Mannheimer Morgen: Südwest Ludwigshafen bremst die Wormatia aus
13.01.2003
DIE ENTSCHEIDUNG: Pfälzer schlagen den
Favoriten im Endspiel mit 4:3 / Halbfinal-Keilerei
trübt die Stimmung / SGR Dritter
Der 19. Hallen-Cup des TV Lampertheim blieb auch in der Finalrunde fest in linksrheinischer Hand. Doch nicht etwa Oberligist Wormatia Worms, der die Vorrunde in bestechender Manier dominiert hatte, trug gestern Abend in der Jahnhalle den Sieg davon, sondern Verbandsligist Südwest Ludwigshafen schnappte sich vor den fast 400 Zuschauern den Cup. Mit 4:3 schlugen die Chemiestädter die Wormatia in der Verlängerung. Den dritten Platz sicherte sich die SG Riedrode, die Bezirksoberligist Sportfreunde Heppenheim im kleinen Finale mit 4:2 besiegte. "Wir wussten, dass die Wormatia Probleme bekommt, wenn man ihr aggressiv gegenüber tritt. Deshalb haben wir uns schon etwas ausgerechnet", freute sich der Ludwigshafener Matthias Legin, der kurz vor dem Abpfiff den entscheidenden Treffer erzielte, über den Erfolg in Lampertheim. Die Wormatia war zu diesem Zeitpunkt durch eine Zeitstrafe geschwächt und musste auch noch ihren verletzten Torwart ersetzen. "Doch daran hat es nicht gelegen. Wir hatten sogar noch in Unterzahl die Chance, den Ausgleich zu erzielen und hätten dieses Spiel nicht verlieren müssen", resümierte Wormatia-Kapitän Volker Berg, der den Ludwigshafenern aber dennoch fair gratulierte. Diese Geste ließ die unschönen Szenen aus dem Halbfinale gegen die Heppenheimer Sportfreunde immerhin etwas vergessen, die das vom "Südhessen Morgen" präsentierte Turnier zeitweise zu überschatten drohten. Nach mehreren Provokationen auf beiden Seiten gingen beide Teams wie zwei Eishockey-Mannschaften aufeinander los, wobei sich vor allem der Heppenheimer Svrga mit brutalen Tritten negativ hervortat. Die Konsequenz: Rot für Svrga sowie den (unbeteiligten) Wormser Niels Magin und eine Schande für den Hallenfußball. Selbst dass im Aufeinandertreffen der Vorjahresfinalisten um den Finaleinzug ging, kann sicher nicht als Entschuldigung gelten. Dass es auch anders geht, stellten nicht zuletzt die SG Riedrode und Südwest Ludwigshafen im zweiten Halbfinale unter Beweis, das die Pfälzer mit 5:1 klar für sich entschieden. Für mehr als den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:3 aus Riedroder Sicht durch Andreas Keinz reichte es für den Bezirksligisten zwar nicht, doch die Enttäuschung bei der SG hielt sich in Grenzen. "Südwest war klar die bessere Mannschaft und die Niederlage geht deshalb auch in Ordnung. Da hat man in manchen Szenen den Klassenunterschied deutlich gesehen", ordnete Trainer Ludwig Brenner das Aus im Halbfinale ein, das die Gelb-Schwarzen mit dem Sieg im kleinen Finale aber relativierten. Schwaier, Fettel, A. Brunnengräber und Keinz erzielten die Tore und mit Platz drei war die SG dann auch rundum zufrieden, während der auf Grund der starken Vorrunde stärker eingeschätzte FV Hofheim (1:3 gegen Ludwigshafen) ebenso schon im Viertelfinale scheiterte wie "Klassenkamerad" VfB Lampertheim (2:5 gegen Heppenheim), Ausrichter TV Lampertheim (1:6 gegen Worms) und die Bürstädter Eintracht (7:8 gegen Riedrode. Auch Hauptorganisator Rudolf Röhrig war mit dem Verlauf des Turniers einverstanden. "Ich glaube, der Hallen-Cup hat sportlich einmal mehr an Qualität zugelegt und fast 1000 Zuschauer über drei Tage zeigen, dass das die Fußball-Anhänger ähnlich sehen", so Röhrig. "Sorgen macht mir allerdings, dass in einigen Spielen unnötige Härte aufkommt. Da müssen sich alle Beteiligten Gedanken machen", hatte auch Röhrig kein Verständnis dafür, dass sich die Wormatia wie auch die Heppenheimer in Lampertheim einige Sympathien verscherzten.
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