Wormser Zeitung: Der Spitzenreiter siegt, und Mario Adorf freuts
28.08.2002 0:2-Heimniederlage des VfR Wormatia gestern Abend gegen abwehrstarken TuS Mayen / Bozanovic sieht „Rot“Vom 28.08.2002
Auswärts hui, zu Hause pfui – der VfR Wormatia ist auch gestern Abend seiner seitherigen Linie treu geblieben. Vier Tage nach dem Erfolg in Hauenstein gab es vor eigenem Anhang gegen Oberliga-Spitzenreiter TuS Mayen eine 0:2-Niederlage. In der recht hektischen Partie waren die Wormser zwar über weite Strecken tonangebend, sie agierten aber im Angriff zu druck- und einfallslos, um die sichere Abwehr der Eifelaner überwinden zu können.
Von unserem
Redaktionsmitglied
Frank Beier
Als Ehrengast saß der mit viel Applaus begrüßte Mario Adorf auf der Tribüne. Im Gegensatz zum ganz überwiegenden Teil der 900 Zuschauer dürfte sich der Hagen-Darsteller am Ende wohl gefreut haben: Er ist nämlich gebürtiger Mayener.
Er sah auch, wie die Gäste im Stil eines Spitzenreiters begannen: Selbstbewusst und sehr aggressiv agierten sie sofort mit konsequentem Forechecking und hatten bereits nach vier Minuten Erfolg. Ein Diagonalpass überraschte die noch unsortiert wirkende Wormser Abwehr, Olck war zur Stelle und vollendete ganz cool zum 0:1. Die Wormaten zeigten sich jedoch keineswegs geschockt und besaßen bereits im Gegenzug die Chance zum Ausgleich, als Oliver Schaders Schuss nach Rückpass von Björn Miehe gerade noch zur Ecke abgefälscht wurde.
In der Folge erarbeitete sich Wormatia ein optisches Plus, kam aber kaum zu nennenswerten Möglichkeiten. Die einzige wirklich zwingende Gelegenheit bot sich Marcus Köhler drei Minuten vor der Pause: Nach einer Ecke von Volker Berg, die Steffen Kohl mit dem Kopf verlängerte, kam er drei Meter vor der Torlinie an den Ball, scheiterte jedoch an TuS-Keeper Lauber, der mit dem Knie noch abwehren konnte.
Auch nach der Pause tat sich Wormatia sehr schwer gegen die in der Wahl ihrer Mittel wenig zimperlichen Eifelaner, die sich geschickt einigelten und auf Konter lauerten. Zwar wurde die Wormser Dominanz immer größer, aber Chancen blieben weiterhin Mangelware. Auch die Hereinnahme von Christian Vogel und Duro Bozanovic brachte keine Änderung. Ganz im Gegenteil: Bozanovic war gerade mal 120 Sekunden auf dem Feld, als er mehr im Ãœbereifer ein Foul beging, das der schwache Schiedsrichter sofort mit „Rot“ bestrafte (70.). Und es kam schlimmer: Sechs Minuten später – es goß mittlerweile wie aus Kübeln – gab es ein Getümmel im Wormser Strafraum, wobei Torhüter Strack wohl eine Regelwidrigkeit beging. Jedenfalls entschied der Unparteiische auf Elfmeter, den Steffes ganz sicher zum entscheidenden 0:2 verwandelte.
Wormatia steckte auch nach diesem Treffer nicht auf, drängte verstärkt auf den Anschluss und wurde ausgekontert. Glück, dass T. Klasen nach einem dieser schnellen Gegenzüge nur den Pfosten traf (84.). Als dann auch noch Volker Berg die Ampelkarte sah (88.), war die Niederlage aber endgültig besiegelt.
Wormatia Worms: Strack, Kohl, Magin, Ognjanovic, Hutzelmann (86. Jelsch), Miehe, Jones, Arcangioli, Berg, Köhler (68. Bozanovic), Schader (68. Vogel).
TuS Mayen: Lauber, N. Eckl, Ruthenbeck, Schmitt, Merling, Wagner, J. Eckl, Steffes, Yousuf, Olck, T. Klasen.
Tore: 0:1 Olck (4.), 0:2 T. Steffes (76. Foulelfmeter).
Schiedsrichter: Hill (Schaffhausen).
Zuschauer: 900.
Gelb-Rote Karte: Berg (88.).
Rote Karte: Bozanovic (70.).