Wormser Zeitung: Hartungs \"Hammer\" wie eine Erlösung
01.09.2006 Wormatia bezwingt den FC Homburg nach überzeugender Vorstellung verdient mit 2:0Vom 01.09.2006
Na endlich! Mit dem 2:0-Erfolg gegen den FC Homburg ist dem VfR Wormatia am Mittwochabend der erhoffte Befreiungsschlag nach total verkorkstem Oberliga-Start gelungen. Besonders erfreulich: Der Dreier mit den beiden ersten eigenen Saison-Treffern wurde in überzeugender Manier gegen einen starken Gegner herausgespielt.
Von
Frank Beier
Die Erleichterung über den so eminent wichtigen Heimsieg war nach dem Schlusspfiff sehr deutlich spürbar. "Die Mannschaft hat sich nach schwierigen Wochen aus dem Sumpf herausgekämpft", hatte Trainer Alois Schwartz erstmals in dieser Saison allen Grund, seine Truppe rundum zu loben: "Wir haben hinten wieder gut gestanden und vorne endlich auch mal getroffen."
Dabei hatte der VfR-Coach dieser Begegnung mit einigem Bauchgrimmen entgegen gesehen. Zum Abschlusstraining am Dienstag von Köln, wo er derzeit sein Fußballlehrer-Studium absolviert, nach Worms gedüst, musste Schwartz mitansehen, wie überhaupt nichts klappte. "Selbst einfachste Dinge misslangen", schwante dem Trainer Schlimmes, zumal er auf seinen erfahrensten Akteur verzichten musste: Marc Kienle fiel mit einer Adduktoren-Zerrung aus.
Dann aber widerlegten die Wormaten alle Befürchtungen auf überzeugende Weise. Des Trainers Appelle, sich mehr freizulaufen, um Anspielstationen zu schaffen, hatten offenbar gefruchtet. Von Anfang an wurde es praktiziert, das zuletzt fast völlig vermisste Spiel ohne Ball. Und plötzlich liefen wieder flüssige Kombinationen, wurden in einer begeisternden ersten Halbzeit mehr Chancen herausgespielt als in den drei Heimspielen davor zusammen. Einziges Manko: Der krönende Abschluss blieb aus, weil in vorderster Front ein "Knipser" fehlt.
Christian Müller nach flacher Hereingabe von Mario Cuc
(3.) und Marcel Gebhardt nach schönem Solo (14.) hatten
den Führungstreffer ebenso auf dem Fuß wie Matthias
Lang und Niels Magin, die an einem von Seydou Sy
verlängerten Eckball vorbeirutschten (15.), oder Thomas
Süß, der nach schulmäßigem Konter um einen
halben Schritt zu spät gegen Torhüter Hodel kam
(26.). Und als der Ball endlich im Homburger Netz lag – Cuc
hatte nach Gebhardts 20-Meter-Granate, die Hodel nicht
festhalten konnte, abgestaubt -, wurde der Treffer wegen
Abseits annulliert (33.). Kurz darauf war es dann aber endlich
so weit: Nach exakt 397 Minuten in der neuen Saison erzielte
Sebastian Hartung das erste eigene Tor. Einen genau getimten
Rückpass von Christian Müller hämmerte Wormatias
Kapitän aus 22 Metern unhaltbar in die Maschen.