Rhein-Neckar-Web: FSV Oggersheim darf jetzt schon feiern

17.11.2006 Fußball: Am Samstag Topspiel gegen Wormatia Worms

Egal wie das Topspiel der Fußball-Oberliga zwischen dem Tabellenzweiten Wormatia Worms und dem souveränen Spitzenreiter FSV Oggersheim auch endet, der FSV hat auf alle Fälle etwas zu feiern. Pietro Berrafato wird am Sonntag 20 Jahre alt und hat für kommende Woche Kuchen versprochen.

Der Außenverteidiger, der seit Dezember des vergangenen Jahres sowohl die italienische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, hat sich seinen Stammplatz zurückerkämpft. In den ersten neun Partien kam Berrafato nur 52 Minuten zum Einsatz, danach stand er sechsmal in Folge die kompletten 90 Minuten auf dem Feld – alle sechs Spiele gewann der FSV.

"Ich hatte zu Beginn der Saison eine Adduktorenzerrung. Dann war ich aus familiären Gründen in Italien und habe nach meiner Rückkehr lange gebraucht, um den Rhythmus zu finden", erklärt Berrafato seine Durststrecke. Auch Trainer Sascha Koch sieht den Abwehrspieler auf dem aufsteigenden Ast. "Pietro hat ein überragendes erstes Oberligajahr gehabt und eine gute Entwicklung genommen. Er hat die Qualität zum Stammspieler, muss aber noch frecher und lauter werden und sich verbal mehr einbringen", fordert der Coach.

Berrafato hat im Sommer Abitur gemacht. Ein Studium hat er aber noch nicht begonnen. Er setzt derzeit voll auf die Karte Fußball und ist froh, beim FSV geblieben zu sein. "Mit dem FCK gab es ein paar Telefonate, aber kein konkretes Angebot. Die sind jetzt Letzter in der Regionalliga, wir Erster in der Oberliga. Ich habe auf jeden Fall alles richtig gemacht", glaubt Berrafato, dessen Vertrag zum Saisonende endet. Er sieht sich nicht auf die Position des Rechtsverteidigers festgelegt. Dort hatte er den Zweikampf gegen Seydou Sy gewonnen.

Der Senegalese zog die Konsequenzen und verließ Oggersheim nach 16 Oberligaspielen (ein Tor) im Sommer in Richtung Worms. Dort hat er einen Einjahresvertrag unterzeichnet und sich als rechtes Glied der Viererabwehrkette einen Stammplatz erobert. "Ich habe fast alle Spiele mitgemacht und bin sehr gut aufgenommen worden", sagt der 28 Jahre alte Verteidiger. Sy ist sogar zum Publikumsliebling avanciert. Er wird in Sprechchören und mit Fangesängen gefeiert. "Wenn die Zuschauer meinen Namen rufen, bekomme ich eine Gänsehaut. Das habe ich noch nie erlebt. Da muss man einfach immer 200 Prozent geben", schildert Sy die Situation bei der Wormatia. Er freut sich auf das Wiedersehen mit den alten Kumpels und ist überzeugt, dass die drei Punkte in Worms bleiben.

"Es freut mich für Seydou, denn mit ihm hat es nie Probleme gegeben. Er hat zu wenig für die Offensive gebracht und war manchmal etwas zu leichtsinnig", nennt Koch ausschließlich sportliche Gründe, die zur Trennung geführt haben. Für Sascha Koch ist die Partie in Worms das 150. Pflichtspiel als FSV-Trainer. Vielleicht macht ihm die Mannschaft zum Jubiläum ja ein Geschenk. (thl)