Mannheimer Morgen: Wormatia-Coup lässt Gorski kalt
25.10.2004
Fußball-Oberligist VfR Wormatia Worms hat sich nach
turbulenten Wochen am eigenen Schopf erst einmal aus dem
größten Schlamassel heraus gezogen. Dem
wichtigen 2:1-Sieg gegen die Spvgg Wirges folgte nun mit dem
gleichen Ergebnis beim Topteam SV Weingarten ein echter
Paukenschlag. Als einen solchen wollten Spieler und Verantwortliche
die drei Punkte aber gar nicht gewertet wissen. "Dieser Sieg hat
mich überhaupt nicht überrascht, weil
wir eine gute Mannschaft haben", gab sich VfR-Vorsitzender Fritz
Bergemann-Gorski gelassen – auch wenn diese ihr Potenzial offenbar
erst nach der Trennung von Max Reichenberger abruft. "Wir sind
hierher gefahren, um zu gewinnen", formulierte
VfR-Kapitän Volker Berg nach dem Spiel das neue
Selbstbewusstsein des Traditionsvereins. Dem in dieser Saison oft
in die Kritik geratenen Mittelfeldspieler gelang nach einem klasse
Sprint und überlegtem Abschluss der 2:1-Siegtreffer.
Er trat zwar in Weingarten nicht häufig in
Erscheinung, was aber auch daran lag, dass der Edeltechniker viel
mit Defensivarbeit beschäftigt war. "Das ist
eigentlich nicht so seine Aufgabe", bekam der
Spielführer von seinem Teamchef Stefan Ertl
allerdings ein Extralob, "weil Volker sich damit der Mannschaft
untergeordnet hat." Weniger positiv wurden von Ertl die
Vorfälle nach dem 2:1-Siegtreffer bewertet, die zu
einer zehnminütigen Spielunterbrechung
führten. Unmittelbar nach Bergs Treffer versuchte
ein Zuschauer aus der Wormser Fanecke im Jubel über
die Bande zu steigen. Bei diesem Versuch wurde er vom
Sicherheitsdienst rüde gehindert, worauf die Polizei
angesichts der aufgebrachten Wormser Fans deutlich
Präsenz zeigen musste. elv ©
Südhessen Morgen – 25.10.2004