Back to the roots – zurück zu den Wurzeln, lautet Wormatias neues Leitmotiv. Man setzt künftig verstärkt auf eigene Kräfte und hat exemplarisch dafür ein neues bodenständiges Trainerteam installiert. Nach der prominenten Garde mit Alois Schwartz, Bernhard Trares, Ronny Borchers, Stefan Emmerling und Hans-Jürgen Boysen hat mit Sascha Eller nun ein Newcomer die sportliche Kommandobrücke erklommen. Der 38-jährige gebürtige Wormser kann zwar noch keine großen sportlichen Meriten vorweisen, doch dafür bringt er große Einsatzfreude, eine erfrischende Unverbrauchtheit, viele gute Ideen und ganz sicher auch Herzblut für Wormatia mit.
Dem neuen Chefcoach zur Seite steht mit Steven Jones ebenfalls ein Neuling im Trainergeschäft. Der 36-jährige ehemalige Mittelfeldspieler, der zwischen 2000 und 2009 insgesamt 256 Mal das Wormatia-Trikot trug, soll vor allem seine Insider-Kenntnisse und seine große Erfahrung als aktiver Spieler mit einbringen. Es war mein ausdrücklicher Wunsch, einen Partner mit Hintergrundwissen über den aktuellen Kader an meiner Seite zu haben, nennt Sascha Eller noch einen zweiten Grund, weshalb Steven Jones sein Wunschkandidat als Co war: Wir ticken absolut auf gleicher Wellenlänge.
Auch Steven Jones, der bisher überwiegend kaufmännische und administrative Aufgaben bei Wormatia wahrnahm, geht mit großem Engagement an seine neue Tätigkeit heran: Mir geht es hier um den Verein. Ich kenne die Mannschaft und die Liga und möchte Sascha mit diesen Vorkenntnissen unterstützen. Dass die Berufung von Steven Jones ins neue Trainerteam gleichzeitig den Abschied von Volker Berg bedeutete, bedauert die Sportliche Leitung ausdrücklich: Volker Berg hat sich in 15 Jahren als Spieler und Trainer große Verdienste um den Verein erworben, wofür wir sehr dankbar sind. Jetzt aber wollten wir ganz bewusst einen Cut machen und neue Impulse setzen.
Eine neue Dynamik versucht Sascha Eller seit Dienstag in die Mannschaft zu bringen. Ich setze vor allem auf Kommunikation, führe viele Gespräche mit der Mannschaft, aber auch mit einzelnen Spielern, denen teilweise das Selbstvertrauen in die eigene Leistung abhanden gekommen ist, verrät der neue Trainer seine Marschroute. Aber als Kritik an Hans-Jürgen Boysen möchte das Sascha Eller keineswegs verstanden wissen. Er bekundet dem Kollegen sogar ausdrücklich Respekt: Er hat mich am Tag nach seiner Entlassung angerufen und mir viel Glück gewünscht.
Eine Menge Fortune wird der neue Trainer gewiss auch brauchen, um das in nahezu unerreichbare Ferne gerückte Ziel Klassenerhalt noch zu realisieren. Er baut dabei auf die Mannschaft, nachdem er erkannt hat: Die Mannschaft steht in der Pflicht. Wenn sie alles gibt, wird man das nach außen auch sehen. Quasi als Test für die Einsatz- und Leistungsbereitschaft seiner Schützlinge hatte Sascha Eller am Mittwochnachmittag ein freiwilliges Training angesetzt – ganz nach dem Motto: Wer will, kann kommen. Und es kamen alle, sogar die Verletzten, freute sich das neue Trainer-Duo Eller/Jones, das auch schon einige U23- und U19-Spieler mittrainieren ließ. Ob eigene Nachwuchstalente bereits am Samstag gegen Neckarelz eine Chance erhalten, bleibt abzuwarten. Es könnte durchaus die eine oder andere Überraschung bei der Aufstellung geben, lässt sich Sascha Eller noch nicht in die Karten schauen.