Rhein Zeitung: Mainz 05 gewinnt Test­spiel 3:0 bei Wor­matia

05.08.2005

Thurk-Tor ent­schä­digte für vie­les

Worms – Fuß­ball-Bun­des­ligist FSV Mainz 05 hat sein letztes Test­spiel vor dem Start in die neue Saison gewon­nen. Die Profis von Trainer Jürgen Klopp siegten gestern vor 2600 Zuschau­ern beim Ober­ligis­ten Wor­matia Worms glanz­los 3:0 (0:0). Genau in jene Phase hinein, als der Groß­teil der 2600 Zuschauer im Wor­matia-Sta­dion all­mäh­lich inten­siver über den Unter­hal­tungs­wert solcher Vor­berei­tungs­spiele zu grübeln begann, fiel der Auf­tritt von Michael Thurk:

Im Uefa-Pokal­spiel gegen MIKA Asch­tarak hatte Michael Thurk (Mitte) nicht viele gute Szenen. Sein Tor m Test­spiel in Worms war dagegen sen­satio­nell.

Chris­tian Demir­tas spielte von links einen Pass flach in den Straf­raum der Worm­ser. Der 05-Stür­mer, mit dem Rücken zum Tor, schein­bar von vier Ober­liga­spie­lern abge­schirmt, wackelte links und rechts jeweils mit dem Hin­ter­teil einen Gegner aus, hob die Kugel leicht an, über­spielte den nächs­ten Wormser und häm­merte den Ball trocken unter die Tor­latte zum 1:0 für den Bun­des­ligis­ten. Im Blick­feld der TV-Kame­ras während der Saison ein Tor des Monats. Für Thurk die erste über­ragende Aktion seit einigen Spie­len, für den FSV Mainz 05 wenigs­tens noch der der Auftakt zu einer halb­wegs ver­nünf­tigen Schluss­phase im Test­spiel. Das dann am Ende mit zwei wei­teren schönen Tref­fern von Petr Ruman und Damir Vrancic mit einem stan­des­gemäßen 3:0-Sieg über den Ober­ligis­ten ende­te.

45 Minuten kom­plett ohne eine einzige Tor­chan­ce

In der Halb­zeit hatte Jürgen Klopp seine Profis noch darüber auf­klären müssen, dass die vielen Zuschauer unter anderem des­wegen gekom­men waren, um Fußball zu sehen. "Den haben wir bis dahin nicht gezeig­t", sagte der 05-Trai­ner. Wohl auch deshalb nicht, weil diese 05-Anfangs­for­mation mit dem starken Ober­ligis­ten doch erheb­lich mehr Mühe hatte als geplant. Die Worm­ser, von ihrem neuen Trai­ner, dem Ex-Profi Alois Schwarz, gut ein­gestellt und vor allen Dingen in der Abwehr um den 36-jäh­rigen Rou­tinier und frühe­ren 05-Profi Steffen Herz­ber­ger gut auf­gestellt, standen dicht gestaf­felt, mit viel Ord­nung, aller­dings ohne große Mög­lich­kei­ten im Spiel nach vorne. Und weil dies auch bei den 05ern nicht passte, erleb­ten die Zuschauer 45 Minuten kom­plett ohne eine einzige Tor­chance, fast ohne einen ein­zigen Tor­schuss auf beiden Seiten. Unschön.

"Das sah dann in der zweiten Halb­zeit schon besser aus", erkannte Klopp. Schwarz machte Thurks Sen­sati­ons­tref­fer dafür ver­ant­wort­lich, dass sich sein Team hernach aufgab. Aller­dings trugen auch die Ein­wechs­lun­gen der spiel­star­ken Gerber, Wei­gelt, da Silva oder Abel dazu bei, dass die Aktio­nen des Bun­des­ligis­ten besser wurden, die Chancen größer. Schön heraus gespielt, Rumans 2:0 nach da Silva-Flanke (70.). Spek­takulär, Damir Vran­cics Kopf­ball zum 3:0 (73.). Der Nach­wuchss­pie­ler war unmit­tel­bar vorher ein­gewech­selt worden und von der Mit­tel­linie durch­gelau­fen, bis Vrancic der Ball vor dem Tor auf den Kopf fiel.

Klopp erwar­tet mehr "in Sachen Frische und Aggres­sivität"

Die Partie in Worms zeigte, dass beson­ders die Neu­zugänge Milorad Pekovic und Otto Addo noch relativ weit von einer veri­tablen Bun­des­liga­form ent­fernt sind und dass Klopps Wunsch, zwi­schen Liga und Uefa-Cup das Per­sonal belie­big zu tau­schen, im Moment noch ein Traum ist. Der Trainer war dennoch nicht unzu­frie­den. "Die Partie hat gezeigt, dass wir die Woche bis zum Start noch brau­chen in Sachen Frische und Aggres­sivität. Dann aber fühlen wir uns richtig gut vor­berei­tet auf die Partie in Köln", sagte Klopp.

Jörg Schneider

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