Nibelungen Kurier: Chemie zwischen Trainer und Mannschaft hat nicht mehr gestimmt
16.10.2004Der VfR Wormatia Worms und Trainer Max Reichenberger haben sich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt / Stephan Ertl und Co-Trainer Norbert Hess vorerst verantwortlich
Der neue Interims-Coach Stephan Ertl (2.v. r.) und seine Mitspieler vom Oberligisten VfR Wormatia Worms müssen heute beweisen, dass sie nach der Entlassung von Trainer Max Reichenberger bereit sind, mehr Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Verein zu tragen. |
Dem Vorstand des VfR Wormatia, sowie auch dem Wirtschafts- und Verwaltungsrat des Vereins kann man hierbei nicht den Vorwurf machen, der ganzen sportlichen Tristess der letzten Wochen tatenlos zugesehen zu haben. Vielmehr gab es ständig Gespräche und Aussprachen – besonders auch mit der Mannschaft – um die Zusammenarbeit mit dem Trainer Max Reichenberger und der Mannschaft auf bessere Wege zu bringen. Mangelnde Kommunikation, so die Spieler, sei mit ein Grund.
Mangelnde Kommunikation war auch von der NK-Sportredaktion nach der 0:3-Auftaktniederlage gegen den FK Pirmasens angesprochen worden und schien auch durch den 4:0-Sieg in Mechtersheim und dem 3:0 im folgenden Heimspiel gegen Borussia Neunkirchen behoben, wo die Mannschaft gute Leistungen zeigte. Doch folgte danach wieder ein sportlicher Rückfall, der bis heute nicht aufgefangen werden konnte. Hierbei sich aber immer mehr der Eindruck aufdrängte, als würde die Mannschaft sich nicht mit dem gegenüber der letzten beiden Jahren verändertem taktischem Konzept, mit einer Dreier- oder Viererabwehrkette – gegenüber früher praktizierten zwei Manndeckern und einem Abwehrchef zu spielen, – anfreunden zu können. Nun, die Mannschaft steht nun ab sofort in der Pflicht, was schon für das heutige Heimspiel gegen die Spvgg. Wirges gilt. Bis auf Weiteres wird Stephan Ertl als Interimscoach fungieren, unterstützt von Co- und 1b-Trainer Norbert Hess.
Es spricht für die menschliche Art von Max Reichenberger und seine Anerkennung auch in dieser Beziehung, dass – eine vorzeitige Trennung eines Trainers bei einem Verein ist mmer etwas Negatives – die Trennung zwischen dem VfR Wormatia und ihm in aller Freundschaft und Fairness über die Bühne ging und Max Reichenberger dem Verein wohl auch finanziell sehr entgegen kam. Denn schließlich lief sein Vertrag noch bis zum 30. Juni 2006.
Dem Vorstand des VfR Wormatia liegt am Herzen zu betonen, wie schwer ihm die Trennung von dem mit vielen Hoffnungen erst zum 1. Juli 2004 verpflichteten Trainer gefallen sei. Denn man war überzeugt den richtigen Trainer verpflichtet zu haben. Hinsichtlich Zusammenarbeit Trainer und Mannschaft aber wohl falsch gelegen habe, was nicht unbedingt am Trainer gelegen haben muss.
Bei der Suche nach einem neuen Trainer gilt es nun keinen Schnellschuss zu machen, wie auch noch kein neuer Trainer bereits an der Tür des Wormatiastadions bereit steht. Hierzu will sich der Vorstand auch nicht an irgendwelchen Spekulationen beteiligen.