Nibelungen Kurier: „Pokal-Aus“: Jetzt gilt die ganze Konzentration dem Regionalligaaufstieg

02.11.2007 Der amtierende Südwestpokalsieger VfR Wormatia Worms scheidet nach Elfmeterschießen mit 3:5 beim Verbandsligisten SV Niederauerbach aus

Sicherlich ist es Glück oder Pech, wenn man nach 120 Spielminuten im Pokal nach Elfmeterschießen weiter kommt oder eben das bittere "Aus" hinnehmen muss. Dennoch werden die Schützlinge von Wormatia-Coach Bernhard Trares sich fragen lassen müssen, warum sie in den 120 Spielminuten zuvor  keine Entscheidung zu ihren Gunsten herbeigeführt haben?
Nun, die Antwort gab der enttäuschte Trainer selbst: "Es hat der letzte Biss gefehlt, besonders in den ersten 45 Minuten haben wir es allzu locker angehen lassen. Wir haben zwar Spiel und Gegner beherrscht, doch viel zu wenig  gefährliche Aktionen vor des Gegners Tor inszeniert. Die zweite Halbzeit geriet zwar etwas besser aber immer noch nicht gut genug, um die gut stehende Abwehr des  Verbandsligisten entscheidend aushebeln zu können. Wir hätten nicht ausscheiden müssen."
"Da brauchte man nicht einmal alle fünf Finger um die sich erarbeiteten Torchancen aufzuzählen und dann  kam auch noch Pech dazu. Eigentlich richtig wach wurden Kapitän Marcel Gebhardt und seine Mitspieler erst in der Verlängerung", so Wormatias Pressesprecher Gerd Obenauer, der in diesen letzten 30 Minuten auch Etliches mehr notiert hatte als in den 90 Minuten normaler Spielzeit.Dabei hätte er sich weniger Arbeit zu machen brauchen, wäre in der 25. Minute nach einem Schrägschuss von Alexander Nazarov, der Kopfball von Matthias Lang nicht an der Querlatte gescheitert. 
Der Niederauerbacher Torhüter Michelbach hatte noch die Hand daran, die daraus resultierende Ecke brachte aber nichts ein. Glück aber auch auf Wormatiaseite, als nach einem Getümmel im Fünf-Meter-Raum, das runde Spielgerät am Pfosten des von Sven Jenner gehüteten Wormatia-Tors landete. Die Wormaten versuchten nun mit mehr Distanzschüssen zum Erfolg zu kommen, was aber nichts einbrachte. In der 78. Minute hatten die mitgereisten Wormatiafans bereits den Torschrei auf den Lippen, doch konnte der Niederauerbacher Gries, bester Spieler seiner Mannschaft, einen Kopfball von Benjamin Kessel gerade noch auf der Torlinie stehend abwehren.
Umso farbiger im wahrsten Sinne des Wortes die Verlängerung mit der gelb-roten Karte für den Niederauerbacher Simon (109.) und zwei Minuten später gar die Rote Karte auf beiden Seiten. Der SVN-Spieler Schmitt hatte Alexander Nazarov äußerst rüde von den Beinen geholt, was den darob erbosten Matthias Lang den Rächer spielen ließ und den Übeltäter zu Boden stieß. Nun, die Rote Karte gilt glücklicherweise nur für den Pokal und nicht für den weiteren Fortgang der laufenden Saison.
Nachdem Dennis Probst (108.) nach einem Gebhardt-Freistoß von links per Kopf zum zweiten Mal ein Wormate an diesem Tag auch nur das Aluminium des Gastgeber-Tors traf, kam es für die Wormaten noch schlimmer. Denn 120 Sekunden später lag der Ball nach einer Ecke, der beste SVN-Spieler Gries hatte geköpft, zur 1:0-Führung der Gastgeber im Wormatianetz. Jetzt erst wurden die Wormaten so richtig wach. Tobias Klotz scheiterte am Torhüter Michelbach und Oliver Schmitt (111.) als dritter Wormate am Aluminium des Niederauerbacher Tors. Letzterer machte es aber in der 118. Minute besser, es war fast eine Kopie des Pfostentreffers in der 111. Minute, und konnte nach gut getimter Flanke von Alexander Nazarov somit kurz vor dem Ende der Verlängerung zum hoch verdienten Ausgleich einköpfen.
Im notwenigen Elfmeterschießen konnte Sven Jenner zwar einen Strafstoß abwehren, sein Gegenüber Michelbach aber deren zwei von Dennis Probst und Oliver Schmitt. Besser zielten Sascha Ropic und Benjamin Kessel. Zum fünften Strafstoß brauchten die Wormaten schon garnicht mehr anzutreten, denn die übrigen vier Niederauerbacher Schützen ließen Sven Jenner keinerlei Abwehrchance. Betretene Gesichter bei den Wormaten und das bittere "Aus" als amtierender Südwest-Pokalsieger und damit auch keine Chance mehr, die DFB-Pokalrunde 2008/2009 zu erreichen und dies letztlich aus eigenem Verschulden und auch etwas Pech. Sicherlich ein fehlendes Highlight, das nur vergessen werden kann, wenn Kapitän Marcel Gebhardt und Co den Aufstieg in die neue Regionalliga 2008/2009 erreichen werden. Die Aussichten sind gut, aber wohl auch nur, wenn man die noch ausstehenden 21 Meisterschaftsspiele vom Anpfiff weg mit voller Konzentration, Leidenschaft und Siegeswillen angehen wird. Am Sonntag um 14.30 Uhr haben die Wormaten beim  nächsten Heimspiel gegen die Rot-Weißen aus Hasborn schon die Gelegenheit dazu,  den Frust dieser Pokalniederlage positiv zu beantworten und damit auch die Enttäuschung bei den mitgereisten Fans vergessen zu lassen. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Saarländer sind ein unbequemer Gegner, zumal auf Wormatiaseite  das absolute "Muss" des Gewinnenmüssens im Vordergrund steht.
In Niederauerbach spielten: Sven Jenner, Mario Cuc (100. Kevin Gotel), Johannes Pfeffer, Matthias Lang, Dennis Probst, Alexander Nazarov, Matthias Gutzler (46. Sascha Ropic), Marcel Gebhardt, Christian Bolm (83. Tobias Klotz), Oliver Schmitt und Benjamin Kessel.
Thomas Süß fehlte wegen einer Mittelohrentzündung, sein Einsatz gegen Hasborn ist deshalb auch noch nicht sicher. Dafür aber Sven Bopp, dessen Sperre aus dem Roßbacher Spiel abgelaufen ist.