Wormser Zeitung: Betzdorf in Unterzahl abgeschossen
05.12.2005
Nach Stefan Ertls umstrittenem Platzverweis macht Wormatia aus
einem 1:1 noch ein 5:1
Vom 05.12.2005
Nach einer verkorksten Vorrunde ist der VfR Wormatia mit dem höchsten Saisonsieg in die zweite Halbserie der Oberliga gestartet. Im letzten Heimspiel des Jahres 2005 wurde die SG Betzdorf mit 5:1 vom Platz gefegt – und das, obwohl die Wormser ab der 54. Minute nur noch zu zehnt waren. Beim Stande von 1:0 hatte Stefan Ertl einen äußerst umstrittenen Platzverweis hinnehmen müssen. In Unterzahl gelangen dann noch vier Tore.
Von
Frank Beier
Knackpunkt in der mit hohem Einsatz geführten Partie war nach übereinstimmender Auffassung beider Trainer die Situation in der 54. Minute. Nach einem Freistoß von links lag plötzlich Gästespieler Spornhauer im Wormser Strafraum am Boden. Schiedsrichter Schlutius, der ziemlich nahe am Ort des Geschehens stand, hatte offenkundig nichts gesehen und ließ zunächst weiterlaufen, unterbrach dann aber, weil der Linienrichter in der entfernten Spielhälfte (!) die Fahne hoch hielt. Nach längerer Unterredung mit seinem Assistenten zeigte der Unparteiische Stefan Ertl die Rote Karte und danach auf den Elfmeterpunkt. Andreas Krämer ließ sich die unverhoffte Chance nicht entgehen und verwandelte den Strafstoß unhaltbar zum 1:1.
Danach schienen alle Vorteile auf Seiten der numerisch
überlegenen Gäste zu liegen, doch das
genaue Gegenteil trat ein. "Der Elfmeter war kontraproduktiv
für uns", erkannte Betzdorfs Trainer Theo Brenner:
"Die Wormser wurden dadurch wachgerüttelt, haben mit
großer Leidenschaft gekämpft und
individuelle Fehler von uns konsequent zu Toren genutzt." Auch
für Wormatia-Coach Alois Schwartz war die Reaktion,
die seine Truppe nach dem fragwürdigen Feldverweis
von Ertl zeigte, spielentscheidend: "Wir haben uns danach fast
in einen Rausch gespielt und endlich auch einmal sehr effektiv
unsere Chancen genutzt."