Nibelungen Kurier: So kann es einfach nicht weiter gehen

07.10.2009

Wormatia wartet nach dem torlosen Remis gegen den Tabellenführer aus Lotte weiter auf den ersten Heimsieg

jb
VON KLAUS DIEHL Selten hat man Heimspiele des VfR Wormatia erlebt, bei denen die Notizblöcke
der schreibenden Zunft so leer blieben, wie nach der ersten Spielhälfte am Samstag. Spektakuläre Vorgänge waren auf beiden Seiten Mangelware. Weder der Tabellenführer noch der Gastgeber brachten nennenswerte Aktionen auf den Rasen. War und ist der Druck des unbedingten Gewinnenmüssens bei Wormatia so groß, dass selbst einfachste Bälle nicht beim Mitspieler ankamen? Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass da elf Individualisten, aber keine Mannschaft auf dem Platz stand. Die Laufwege der Mitspieler schienen gänzlich unbekannt.
Zu Saisonbeginn gingen die Verantwortlichen und auch das Tainer-Duo Sascha Koch und
Volker Kür eigentlich wie auch Fans davon aus, dass sich die Verpflichtung von sieben Spielern
des FSV Oggersheim als Vorteil erweisen würde. Mit den zwei regionalligaerfahrenen Akteuren
vom SV Elversberg und den verbliebenen Wormaten durfte man erwarten, dass die Vorbereitung
und die ersten Spiele ausreichen würden, um eine homogene Mannschaft zu formen. Die
ersten 45 Minuten bewiesen das Gegenteil. Die Wormser Akteure standen sich regelrecht im Weg
und ließen jeden Willen und das Selbstvertrauen über Zweikämpfe Akzente zu setzen, vermissen.
Fehlpässe und Abspielfehler am laufenden Band. Ein Leistungsabfall, der sich schwer erklären
lässt. Zudem ließ auch der Spitzenreiter aus Lotte jeglichen Anspruch, den man an einen Tabellenführer hat, vermissen. Gut 1.500 Zuschauern hätte man eigentlich die Hälfte ihres
Eintrittsgeldes zurückerstatten müssen. Dabei waren die äußeren Bedingungen, mit viel Sonnenschein und knapp über 20 Grad plus, geradezu optimal zum Fußball spielen. Nach den wohl richtigen Worten von Trainer Sascha Koch, waren die Wormaten nach der Pause schon früh auf den Platz zurückgekehrt, was Hoffnungen auf eine bessere zweite Halbzeit nährte. Und es
sollte auch munterer werden. Zumindest was die erste Viertelstunde auf Wormatiaseite betraf.
So hatten die Wormatia-Fans (55.) den Torschrei bereits auf den Lippen, doch Gästekeeper Andre Poggenberg entschärfte mit einer Glanzparade einen Monetta-Kopfball und der nachfolgende Schuss aus dem Hinterhalt von Frank Schroer landete an der Querlatte des Lotte-Gehäuses. Leider ein relativ kurzes Strohfeuer. Trotz emsiger Bemühungen war die Offensive gegen eine starke Gästeabwehr überfordert und hoffnungslos in der Unterzahl oder beraubte sich durch Abspielfehler möglicher Chancen. Mit zunehmender Spieldauer zog Lotte die Fäden und stellte seine Qualitäten unter Beweis. Wormatia hätte sich nicht beklagen dürfen, wenn das Spiel verloren gegangen wäre. Danny Arend verzog in aussichtsreicher Position. In der Schlussminute fand Alexander Thamm beim Kopfball im hervorragend disponierten VfR-Torwart Thorsten Müller
seinen Meister und konnte wenigstens einen Zähler festhalten.