Nibelungen Kurier: Wormatia in flottem Oberligaspiel „nur” Punktsieger gegen Koblenz
10.10.2002 Wormatia und TuS Koblenz trennen sich nach spannendem Spiel 1:1
Die zwei Pechvögel des VfR Wormatia Worms beim Heimspiel gegen den TuS Koblenz. Während Volker Berg (r.) in der 6. Minute mit einem Foulelfmeter an Torwart Auer scheiterte, versiebte Marcus Köhler (Iks.) beste Chancen. |
Der gleiche Spieler steht wiederum zwei Minuten später, in de 11. Minute, erneut im Mittelpunkt des Geschehens, allerdings in der eigenen Spielhälfte, als er sich vom quirligen Nenad Lazarevic den Ball abluchsen lässt und danach auch noch ausrutscht, so dass der Koblenzer Stürmer allein auf das Wormser Tor zulaufen kann. Holger Strack reagiert hervorragend und den Rest besorgt Sascha Hutzelmann, der den abgewehrten Ball ins Seiten Aus befördert. Dies ist die einzig nennenswerte Chance der Koblenzer in der ersten Halbzeit, sieht man einmal davon ab, dass Lazarevic, als augenfälligster Gästestürmer, in der 43. Minute halbrechts aus 14m am langen Pfosten vorbeizielt. Dem stehen jedoch noch reichlich Chancen auf Wormser Seite gegenüber. So u.a. in der 20. Minute als Marcus Köhler gefühlvoll Volker Berg den Ball in den Lauf legt, sein Schuss jedoch ebenso über den Querbalken geht, wie bei Niels Magin in der 39. Minute aus spitzem Winkel. Bis zur Halbzeit passiert anschließend nichts nennenswertes mehr.
In der Pause hat der Wormser Rugby-Club die Gelegenheit einmal seine Sportart einem breiten Publikum vorzuführen. Unter der fachkundigen Moderation von Manager Heintzelmann, werden Angriffs- und Abwehrformationen und Spielzüge mit jeder Menge Körperkontakt den interessierten Zuschauen dargeboten.
Zurück zum Fußball, die zweite Hälfte beginnt, wie die Erste endete, mit druckvollem Angriffsfußball von Wormatia. Die erste Gelegenheit nach der Pause endlich in Führung zu gehen, gibt es dann auch bereits in der 47. Minute. Köhler und Arcangioli veranstalten ein kleines „Scheibenschießen†auf das Koblenzer Tor, wobei zwei Mal ein Koblenzer Bein im Weg ist und ein Mal Arcangioli unfreiwillig abblockt. In der 58. Minute spritzt Björn Miehe in eine flache Hereingabe von Christian Vogel, doch leider wird der Ball irgendwie noch zur Ecke abgelenkt. Dann ist es aber doch soweit, Wormatia geht wie eingangs beschrieben in der 62. Minute verdient in Führung und der Jubel bei den 1020 Zuschauern ist, sofern sie Wormatia Anhänger sind, riesengroß. Anschließend hat Marcus Köhler gleich drei Mal die Möglichkeit die Führung auszubauen bevor die Koblenzer zunehmend ihre Angriffsbemühungen verstärken. Gefährlich wird es dann erstmals wieder für das Wormser Tor in der 77. Minute. Lazarevic kann im letzten Moment gerade noch beim Schussversuch aus 12m von zwei Wormsern behindert werden, so dass er den Ball verzieht. Sieben Minuten später aber dann doch noch der vom gesamt Spielverlauf her etwas glückliche Ausgleich für die Koblenzer. Wiederum ist Lazarevic beteiligt, als er mit seinem Teamkollegen Akkaya die auf Abseits spielende Abwehr von Wormatia überläuft, Holger Strack zunächst glänzend gegen ihn parieren kann, aber keine Abwehrchance mehr hat nachdem Lazarevic im zweiten Anlauf den Ball quer legt und Cihan Akkaya zum 1:1 einschiebt.
Dabei bleibt es dann bis zum Schlusspfiff. Kurz vor Ende der Partie ist Steven Jones wohl so über den Ausgleich frustriert, dass er den Ball gegen den am Boden liegenden Shalay tritt und der an diesem Abend gut leitende Schiri Houy Rot zeigt. Insgesamt gesehen wurde den Zuschauern guter Oberligafußball geboten und von den Spielanteilen sowie Torchancen her, hätte Wormatia eigentlich als klarer Sieger den Platz verlassen müssen.
Trainerstimmen
Milan Sasic: Aus meiner Sicht war es ein gutes Oberligaspiel in dem beide Mannschaften drei Punkte verdient gehabt hätten. Wir müssen aber mit dem Punkt zufrieden sein. Beim Elfer für Wormatia der berechtigt war, hat Auer sehr gut reagiert und insgesamt hat meine Mannschaft nie aufgegeben und wurde dafür dann mit dem Ausgleichstreffer belohnt.
Dirk Anders: Koblenz hat uns von Beginn an gefordert und wir haben heute vielleicht das beste Heimspiel gemacht. Aufgrund der vielen Torchancen wäre ein Sieg möglich gewesen. Wenn man bedenkt, dass wir die Woche über vier kranke und vier verletzte Spieler hatten, muss ich für die Leistung die gebracht wurde, der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Es ist schade, dass sie für ihre gute Leistung letztendlich nicht belohnt wurde. Beim Gegentor hätten wir nicht auf Abseits spielen dürfen und ich bin ziemlich sicher, dass wir dann auch kein Tor mehr bekommen hätten. Jetzt müssen wir versuchen, die „verlorenen Punkte†in Eisbachtal zu holen.
Wormatia spielte mit: Strack, Kohl, Hutzelmann, Magin, Ognjanovic, Vogel, (78. Berisha), Miehe (75. Bozanovic), Jones, Arcangioli, (86. Jelsch), Berg, Köhler
Privatmann spendet 30.000 Euro
Sehr Erfreuliches konnte vor dem Spiel der 1. Vorsitzende, Fritz Bergemann-Gorski, den Zuschauern mitteilen. Ein langjähriges Mitglied, Freund und Gönner des Vereins stellt für den Bau des neuen Rasenplatzes 30.000 Euro zur Verfügung. Bergemann-Gorski bedankte sich dafür ganz herzlich und las einen Brief vor, in dem der großzügige Spender alle Freunde der Wormatia bat, sich ebenfalls an der Aktion zu beteiligen, damit das Projekt möglichst schnell in Angriff genommen werden kann.