Nibelungen Kurier: Wormatias Trainingsauftakt zur entscheidenden Saisonphase
21.01.2008Nur die erkrankten Florian Herold und Matthias Lang fehlten/Drei Ziele gelten für die nächsten fünf Monate
Von unserem Redaktionsmitarbeiter Klaus Diehl
„Auf geht’s“, mit diesen Worten setzte sich Wormatia-Coach Bernhard Trares aus der Umkleidekabine kommend an die Spitze seiner Schützlinge zum Trainingsauftakt, der mit etlichen Stadionrunden (40 Minuten Laufzeit) begann. Mit ihm lief auch vorneweg Wormatias Spielerbeobachter Dieter Gutzler, der ebenso wie die übrigen Spieler locker das von Bernhard Trares vorgegebene Tempo mitging. Mit dabei auch wieder der so lange verletzte Niels Magin, der aber sicherlich noch seine Zeit brauchen wird um sich wieder an die Mannschaft heran zu kämpfen. Bis auf die an Grippe erkrankten Florin Herold und Matthias lang, waren alle Spieler einschließlich des A-Jugendlichen Andrew Wooten mit dabei. Noch etwas schonen, das Laufen ging aber prima, müssen sich der in der Winterpause am Knöchel operierte Sven Bopp und Marcel Gebhardt, den Bauchmuskelprobleme zu schaffen machen. Erstmals seit Jahren gehen die Wormaten nach der Winterpause ohne Neuzugänge oder gar Abgänge in den weiteren Verlauf der Rückrunde. Trainer Bernhard Trares sah und sieht keine Veranlassung neue Spieler zu integrieren zu müssen und setzt weiterhin auf den bisheriger Kader, der seine besondere Stärke in seiner mannschaftlichen Geschlossenheit hat.
Was entscheidet die weitere sportliche Zukunft der 100 Jahre alten Dame „Wormatia“
An erster Stelle ist die sportliche Qualifikation für die neue dreiteilige Regionalliga. Ob hierbei der VfR Wormatia in die West- oder Südgruppe kommt, ist im Moment zweitrangig und wird sich sowie erst entscheiden, wenn alle 54 Mannschaften für diese drei Regionalligen, wozu auch eine Nord-Liga gehört, fest stehen. Einziges Ziel muss sein am Ende der Oberligasaison 2007/2008 unter den ersten vier Mannschaften im Südwesten zu sein. Mit derzeit 14 Punkten Vorsprung auf den nichtaufstiegsberechtigten fünften Tabellenplatz sieht die Lage recht hoffnungsvoll aus, wenn am 1. März um 15.30 Uhr der weitere Verlauf der Rückrunde mit dem Gastspiel bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern ansteht. Abgerechnet wird spätestens am 23.Mai wenn die Saison zu Ende geht. Für alle weiteren wichtigen Planungen und Notwendigkeiten wäre es natürlich schon besser, wenn dieses Ziel des Erreichens zur neuen Regionalliga, schon etwas früher feststehen könnte.
Nachweis der wirtschaftlichen Machbarkeit
Bereits im letzten Spieljahr musste man seitens des VfR Wormatia ein dickes Bündel nicht nur ausfüllen, sondern auch mit echten und wahren Zahlen, die Wirtschaftlichkeit nachweisen. Seitens des DFB gab es diesbezüglich auch keine Probleme und der VfR Wormatia Worms hätte auch die sportlich leider nicht erreichte Zulassung zur Regionalliga erhalten. Dieses ganze Prozedure muss man dieses Jahr spätestens bis zum 15. April beim DFB einreichen.
Stadion und Sicherheitsfragen
Am letzten Montag waren der 1. Wormatia-Vorsitzende Jürgen von Massow, Helmut Antz als Vorsitzender des Wirtschafts- und Verwaltungsrates des VfR Wormatia, Oberbürgermeister Michael Kissel, Sportdezernent Hans-Joachim Kosubek und Gerd Vogt, der verantwortliche Sachbearbeiter der städtischen Sportförderung, zur DFB-Zentrale in Frankfurt gefahren um vorneweg Sachverhalte abzuklären und anzusprechen, die nach einer Begehung durch den DFB Ende Februar im Wormatiastadion anstehen werden. Vorneweg gesagt, so Jürgen von Massow und Helmut Antz im Gespräch mit der NK-Sportredaktion, war es ein konstruktives und auch hilfsreiches Gespräch, bei dem man nie den Eindruck hatte, dass man als Verein etwa gegängelt würde. Auch wurde deutlich, dass der DFB nicht verlangen wird, dass alle Maßnahmen des umfangreichen Anforderungskataloges für Bundesspiele, darunter fallen nu n einmal auch die Regionalligen, bis zum ersten Spieltag umgesetzt werden müssen, ja umgesetzt werden können. Die DFB-Verantwortlichen begrüßten außerordentlich, dass der Verein und die Wormser Stadt-Verantwortlichen von sich aus das Gespräch beim DFB gesucht hatten und dieser auch bereit ist zu helfen, was die wichtigsten Voraussetzungen und damit auch sicherlich größere Aufwendungen seitens der Stadt Worms als Eigentümer des Stadions mit Unterstützung des Landes vonnöten sind. Nach Gesprächen mit Innen- und Sportminister Karl Bruch soll dem VfR Wormatia bzw. der Stadt Worms zumindest das gleiche an finanzieller Unterstützung zukommen, wie dem FSV Oggersheim im letzten Jahr. Der VfR Wormatia, so Helmut Antz, wird sich im Rahmen seiner Möglichkeiten mit einfinden, wobei besonders auf die tatkräftige Unterstützung der Fans gerechnet wird. Mindestanforderungen bis zum ersten Spieltag sind besonders die Sicherheitsfragen. So müssen auf den Stehrängen der Gegengeraden Wellenbrecher eingebaut wurden, Da diese alten Stehränge, einschließlich der Nord- und Südkurve nicht nur marode sind, sondern auch – weil auf der ehemaligen Radrennbahn vor dem Krieg aufgebaut – von innen hohl sind, müssen diese Stehränge völlig neu gebaut werden. Ob in Beton oder Stahlbauweise werden die Planungen ergeben müssen. Die Stehränge unmittelbar rechts und links von der Tribüne können vielleicht erhalten werden. Ein zweiter ganz wichtiger Punkt ist der separate Eingang für die Gästefans, der über die Carl-Villinger-Straße neben dem Poseidon-Freibad und den städtischen Grundstücken mit einem separaten Kassenhäuschen und entsprechenden Zäunen angelegt werden muss. Verschwinden werden auch die Stehplätze vor der Tribüne, die zu Sitzplätzen umgebaut werden müssen, da eine Sitzplatzkapazität für 1000 Zuschauer Pflicht ist. Auf der Tribüne ist dies alleine nicht möglich, da dort derzeit vorhandene Sitzplätze für den weiteren Ausbau der Sprecherkabine für Presse, Fernsehen und einem besondern Raum für die Polizei als Überwachung der Sicherheit im Stadion benötigt werden. Auch müssen die alten, grünen Schalensitze ausgetaucht werden, da sie zum einen nicht mehr der geltenden Sicherheitsnorm entsprechen und auch keine Rückenlehnen in 30 Zentimeter Höhe haben. Die vor dem DFB-Pokalspiel gegen den FSV Mainz 05 eingebauten roten Sitze sind davon nicht betroffen. Da sie neuesten Anforderungen gerecht werden.
Um auf der Vortribüne Sitzplätze anzubringen, ist auch eine Absenkung des Sicherheitszaunes notwendig, die auch die Ersatzbank mit Überdachung in die Erde versenkt werden müssen.
Wichtig sind auch Überholung bzw. Erneuerung der sanitären Anlagen für Schiedsrichter und Spieler..
Auch muss gewährleistet sein, dass der Gästebus und Fahrzeuge wichtiger Gäste und des Gegners, sowie Rettungsfahrzeuge und der Polizei in einer absoluten Sicherheitszone innerhalb des Stadiongeländes stehen können. Selbst die Pressekonferenz nach einem Spiel kann nicht mehr wie bisher im VIP-Raum durchgeführt werden können, sondern in einem separaten Raum der 40 Personen Platz bietet. Dazu kommen noch Räumlichkeiten für Dopingproben, Selektivschaltungen für die Video-Überwachung, eine neue und größere Beschallungsanlage, um nur die wichtigsten Notwendigkeiten einmal kurz anzureißen.
Alles wird bei der Begehung mit der DFB-Kommission Ende Februar festgelegt werden. Beim DFB ist man optimistisch, dass man dies beim VfR Wormatia, sofern man sich sportlich qualifiziert, schon hinbekommen wird, wenn auch nicht alles auf einmal. Der in der DFB-Zentrale gezeigte Schulterschluss zwischen Verein und den Stadtverantwortlichen, lässt auch seitens des DFB auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit hoffen. Denn es ist nicht gerade bei allen Vereinen üblich, dass sich dier Stadtspitze zusammen mit dem Verein Wormatia bereits im Vorfeld der Begehung zu einem Informationsgespräch in Frankfurt einfindet. Dass dies auch keine leere Tat ist, bewies am Mittwoch der städtische Finanzausschuss, als dieser einstimmig beschloss, die Verwaltung aufzufordern alles Mögliche zu unternehmen, damit der VfR Wormatia zu einem hoffentlich ersten Heimspiel in der neuen Regionalliga in einem normgerechten Stadion spielen kann.
Die Regionalliga hat eine ganz andere Qualität
Wie Helmut Antz und Jürgen von Massow einheitlich bekunden, soll die Regionalliga keine Eintagesfliege für den VfR Wormatia Worms sein. Sondern dort sich fest etablieren um vielleicht in noch etwas fernerer Zukunft gar größere sportliche Pläne schmieden zu können. Es wird sowohl für den Verein wie auch für die Spieler ein gänzlich neues Feld sportlicher Betätigung sein, das mit Feierabendfußballern auf Dauer aber nicht erfolgreich beackert werden kann. Viele brachten oder bringen sich für die sportliche Weiterentwicklung des VfR Wormatia Worms 08 im Jahr des 100-jährigen Bestehens ein. Doch außer den Anforderungen an das Ambiente sind aber auch noch weitere Dinge erforderlich, was vor allen Dingen die finanzielle Seite betrifft.
„Wormatia muss sich noch mehr präsent machen, nachdem der Verein in der Vergangenheit der 80er und 90er Jahre bis hin zum Jahre 2002 mehr oder weniger nur verwaltet hat, ohne größere Ziele anpeilen zu können. Da ist noch nicht alles Vertrauen wieder zurück gewonnen worden. Auch wird die Jugendarbeit weiterhin das zweite ganz wichtige Standbein beim VfR Wormatia sein“, so Helmut Antz.