinander spielt, war dies am vergangenen Mittwoch alles ganz anders. Apropos anders, auch für Dirk Anders war es da nicht ganz einfach; wer seiner Jungs spielt denn in der blauen und wer in der roten Multikulti-Truppe aus Politik, Wirtschaft und Sport mit. Und die Promis legten sich mächtig ins Zeug, nicht nur während des Spieles, das mit 2:2 endete, sondern ganz besonders beim nachfolgenden Elfmetermarathon. Jürgen Wegener von der Volksbank fackelte nicht lange als er die Chance zum 1:0 hatte und traf mit fulminantem Schuss. Man munkelte allerdings dies sei nur möglich gewesen, weil ihm Sparkassendirektor Achim Herb dazu den Weg frei gemacht hätte? Während WO-2001, Bürgermeister Georg Büttler, mit ruhigem Fuß souverän das Spiel seiner roten Mannschaft lenkte, beeindruckte Geheimagentin 007, Baudezernentin Jeanette Wopperer in Bond blau schon beim Aufwärmtraining durch ihre Geschmeidigkeit. Helmut Antz kWh1 und Thomas Bollheimer, kWh2 vom EWR versuchten mit immer neuer Energie, MCCCLXIX Arnulf Kienast den Goldschmied auszubremsen, was allerdings schwierig war, hatte der Nibelungenlied-Experte sich doch tatsächlich von Siegfried die Tarnkappe ausgeliehen. Sportdezernent Hans-Joachim Kosubek überzeugte auf der rechten Seite durch Schnelligkeit und Laufbereitschaft und lies sich von seiner roten Gegenspielerin, der Gleichstellungsbeauftragten Birgit Löwer, die zwar mit männlichem und weiblichem Symbol auf dem Rücken auflief, ansonsten aber doch mit weiblichem Charme den Gegner zu beeinflussen versuchte, nicht irritieren. Während Bernd Gander von der Werbegemeinschaft es gerne gesehen hätte, dass seine Mannschaftskameraden in Anzügen von Dähler das Spiel bestreiten, war Wormatia Vorsitzender Fritz Bergemann-Gorski gar nicht so Unzurechnungsfähig, wie es ihm auf dem Rücken durch §104 attestiert wurde. Er war nur unberechenbar und verwandelte zu seiner eigenen Ãœberraschung sogar einen Elfmeter. Leider gibt es auch, fast wie im richtigen Leben, Negatives zu berichten. An erster Stelle wäre da Gerd Vogt vom Sportamt zu nennen, der ständig versuchte dem Pfeifenmann sein Handwerkszeug zu klauen und letztendlich nur durch einen Großeinsatz der Wormser Polizei vom Spielfeld geholt und in Handschellen abgeführt werden konnte. Wobei man ihn jedoch auch wiederum ein wenig verstehen konnte, denn was der Antiunparteiische Jürgen von Massow so alles durchgehen lies, verwunderte den seriösen Fußballfan doch sehr. Hatte der EWR Mann u.a. doch tatsächlich keine Skrupel die EWR Frau 90-60-90, Karin Flesner, gleich mehrfach den Spielern einen Zaubertrank verabreichen zu lassen und das Teufelszeug zusammen mit seinen Assistenten an der Seitenlinie, Gerd-Heiner Bickel und Wolfgang Gethöfer auch noch selbst auszuprobieren. Nicht vergessen werden sollen auch Verkehrsdirektor Bernd Leitner, 192 cm sowie der einzige echte ehemalige Fußballprofi Marinus Decker, Reno 126, von Renolit Haus und Gegros Chef Michael Dietrich, 0,33l, die sich ebenfalls in den Dienst der guten Sache stellten. Bleibt noch Boris Müller von Radio RPR, der witzig und unterhaltsam zugleich beide Spiele kommentierte und für gute Stimmung bei den Zuschauern sorgte. Fazit: Allen hat es großen Spaß gemacht und es gab an diesem Abend nur Sieger, denn die Ergebnisse beider Spiele waren ohne Bedeutung! Es ist überaus erfreulich, dass bei der Veranstaltung mehr als 3000 Euro für den vom Hochwasser so sehr geschädigten Kindergarten „Landluft“ in der Lutherstadt Wittenberg „eingespielt“ wurden. |