Rhein Zeitung: Wörsdörfer verhinderte Debakel

09.12.2002
Spvgg EGC Wirges hielt gegen Oberliga- Spitzenreiter Wormatia Worms nur bis zum 0:1 gut mit – Nach der Pause chancenlos

Im Oberliga- Derby in Nentershausen hatte die Spvgg Wirges einen 0:2- Rückstand in einen Sieg verwandelt, im Heimspiel gegen den Tabellenführer gelang dies nicht.

WIRGES. In der Fußball- Oberliga Südwest musste sich die Spvgg EGC Wirges auf eigenem Rasen dem Spitzenreiter Wormatia Worms mit 0:3 (0:1) geschlagen geben und hätte durchaus noch höher verlieren können.

Von Begin an waren die Gäste vom Rhein leicht überlegen. Die Wormaten kamen so auch zur ersten Chance des Spiels: Sascha Hutzelmann flankte von links auf Niels Magin, dessen Kopfball stellte jedoch für Torwart Guido Wörsdörfer, den Wirgeser Tagesbesten, kein Problem dar (11.). Doch auch die Pörtner- Elf hatte zunächst ihre Möglichkeiten: Nach einer Ecke von Libero Andreas Haben köpfte Abwehrkollege Dirk Freudendahl den Ball nur knapp neben den linken Pfosten (18.).

Mit zunehmender Spieldauer kippte die Partie jedoch immer mehr zugunsten der Wormatia, der die eisige Kälte im Westerwald weniger auszumachen schien als ihren Gastgebern. Niels Magin trug dem prompt Rechnung: Nachdem Andreas Haben sträflich den Ball an den überragenden Duro Bozanovic verloren hatte, flankte dieser punktgenau auf Ralf Schmitt, der ganz ungestört zum 0:1 einlochte (24.).

Die Wormser kamen in der Folgezeit immer öfter zu Hochkarätern, so zum Beispiel als Arljan Berisha nach einem Konter den Ball am herausgelaufenen Wörsörfer vorbeilegte und das EGC-Gehäuse nur um Zentimeter verfehlte (37.). Berisha blieb neben Bozanovic ein ständiger Unruheherd in der Hälfte der Westerwälder. Kurz vor der Pause vergab Marco Malcangi per Seitfallzieher nach einer Breitbach- Flanke die beste Wirgeser Möglichkeit des Spiels (40).

In Hälfte zwei war die Eintracht weitgehend abgemeldet: Der klar überlegene Tabellenführer kombinierte schneller und erfolgreicher und kam immer wieder zu erstklassigen Möglichkeiten. Besonders auffällig war der immense Raum, den die Pörtnersche Defensiv- Abteilung Bozanovic ließ. Nur dessen schlechter Chancenauswertung und Wördörfers häufigen Rettungstaten war es zu verdanken, dass die EGC nicht schon kurz nach Beginn der zweiten Hälfte mit 0:3 zurücklag. Dieses Resultat folgte jedoch später unweigerlich: Zuerst schloss Magin einen Konter zum 0:2 ab (74.), dann erzielte der gerade eingewechselte Markus Köhler den 0:3- Endstand (84.). Doch auch nach diesen Treffern versiebten die Wormaten noch reihenweise Möglichkeiten, die Führung auszubauen.

"Wir haben uns von der ersten Minute reingekämpft, hatten die besseren Chancen und haben so verdient gewonnen", kommentierte der Wormser Spielertrainer Dirk Anders die Leistung seiner Mannschaft. Pörtner musste seine Meinung teilen: "Wir hatten schon viel vorgehabt und haben die ersten 20 Minuten auch einigermaßen mitgespielt. Aber dann haben wir das Gegentor bekommen und wurden im Spiel nach vorne so unter Druck gesetzt, dass wir Fehler gemacht haben. Der Wormser Sieg war auch in der Höhe verdient. Guido Wörsdörfer hat noch drei oder vier Dinger rausgefischt, sonst hätte es hier ein Debakel gegeben." Florian Bast

EGC Wirges:
Wörsdörfer – Haben – Freudendahl, Dervishay – Best (69. Stoppel), Arzbach, Chechouga (69. Brcvak), Reise Breitbach (80. Moskopp)- Malcangi, Bigvava.

Wormatia Worms:
Busch – Ognjanovic (80. Köhler) – Kohl, Hutzelmann (46. Schader), Jones – Magin, Miehe, Bozanovic (72. Heydel), Berg – Schmitt, Berisha.

Schiedsrichter: Hill (Schaffhausen).

Zuschauer:
385. Tore: 0:1 Schmitt (24), 0:2 Magin (74.), 0:3 Köhler (84.).

Besonderheit:
Gelb- Rot für Dervishay (Wirges, 80.), wegen Foulspiels und Handspiels).


Westerwälder Zeitung vom 09.12.2002, Seite 22.