Kölner Stadtanzeiger | Viel Training ohne Rückmeldung

26.02.2009

Von Markus Burger, 26.02.09, 18:56h

Der Fußball-Regionalligst 1. FC Köln II tritt bei Wormatia Worms an. Die Elf von Trainer Frank Schaefer will am Samstag endlich das erste Pflichtspiel des Jahres absolvieren.

Kölns Trainer Frank Schaefer zeigt, dass er es auch selbst noch kann. BILD: DAHMEN
Frank Schaefer
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Kölns Trainer Frank Schaefer zeigt, dass er es auch selbst noch kann. BILD: DAHMEN

Köln - Daniel Brosinki hat am vergangenen Wochenende die häufig bemühte Theorie von der Schnelllebigkeit des Fußballs auf imposante Weise mit Leben erfüllt. Der Nachwuchsspieler des 1. FC Köln verwandelte sein Bundesliga-Debüt in der Partie beim FC Bayern München für sich selbst, seine Familie und viele Fans zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der Youngster erzielte den wichtigen Treffer zum 2:0 und legte damit den Grundstein für den überraschenden 2:1-Erfolg seines Klubs beim Rekordmeister.

Brosinski teilte zuvor das Schicksal der meisten anderen Nachwuchsspieler in Köln: Bekannt waren sie nur bei Leuten, die sich intensiv mit dem Verein beschäftigen. Auf ihn trifft das nun mit einem Schlag nicht mehr zu. Ob Brosinskis bisheriger Karriere-Höhepunkt allerdings als Motivationshilfe für andere Nachwuchsspieler taugt, darf bezweifelt werden. Dreimal lief der 20-Jährige in der Hinrunde für die U 23 auf. Die Auftritte dürften allerdings kaum die Erklärung für einen Startelf-Platz in München sein. Erstens, weil Brosinski unauffällig spielte. Und zweitens weder Christoph Daum noch dessen Co-Trainer Roland Koch zu den Stammgästen bei U-23-Spielen zählen. Demnach waren es wohl eher die guten Trainingsleistungen, mit denen er auf sich aufmerksam machte.

U-23-Coach Coach Frank Schaefer nahm dem Auftritt Brosinskis mit Freude zur Kenntnis, auch wenn dieser eigentlich nicht zu seinem Kader zählt. „Es freut mich für jeden jungen Spieler, der bei den Profis zum Einsatz kommt“, sagt Schaefer, der am Samstag mit seinem Team einen erneuten Versuch unternimmt, den Meisterschaftsspielbetrieb in der Fußball-Regionalliga aufzunehmen. Diverse Spielabsagen zwangen die Mannschaft mehrfach zu Trainingseinheiten bei angesetzten Spielen. Das Auswärtspartie am Samstag (14 Uhr) beim Traditionsklub Wormatia Worms soll nun als erste von drei geplanten Begegnungen innerhalb von sechs Tagen stattfinden. Am Dienstag ist das Nachholspiel beim VfL Bochum II (18 Uhr) geplant, am Freitag (19, Uhr, Franz-Kremer-Stadion) soll das Heimspiel gegen Preußen Münster folgen. Das ausgefallene Heimspiel gegen Cloppenburg soll am 17. März über die Bühne gehen.

Was Schaefer fehlt, sind die „Rückmeldungen“ aus dem Wettkampf. Weil das Engagement seiner Mannschaft in den Trainingseinheiten aber nach wie vor hoch ist, will er das nicht als großen Nachteil sehen. „Vielen anderen Mannschaften ging es nicht anders. Wir konzentrieren uns auf die Sachen, die wir beeinflussen können“, sagt Schaefer.

Wechselhafter waren da noch die Eindrücke, die das Hinspiel für ihn parat hatte. Beim 1:1 waren die Gäste in der ersten Halbzeit das bessere Team, in der zweiten Hälfte dominierten die Kölner. Linksverteidiger Tim Bauer wird sich gerne an den Tag erinnern, an dem er seine Mannschaft mit einem sehenswerten Distanzschuss in Führung brachte. Damals noch überraschend in die Startelf gerutscht, darf er sich nach dem Wechsel von Michael Parensen nun einem erneuten Einsatz gegen Worms sehr sicher sein. Dagegen wird Rechtsverteidiger Serdar Kesimal wegen anhaltender Oberschenkelprobleme ausfallen.