Nibelungen Kurier: Wormatia wollte zu viel und verlor alle drei Punkte

23.10.2007 Beim Aufsteiger SV Roßbach/Verscheid setzte es mit 1:3 die 2. Saisonniederlage / Die Mitkonkurrenten um die Plätze eins bis vier gaben allesamt ebenfalls Punkte ab

Was hätte dieser letzte Samstag für ein Tag für die Wormaten werden können, nachdem die Mitkonkurrenten um die Plätze eins bis vier, wie der FSV Mainz 05 II, Eintracht Trier und 1. FC Saarbrücken allesamt Punkte verspielten!
 
Doch es sei vorne weg gesagt, dass diese zweite Saisonniederlage nicht ihren Grund darin hatte, dass die Trares-Schützlinge zu wenig getan hätten. Das Gegenteil war der Fall und auch die bekannte Schwäche, zu leichtfertig mit den sich bietenden Torchancen umzugehen. Da nützte auch das Lob des Roßbacher Trainers Stefan Krämer wenig, dass er zur Pause garnicht mehr zu hoffen wagte, auf einen Sieg seiner Schützlinge gegen die beste Oberliga-Mannschaft, damit meinte er die Wormaten, noch hoffen zu können. Vielmehr habe seine Mannschaft Glück gehabt, dass zum einen die Womser Gäste nicht mehr Tore zu einem möglichen 2:0 oder gar 3.0 erzielt hatten und seine Elf buchstäblich aus dem Nichts heraus, zwei Minuten vor dem Seitenwechsel der Ausgleich unter tatkräftiger Mithilfe des Unglücksraben Matthias Lang gelang. Dieser fälschte nach einem weiten Einwurf der Platzherren, das runde Spielgerät unhaltbar für seinen Torhüter Thorsten Müller in das eigene Tor ab.   

Riesenglück für die Gastgeber noch einmal in der 52. Spielminute, als Marcel Gebhardt völlig freistehend an der Strafraumgrenze den Ball zugespielt bekam, alle Zeiten der Welt hatte noch einige Schritte zu laufen und den Roßbacher Torhüter zu fragen, in welche Ecke er den Ball haben wollte. Doch Pustekuchen, der Wormatia-Kapitän zog vielmehr über-hastet und zu schnell ab und der Kelch mit einem wohl das Spiel entscheidenden 1:2-Rückstandes ging für die Gastgeber ungeleert vorbei.


Dies baute die mit einem Rieseneifer agierenden Gastgeber regelrecht auf, derweil das Wormatiaspiel in der Folgezeit nur meist aus überhasteten Aktionen bestand und fast keinerlei Gefahr mehr für das Roßbacher Tor auslösen konnten. Die durch den Ausgleich kurz vor der Pause regelrecht aufgebauten Gastgeber bekamen immer mehr Oberwasser, derweil die Wormaten nur noch mit Gewalt, Hektik und wenig Ordnung noch im Spiel agierten. Trainer Bernhard Trares war denn auch ganz schön verärgert, dass seine Schütz-linge, anstatt ruhig den Ball zu spielen und aus einer gesicherten Abwehr heraus zu Werke zu gehen, allzu viel Unordnung in ihr Spiel brachten. Das nutzten die Gastgeber auf dem kleinen und sehr schmalen Platz zu schnellen Konterangriffen und in der 65. Minute wurden sie auch fündig, als der frei stehende Behlulovic sich nicht zweimal bitten ließ und nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte und seine Mannschaft damit erstmals in Führung brachte. In der Folgezeit versuchten die Wormaten noch einmal mit aller Macht, doch ohne die nötige Übersicht, den Ausgleich zu erreichen.

Doch alle Versuche verpufften wirkungslos im dichten Abwehrnetz der Gastgeber. Wie sehr oftmals auf Wormatia-Seite alle überhastet nach vorne rannten und nach hinten völlig die Absicherung vermissen ließen, musste Sven Bopp sehr leidvoll in der 85. Minute erfahren, als er wegen einer Notbremse die rote Karte sah und keiner seiner Mitspieler aus dem Defensivbereich hinter ihm stand. Er zupfte den Roßbacher Angreifer, ohne dass dieser hinfiel, doch der Ball und damit auch die mögliche Chance auf 3:1 zu erhöhen, war für die Gastgeber dahin.

Trotz Unterzahl spielten die Wormaten nun alles oder nichts und wurden erneut durch Behlulovic in der Schlussminute zum 3:1-Endstand für die Platzherren ausgekontert. "Wir wollten eigentlich hier punkten und haben auch vor der Pause ab der 25. Spielminute die Gastgeber eindeutig beherrscht. Doch leider konnte nur Matthias Gutzler in der 35.Minute nach einer Ecke von Marcel Gebhardt per Kopf ein Tor erzielen. Durch das unglückliche Eigentor zum 1:1 zwei Minuten vor der Pause und dem Auslassen zweier Riesenmöglichkeiten, das mussten eigentlich Tore sein, von Oliver Schmitt unmittelbar nach dem Ausgleich mit der schönsten Kombination des gesamten Spiels und von Marcel Gebhardt nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel, bauten wir die Gastgeber zu neuen und Gewinn bringenden Taten auf. Da muss man auch einmal mit einem Punkt zufrieden sein und geduldig aus der Abwehr heraus nach vorne spielen", so der Wormatiacoach, der in der letzten halben Stunde keine gefährlichen Aktionen seiner Schütz-linge mehr sah. Da verlief alles zu überhastet und ohne den nötigen Überblick, was für alle Feldspieler galt. Doch wäre es absolut falsch, nach dieser zweiten Saisonniederlage gleich wieder alles in Frage zu stellen. Dazu besteht auch absolut kein Anlass.

Für den VfR Wormatia spielten: Christian Müller, Thomas Süß, Dennis Probst, Matthias Lang, Benjamin Kessel, Sven Bopp, Marcel Gebhardt, Mario Cuc, Matthias Gutzler, Christian Bolm (83. Sascha Ropic), Oliver Schmitt (63. Kevin Gotel).


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