Nibelungen Kurier: Beifall für die tolle Moral des Bezirkspokalsiegers
06.10.2007 Eintracht Herrnsheim unterlag dem VfR Wormatia Worms vor einer stattlichen Kulisse in der 3. SWFV-Verbandspokalrunde nur mit 1:4/Heute ist der SC Idar-Oberstein im Wormatiastadion zu GastVon unserem Redaktionsmitarbeiter Klaus Diehl
Der Herrnsheimer Sportplatzpark erlebte am Mittwoch eine wohl selten erlebte Invasion von Fußballanhängern, die sich das Spiel der beiden Pokalsieger Eintracht Herrnsheim (Bezirkspokalsieger 2007) und dem Oberligisten VfR Wormatia Worms als amtierender SWFV-Verbandspokalsieger nicht entgehen lassen wollten. Die gut 800 Zuschauer brauchten denn ihr Kommen auch nicht zu bereuen, sahen sie doch ein Spiel, bei dem der drei Klassen tiefer in der Bezirksliga spielende Gastgeber Eintracht Herrnsheim sich gut verkaufte und sich keineswegs abschießen lies. Vielmehr boten sie mit einer großen Moral, Laufbereitschaft und Einsatzfreudigkeit große Gegenwehr, wenn auch von vornherein an einen Sieg nicht zu denken war. Die SGE-Verantwortlichen, vorneweg Fußball-Abteilungsleiter Mike Holzemer mit einer großen Helferschar, hatten sich viel Mühe gemacht, den Zuschauern ein entsprechendes Ambiente zu bieten, was auch für das leibliche Wohl galt. Zwar konnten die Eintrachtler, wie dies der stellvertretende Ortsvorsteher Hans Uhl in seiner Grußadresse an die Wormatiaspieler, Trainer und Zuschauer hervor hob, keinen Rasenplatz und auch kein Vereinsheim anbieten, doch ist dies nicht Schuld der Sportgemeinde Eintracht Herrnsheim. Für etliche der Zuschauer im direkten Gespräch eigentlich nicht ganz verständlich. Denn die herrliche Kulisse um den Herrnsheimer Sportplatz herum ist einmalig und für die Fußballanhänger eigentlich beste Voraussetzung, diese Sportanlage entsprechend mit Rasenplatz (Kunst- oder Naturrasen wäre egal), Sportheim mit Umkleide-, Sanitär- und Räumlichkeiten für die Eintracht-Jugend zu ergänzen. Eine leider lange und unleidliche Geschichte.
Doch zurück zum Pokalspiel, das für die Wormaten – Trainer Bernhard Trares ließ einige der sonstigen Leistungsträger pausieren – eigentlich wie erwartet begann. Denn bereits in der 6. Minute lag der Ball zum ersten Male im Eintracht-Tor, als Sascha Ropic am schnellsten schaltete und nach einer Unaufmerksamkeit von Eintracht-Torhüter Bernd Busch, blitzschnell das runde Spielgerät aus kurzer Distanz in das „Rechteckige“ schoss. Die Wormaten bestimmten auch weiterhin das Geschehen, doch die Eintrachtler wehrten sich tapfer, obwohl sie sich keineswegs stur hinten drin standen. Das Trainer-Duo Giuliano Arcangioli und Gerd Scheuermann hatte vielmehr mit Mittelstürmer Dennis Chouthis und Sascha Debis auf der rechten und Süleyman Ötztürk auf der linken Außenbahn mehr eine offensive Aufstellung auf das Feld geschickt. In dem ansonsten absolut fairen Spiel, bei dem Schiedsrichter Smith (Bad Kreuznach) keinerlei Probleme hatte und es kaum gelbe Karten gab, musste auf Wormatiaseite Steven Jones in der 18. Minute nach einem etwas unglücklichen Foul von Dominik Scheuermann verletzt vom Platz. Für ihn kam Maximilian Beck aus der 2. Mannschaft zum Einsatz, ohne dass dadurch die Überlegenheit der Wormaten vor der Pause nachließ. In der 29.Minute sodann das 2:0 für die Wormaten,. als Kevin Gotel nach einer Ecke von links am höchsten stieg und per Kopf in das Eintracht-Tor traf.
Kevin Gotel, der in etlichen weiteren Situationen zu eigensinnig agierte, war auch der Vorbereiter zum 3:0, als er Oliver Schmitt, der kurz zuvor schon einmal freistehend über das Tor schoss, mustergültig in den freien Raumbediente und dieser Bernd Busch keine Abwehrchance ließ. Zuvor hatte Bernd Busch schon mit einigen guten Paraden weiteren Flurschaden verhindert. Wormatia-Coach Bernhard Trares war mit seiner Mannschaft in den ersten 45 Minutenabsolut zufrieden. „Wir haben aggressiv begonnen und das Spiel gemacht. Dies gilt auch für die ersten 15 Minuten nach Wiederanpfiff, als Sascha Ropic mit seinem zweiten Tor auf 4.0 für die Wormaten erhöhen konnte. Mit einem Pass in den Rücken war die auf Abseits spielende Eintracht-Abwehr ausgehebelt worden und der Torschütze auch den heraus eilenden Bernd Busch ausspielte und den Ball in das leere Tor beförderte. Nun musste man eigentlich das Schlimmste für den Bezirksligisten befürchten, doch es kam ganz anders.
„Die letzten 30 Minuten haben wir überhaupt nicht mehr gefallen, da hätten wir im vorderen Bereich schon mehr machen müssen“, so der an der Seitenlinie gar laut werdende Wormatia-Coach.
Jetzt hatten auch die Eintrachtler ihre Torchancen. So verhinderte Florian Herold per Kopf auf der Torlinie stehend bei einem wuchtigen Kopfball von Dennis Chouthis ebenso den Weg in das Wormatiator wie nur wenige Minuten später Sascha Ropic im anderen Toreck stehend bei einem Kopfball von Bayram Kaplan. Wormatia-Torhüter Sven Jenner wäre wohl ohne Chance gewesen, der zwischendurch bei einem tollen Sololauf des Ex-Wormaten Giuliano Arcangioli, der hierbei Mario Cuc und Dennis Probst ausgespielt hatte, gerade noch mit einem tollen Reflex zur Ecke klären konnte. In der 84.Minute wurde die tolle Moral der Eintrachtler belohnt, als der völlig frei stehende Nahir Bisso erst an Sven Jenner scheiterte, aber Ayhan Kurtul im Nachsetzen den Ball zum 1:4 in die Maschen beförderte.
Beifall auf offener Szene für ein unterhaltsames Spiel, das sicherlich absolut verdient für die drei Klassen höher spielenden Wormaten ausging. Dennoch ein Kompliment an die Eintrachtler, die ja auf dem Weg zu diesem absoluten Highlight in der Herrnsheimer Fußball-Geschichte, den Landesligisten TuS Neuhausen mit 3:2 und den Verbandsligisten Südwest Ludwigshafern mit 1:0 verdient ausgeschaltet hatten.
Es spielten:
VfR Wormatia Worms: Sven Jenner, Mario Cuc, Johannes Pfeffer, Matthias Lang (52.Sebastian Kessel), Dennis Probst (60. Thomas Süß), Steven Jones (18. Maximilian Beck), Kevin Gotel, Oliver Schmitt, Tobias Klotz, Florian Herold und Sascha Ropic.
Eintracht Herrnsheim: Bernd Busch, Dominik Scheuermann, Ayhan Kurtul, Süleyman Kaplan (77. Mohamed Seklane), Khalid Boumariz, Muhammed Öztürk, Bayram Kaplan, Sascha Debus, Dennis Chouthis(77. Nahir Bisso), Giuliano Arcangioli, Süleyman Öztürk (62.Davud Öztürk).
Trainer Trares muss heute gegen den SC Idar-Oberstein die Mannschaft verändern
Für den Wormatia-Coach ist der heutige Gegner SC Idar-Oberstein trotz deren letzten Tabellenplatzes ein Gegner, der mit Vorsicht zu genießen ist. Unter Neutrainer Dusek hat die Elf die letzten zwei Spiele nicht verloren und geht mit hierbei erreichten vier Punkten sicherlich hoch motiviert heute in das Wormatiastadion.. „Die sind besser als wie dies ihre Tabellensituation zum Ausdruck kommt. Das ist eine sehr kompakte Mannschaft, so Bernhard Trares. Nicht spielen kann heute auf jeden Fall Alexander Nazarov wegen eines Muskelfaserrisses. Wohl auch nicht Marcel Gebhardt, der noch in Dresden bei seinem verunglückten Vater weilt. Auch könnte Steven Jones nach seinem verletzungsbedingten Ausscheiden in Herrnsheim noch zusätzlich ausfallen. Doch Bernhard Trares setzt auf die weiteren Kaderspieler, die auch sein Vertrauen haben.