Mannheimer Morgen: Wie sich ein kleines Mädchen unbeliebt gemacht hat

23.01.2003
FUSSBALL: Am Freitag startet in Viernheim das Finale des "MM"-Hallenmasters / Favoriten spielen in der "Hammergruppe" B


Von unserem Mitarbeiter Michael Wilkening


Viele verschwitzte Männer schauten auf ein kleines Mädchen – die Hoffnungen der Herren in den kurzen Hosen und den ramponierten Beinen richteten sich auf Svenja Lüger. Svenja war vor knapp zwei Wochen für die Finalauslosung des neunten "MM"-Hallenmasters verantwortlich und nicht jeder der Fußballer dürfte die Tochter des Bambini-Trainers von Fortuna Heddesheim in sein Herz geschlossen haben. Schließlich finden sich alle Favoriten – sofern man in der Halle überhaupt davon sprechen kann – in einer Gruppe wieder, der Hammergruppe B.

Allein alle vier Halbfinalisten des Vorjahres sind darin vertreten, so dass sich fast alle einig waren. "Der Sieger des neunten ,MM'-Masters kommt wohl aus der Gruppe B", orakelte Uwe Ulpins, Trainer des krassen Außenseiters Fortuna Heddesheim. Der A-Ligist muss sich mit Titelverteidiger SGK Heidelberg, Vorjahresfinalist TSV Viernheim, den Oberligisten Wormatia Worms und SV Waldhof-Amateure sowie Südwest Ludwigshafen auseinandersetzen. Vom ersten Gruppenspiel an geht es in der Gruppe B also schon um fast alles. Und auch der TSV Viernheim, der als einziger Klub zwei Qualifikationsturniere gewann und darüber hinaus ein weiteres Mal im Finale stand, muss sich neu beweisen. Gerd Neidig traut dem Landesligisten dabei aber nicht mehr als eine Außenseiterrolle zu: "Wir müssen schon einen guten Tag erwischen, wenn wir ins Halbfinale kommen wollen." Immerhin, so der Trainer der Blauen weiter, "spielen wir fast ausnahmslos gegen höherklassige Konkurrenz". Mit dem Heimvorteil in der Viernheimer Waldsporthalle im Rücken und der "guten Hallentruppe" (Neidig) wird der TSV aber nicht zu unterschätzen sein. Ob die Wormatia aus Worms ihren guten Eindruck bestätigen kann, ist hingegen noch fraglich. Der Tabellenführer der Oberliga Südwest steckt nämlich mitten in der Vorbereitung auf die Rückrunde und Spielführer Volker Berg ließ offen, ob der Traditionsklub seine beste Mannschaft stellen wird. In dieselbe Kerbe schlägt Jener Külbag, Trainer der SVW-Amateure: "Für uns hat die Rückrunde auf dem Feld absolute Priorität. Natürlich wollen sich die jungen Spieler präsentieren und so weit wie möglich kommen, aber die Gruppenauslosung war ziemlich unglücklich. Wir gehen die Sache locker an und schauen, was dabei herauskommt."

Der Titelverteidiger SGK Heidelberg hat seit vergangenen Sonntag zwar auch schon mit der Vorbereitung begonnen, doch das wird den Tabellenvierten der Verbandsliga nicht daran hindern, mit einer schlagkräftigen Truppe aufzulaufen. Ãœbertriebenen Ehrgeiz möchte German Scholl allerdings vermeiden, immerhin hat der Coach der Kirchheimer seinen Cracks freigestellt, in der Halle anzutreten. "Interessante Spiele", erwartet Scholl in der Hammergruppe, die relativ ausgeglichen sein werden: "In der Halle ist der Leistungsunterschied oft noch viel kleiner als auf dem Feld."

Finalturnier des neunten "MM"-Hallenmasters: Freitag ab 18 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr, Waldsporthalle Viernheim.


© Mannheimer Morgen   –   23.01.2003