Wormser Zeitung | Verbandspokal: Handelfmeter bringt Wormatia in Weinsheim frühzeitig auf Kurs

07.09.2010

 

Von Carsten Schröder und Lukas Gutzler

Der VfR Wormatia Worms hat sich seiner Pflichtaufgabe im Fußball-Verbandspokal entledigt. Bei Bezirksklassen-Klub TuS Weinsheim setzte sich der VfR am Dienstagabend klar mit 12:0 (5:0) durch und tankte so ein wenig Selbstvertrauen für kommende Aufgaben im Abstiegskampf der Regionalliga Süd. Die Weinsheimer schoben derweil doppelt Frust, fanden sich bei Nieselregen doch allenfalls 350 Zuschauer im Vorort ein.

Immerhin: Die erste Szene gehörte den Gastgebern. Schon nach drei Minuten fasste sich der Weinsheimer Thomas Hinkel aus 25 Metern ein Herz und feuerte auf den Wormatia-Kasten, wo VfR-Keeper Nico Adami mit den Fäusten parierte. Fortan ging es aber nur in die zu erwartende Richtung. Immer wieder kamen die Wormaten zum Abschluss, weshalb sich TuS-Keeper Danny Bender regelmäßig auszeichnen durfte. So parierte er zunächst einen Kopfball von Rico Renner (7.), und – zwischenzeitlich hatte Lucas Oppermann knapp am TuS-Gehäuse vorbei gezielt (10.) – auch bei einer Doppelchance von Martin Gollasch und Marc Heidenmann war Bender auf dem Posten (14.). Bitter allerdings, dass die Kugel dem Weinsheimer Timo Kaiser in dieser Szene an den Arm sprang und Schiedsrichter Philipp Schmitt (Rockenhausen)auf Elfmeter entschied. Berechtigt? Oder nicht? Martin Golasch war es egal, er traf und brachte den VfR in die Spur.

Rückstand vermeiden

Zwei Mal noch konnte Bender einen höheren Rückstand vermeiden. Erst fischte er einen Renner-Kopfball aus dem Winkel (16.), dann scheiterte Rudi Hübner nach Vorarbeit von Isaac Ojigwe und Renner am TuS-Keeper (20.). Acht Minuten danach musste sich Bender bei einem Gollasch-Schuss aber doch ein zweites Mal geschlagen geben. Und nachdem Sandro Rösner (35.)und Renner (40.) nachgelegt hatten, ließ Bender einen Oppermann-Freistoß durchrutschen - 0:5 (44.).

Wormatia kannte kein Erbarmen, auch nach der Pause setzte sich der Einbahnstraßenfußball fort. Innerhalb von gerade mal acht Minuten schraubten jetzt Nauwid Amiri (48.) und Isaac Ojigwe (51., 53.) das Ergebnis auf 8:0. Per „Trippleschlag“ legten Frank Schröer (68.), Martin Röser (70.) und noch mal Ojigwe (71.) nach, ehe sich dem eingewechselten Claudia Dressino die insgesamt beste Weinsheimer Chance derzweiten Halbzeit auf den Ehrentreffer bot. Sein Schuss fiel letztlich aber zu schwach aus.

Schlusspunkt zum 12:0

Den Schlusspunkt zum 12:0 setzte danach Martin Röser (86.), worauf sich Volker Kühr auf Wormatia-Seite natürlich hochzufrieden zeigte. „Es war wichtig, ein wenig Wiedergutmachung zu betreiben und ein bisschen Selbstvertrauen zu tanken“, so der Co-Trainer, der seinen beruflich in Berlin weilenden „Chef“ Jürgen Klotz vertrat. Letztlich sei es auch in einem solchen Spiel wichtig, „taktisch kompakt zu stehen und ein paar Dinge zu zeigen“. Aber natürlich: „Den Sieg sollte man nicht überbewerten.“

Ins gleiche Horn blies – aus anderer Richtung – der Weinsheimer Trainer Franz Graber. Trotz der Höhe der Niederlage sei die Partie als Pflichtspiel gegen einen Regionalligisten für den Verein ein großer Tag gewesen. Ein klein wenig fuchste den TuS-Coach zwar, dass er vor dem Rückstand auch ein Handspiel von Gollasch gesehen hatte. Insgesamt habe sich seine Elf aber zu ängstlich gezeigt: „Ich hatte den Eindruck, manche Spieler waren froh, wenn der Ball weg war.“ Egal: „Wichtiger ist am Wochenende ein Sieg gegen Gimbsheim.“