Nibelungen Kurier | Alles andere als ein geschenkter Sieg

21.05.2011

 

Wormatia unterliegt Darmstadt in der Schlussminute mit 2:1 / Phasenweise auf Augenhöhe

Von Steffen Heumann

5.350 Zuschauer säumten die Ränge im altehrwürdigen Wormatia-Stadion. Ausverkauft! Der Tabellenführer und heiße Aufstiegsaspirant aus Darmstadt wollte mit einem Auswärtssieg die vorletzte Hürde zur dritten Liga nehmen. Die Truppe von Ronny Borchers erwies sich als der erwartet starke Gegner. Die Lilien ließen in der Anfangsphase ein schlüssiges Konzept vermissen. Christoph Böcher setzte mit einem Schuss über das Darmstädter Gehäuse das erste Ausrufezeichen. Kurze Zeit später verhinderte VfR-Torwart Kevin Knödler mit einem Reflex die Gästeführung. Im Gegenzug ging Wormatia auf Tuchfühlung mit dem Führungstreffer.

Die prächtige Stimmung im weiten Rund steigerte sich in der 48. Minute. Sandro Rösner schockte die rund 2.800 Lilienfans mit dem 1:0. Während Worms jubelte herrschte bei Darmstadt für einen Moment Schockstarre. Die dauerte aber nur bis zur 54. Minute. Der Ausgleich war zugleich der Weckruf für das Team von Kosta Runjaic, die den Schalter umlegten und unbedingt den Siegtreffer nachlegen wollten. Als sich die Anhänger der Wormaten in der 89. Minute bereits mit einem Remis angefreundet hatten, schoss Yannick Stark mit seinem Treffer zum 1:2 die Blau-Weißen in die Glückseeligkeit. Schlusspfiff! Darmstadt hat den Aufstieg mit einem Heimsieg in der eigenen Hand, Wormatia die Möglichkeit, mit einer weiteren guten Leistung bei den Stuttgarter Kickers eine versöhnliche Saison abzuschließen.

Von Darmstadts überglücklichem Trainer Runjaic hagelte es bei der Pressekonferenz Komplimente für die Leistung der Wormser. "Die Jungs wollten unbedingt gewinnen”, attestierte der 98er Coach seinen Mannen eine ausgezeichnete Moral und hervorragenden Teamgeist.

"Glückwunsch”, erwiderte Ronny Borchers, "denn wer Wormatia Zuhause schlägt, der hat den Aufstieg verdient.” Trotz des Lobes für seine Truppe betonte Borchers, dass die Entwicklung zwar positiv verlaufe, die Mannschaft aber noch nicht das Zeug zu einer Spitzenmannschaft habe. "Daran arbeiten wir”, so Borchers abschließend.