Südkurier: Nichts zu holen in Worms

09.05.2011

 

Von Alexander Schlögel

Fußballspiele, bei denen es um nichts mehr geht, geraten manchmal zu einer langweiligen Angelegenheit. Nicht so die Regionalliga-Partie des SC Pfullendorf bei Wormatia Worms.

Die Pfullendorfer verloren mit 1:2, bleiben in der Tabelle aber auf dem 10. Platz. „Ich habe meiner Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass wir bei den hohen Temperaturen diszipliniert spielen müssen. Viele Spieler haben aber nicht richtig mitgemacht und ihre Positionen nicht gehalten“, ärgerte sich Pfullendorfs Trainer Helgi Kolvidsson über die Niederlage im ersten Spiel nach der Bekanntgabe seines Wechsels zu Austria Lustenau zum Saisonende.

In der Anfangsformation des SC Pfullendorf gab es gegenüber dem 3:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt eine Änderung: Für Torwart-Routinier Ralf Hermanutz, der wegen eines Blutergusses auf der Ersatzbank Platz nehmen musste, rückte Sebastian Willibald in die Mannschaft. Michael Falkenmayer konnte hingegen trotz seiner Oberschenkel-Probleme in der Pfullendorfer Abwehr mitwirken. Zwei umstrittene Elfmeter sorgten dafür, dass es nach 45 Minuten 1:1 stand. Zuerst gingen die Platzherren in Führung. Der Wormser Mathias Lang soll im Strafraum von Kapitän Matthias Kiefer gelegt worden sein (Kiefer: „Man kann ihn geben, aber dann muss man noch fünf weitere pfeifen“), der Hamburger Schiedsrichter Tobias Hellwig zeigte auf den Punkt. Kevin Wittke verwandelte halbhoch in die Tormitte (22.). Auf der Gegenseite wurde nach einer schönen Flanke von Falkenmayer Dominik Müller auf der linken Strafraumseite von Frank Schroer am Fuß getroffen. Müller widerlegte die alte Fußball-Regel, nach der der gefoulte Spieler nicht schießen soll und traf zum 1:1 ins rechte untere Eck (30.).

Ansonsten gab es wenig Chancen für beide Teams in der ersten Hälfte. Die beste für die Rheinhessen vergab Sandro Rösner, der kurz vor der Halbzeitpause aus zwölf Metern am linken Pfosten vorbeizog. Einem Treffer des Pfullendorfers Marc Kuczkowski blieb hingegen wegen Abseitsstellung die Anerkennung versagt.

Auch in der zweiten Halbzeit brachte der SCP wenig nach vorne zustande. Den 2:1-Siegtreffer für die Wormser erzielte Rudolf Hübner, der den Ball aus kurzer Distanz im Nachsetzen unter die Latte knallte (53.).

Seine Freude währte allerdings nicht lange. Nur zehn Minuten später kassierte der Wormser Torschütze wegen einen Schlags gegen Pfullendorfs Kiefer die Rote Karte. „Die war berechtigt, ich schreie nicht umsonst laut auf“, sagte Kiefer nach dem Spiel. Der Pfullendorfer Kapitän fordert nun noch zwei Siege im Endspurt: „Wir wollen unsere Abgänge zum Saisonabschluss würdig verabschieden.“