Wormser Zeitung: Genauso um jeden Grashalm fighten
06.09.2002
Nach dem Triumph in Mainz warnt Wormatia-Coach Anders:
„Engers wird kein
Selbstläufer“ Vom 06.09.2002 Die am meisten diskutierte Frage unter Wormatia-Fans lautet derzeit: „Was wäre, wennÆ’? Ja, wenn der Oberligist seine Heimspiele gegen Ingelheim und Mayen gewonnen hätte, dann stünde er jetzt, nach dem vierten Sieg im vierten Auswärtsspiel, ganz oben. Gelegenheit, die magere Heimbilanz aufzubessern, besteht am Samstag (15.30 Uhr) gegen Neuling FV Engers.
Redaktionsmitglied Frank Beier „Natürlich wollen wir auch zu Hause gewinnen, machen dabei aber den Fehler, dass wir zu weit aufrücken und dem Gegner damit zu viel Raum geben“, erklärt sich Dirk Anders die bisher recht dürftige Punktausbeute vor eigenem Anhang. Von Heimschwäche oder gar einem Heimkomplex will Wormatias Trainer nichts wissen: „Wir haben auch im eigenen Stadion sehr gute Spiele gemacht, waren gegen Ingelheim und Mayen die bessere Mannschaft. Doch was sollen wir tun, wenn sich der Gegner hinten reinsetzt?“ Auch der morgige Kontrahent FV Engers, der erst sechs Punkte auf seinem Konto hat, wird den Wormaten sicher nicht den Gefallen tun und offensiv agieren. Das erwartet Dirk Anders auch gar nicht: „Wir wollen schon selbst das Spiel bestimmen, dürfen aber nicht zu ungestüm beginnen, sondern müssen auch zu Hause erst mal Ruhe und Sicherheit in unser Spiel bringen und Geduld haben, auch wennÂs lange 0:0 steht.“ Diese Geduld, gepaart mit hoher Konzentration und taktischer Disziplin, praktizierten die Wormaten am Mittwochabend bei ihrem Triumph in Mainz. „In der ersten Halbzeit haben wir unsere beste Saisonleistung gezeigt“, lobte der Trainer seine Schützlinge: „Obwohl die Mainzer unter profiähnlichen Bedingungen trainieren, waren wir läuferisch und kämpferisch mindestens ebenbürtig und spielerisch sogar besser.“ Seine Jungs hätten enorm viel investiert, um dieses Spiel beim Titelfavoriten zu gewinnen, und seien dafür zu Recht belohnt worden. Auch Manfred Lorenz, Teammanager der 05-Amateure, attestierte Wormatia, den „besseren Fußball“ gespielt zu haben: „Insgesamt war der Sieg für Worms verdient.“ Trotz dieses tollen Erfolgs – in den bisher sechs Oberliga-Duellen mit Mainz hatte Wormatia noch keinen einzigen Punkt geholt – warnt Dirk Anders die Fans vor Euphorie: „Niemand darf glauben, dass die Partie gegen Engers nun zum Selbstläufer wird.“ Und von seinen Schützlingen fordert der Trainer, der seine Formation „natürlich“ unerändert lässt: „Wir müssen gegen Engers genauso um jeden Grashalm fighten wie in Mainz.“ Wird dies umgesetzt, zweifelt Anders nicht am Sieg und daran, „dass die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen“. |