Nibelungen Kurier: Nach 11 Sekunden gab es bereits eine erste kalte Dusche
09.09.2009Wormatia-Keeper Thorsten Müller verhinderte am Ende eine weitere kalte Dusche beim 1:1 gegen den Gast aus Elversberg/Gataric-Brüder, Marcel Gebhardt und Kevin Detloff fehlten.
Von Klaus Diehl.
Ohne „Vier“ beim Skatspiel zu gewinnen, bedarf es gut verteilter Karten und auch etwas Glück. Übertragen auf den Fußball muss der Trainer auch ein glückliches Händchen haben, wer für die fehlenden „Vier“ am Spiel teilhaben darf. Es sei vorneweg gesagt, dass die für die Gataric-Brüder, Marcel Gebhardt und Kevin Detloff eingesetzten Spieler ihre Sache nicht schlecht machten, wenn auch bei Mahir Sahin gegen Ende des Spiels die Kräfte etwas nachließen, was angesichts mehrerer Wochen Verletzungspause verständlich war.. Während Sahin die rechte Seite im Mittelfeld beackerte, durfte Ibrahim Aslan auf der linken Seite erstmals von Beginn an spielen und sich mit seinem Elversberger Gegenspieler Niko Nakas heiße Zweikämpfe lieferte. Schade nur, das der ansonsten gut pfeifende Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart), dem Elversberger manchmal doch etwas zu viel an Härte zubilligte und der „Wormatia-Wirbelwind“ in der 68. Minute verletzt gegen Jean-Claude Mpassy ausgewechselt werden musste. Mehr als beachtlich die Leistung des zum zweiten Male von Beginn an auf der rechten Abwehrseite eingesetzten Philipp Stiller.
Wie überhaupt die Wormatia-Abwehr vor der Pause sehr gut stand und der Elversberger Torfabrik mit bisher 13 Toren in fünf Spielen, in den ersten 45 Minuten kaum etwas gestattete.
Ein absolutes Novum aber was sich 11 Sekunden nach dem Anpfiff auf dem Wormatia-Rasen trat. Elversberg hatte Anstoß und ein Rasensprenger hatte wohl etwas in Richtung Wormatia-Tor dagegen und öffnete seine Schleuse. Was tun? Hektik auf Wormatia-Seite, die Mannschaften wurden vom Schiedsrichter wieder in die Kabinen geschickt und erst nach elf Minuten war die erste kalte Dusche des Spiels gefahrlos an beiden Mannschaften vorüber gegangen. Es wäre aber eine böse Unterstellung, dass sich Wormatia-Coach Sascha Koch, diese plötzlich sprudelnde Wasserfontäne als ein zusätzlich taktisches Konzept ausgedacht haben könne. Denn sonst hätte er sich dies in der 47. Minute wieder einfallen lassen, als die Gäste zum glücklichen 1:0 kamen. Denn die nach der unfreiwilligen 11-Minutepause folgenden ersten 45 Minute boten zwar nicht besonders viele Höhepunkte, dennoch wäre eine Wormatia-Führung möglich und auch verdient gewesen. So bei einem Freistoß des sichtlich nach seinen zwei Toren in Leverkusen im Aufwind sich befindlichen Matteo Monetta, der nur zwei Minuten später nach einem guten Zuspiel von Mahir Sahin, den Ball in aussichtsreicher Position nicht richtig unter Kontrolle brachte. In der 26. Minute musste eigentlich das 1:0 fallen, als sich Ibrahim Kassem Saad kurz vor der 5m-Grenze im Elversberger Strafraum den Ball nach mehreren Versuchen im Zweikampf eroberte und eigentlich freie Schussbahn hatte. Statt aber selbst zu schießen auf Monetta querlegen wollte, was aber die schlechtere Lösung war. Auf der Gegenseite ließ Thorsten Müller (34.) im Herauslaufen Emre Güral keine Chance, wie auch Philipp Stiller (43.) kurz vor der Torlinie nach eine Hereingabe von rechts nichts anbrennen ließ.
Zwei Minuten nach Wiederanpfiff sodann die zweite kalte Dusche, die aber auf Wormatia-Seite nicht mehr zu reparieren war, Ausgangspunkt war ein weiter Einwurf von der rechten Seite der Gäste in den dicht gefüllten Wormatia-Strafraum, der von der Wormatia-Abwehr nur nach vorne geklärt werden konnte. Der Ball fiel aber genau vor die Füße von Jeton Arifi, der per Volleyschuss aus knapp 20 Metern in die einzige Lücke, nämlich in das von ihm aus gesehen rechte obere Dreieck, zum 0:1 traf. Selbst für den Ex-Bürstadter Spieler und Trainer und jetzt in Elversberg in der sportliche Verantwortung stehenden D. Vasic ein Glückstor.
Nach wenigen Minuten reagierte Sascha Koch und unterstrich auch damit seine Devise offensiv spielen zu wollen und wechselte für Abräumer Frank Schroer, mit Manuel Rasp (56.) eine weitere Offensivkraft ein, was sich nur zwei Minuten später bezahlt machen sollte. Denn Manuel Rasp war zusammen mit Kassem Saad, Wegbereiter zum 1:1 durch Matteo Monetta, der sich nach gelungenem Zuspiel am 11m-Punkt blitzschnell drehte und Adnan Masic im Gästetor keine Abwehrchance ließ. Nun wollten die Wormaten mehr, was auch Monetta (61.) und Rasp ( 69.) auf dem Fuß hatten. In der Schlussviertelstunde zündete Elversberg noch einmal ihren Turbo. Doch Thorsten Müller rettete zweimal bravourös, das verdiente 1:1, womit auch Wormatia-Coach Sascha Koch angesichts der langen Verletztenliste auch zufrieden war. Durfte er auch, denn dieses Spiel bewies einen weiteren Fortschritt seiner Elf, die noch über Etliches und noch nicht ganz ausgeschöpftes Potential verfügt.. Alle Spieler zeigten sich nach dem 2:1-Sieg bei Bayer Leverkusen II aber vor allen Dingen mit mehr Selbstvertrauen