Nibelungen Kurier: „Joker“ Christian Grujicic machte die Hinspiel-Klatsche vergessen
28.11.2010
Von Klaus Diehl
Der VfR Wormatia siegte bei der TSG Hoffenheim II mit 2:1
Es war die 84. Spielminute im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim als der eine Minute zuvor eingewechselte Christin Grujicic sich das runde Spielgerät schnappte und unter dem Jubel der 250 mitgereisten Wormser Fans zur 2:1-Führung und am Ende auch geglückten Sieg einschoss. Als endlich der Schlusspfiff von Schiedsrichter Foltyn (Mainz-Kastell) die Partie abpfiff, war die Freude auf Seiten der Spieler, Trainer Ronny Borchers und den Fans riesengroß und der besonders gefeierte Held war natürlich der Siegtorschütze Christian Grujicic. Doch letztlich war es ein Sieg der gesamten Mannschaft, die mit einer sehr großen kämpferischen Leistung aufwartete und die drei Punkte absolut verdient mit nach Hause nahm. Damit auch ihr Vorhaben positiv umsetzten, die 1:5-Heimspiel-Klatsche gegen die TSG Hoffenheim II wett zu machen. Denn "echte" Fußballer, die immer gewinnen und schlechte Spiele vergessen machen wollen, verlieren ja sehr ungern zweimal gegen den gleichen Gegner in einer Saison und dazu noch so deutlich.
Dabei fing es garnicht gut für Kapitän Sandro Rösner und seine Mitspieler an. Konnten sie sich noch bei ihrem Torhüter Kevin Knödler bedanken, der beim ersten Hoffenheimer Angriff nach gut 60 Sekunden, seinem einstigen Waldhöfer Mitspieler Kai Herdling so geschickt den Winkel verkürzen konnte, dass der Schuss des Hoffenheimer Kapitäns knapp vorbei ging. Doch nur sechs Minuten später war es passiert, als sich der gleiche Hoffenheimer Spieler gegen Sandro Rösner durchsetzen konnte und Kevin Knödler diesmal keiner Abwehrchance ließ. Das fing ja gut an und Erinnerungen an das Heimspiel-Debakel vom 12. August kamen hierbei unweigerlich auf. Doch die jetzige von Trainer Ronny Borschers immer besser geformte Wormatia-Elf, zeigte fortan ihre mittleerweile besseren Tugenden.
Was
folgte schilderte man aus Hoffenheimer Seite so, das sich die Gastgeber
zurückzogen und einen Gang zurück schalteten. Aber andererseits waren
es die Wormaten, die nun richtig wach geworden und in ihrem Ehrgeiz
geweckt, aggressiver agierten, das Kommando im Mittelfeld übernahmen
und die Gastgeber in den Zweikämpfen immer schlechter aussehen ließen.
Die Agitatoren auf dem Platz waren nun deutlich die Schützlinge von
Trainer Ronny Borschers, der sich einmal mehr sehr erfreut, über die
Unterstützung der mitgereisten Fans zeigte. Das war Leidenschaft pur was
die Wormaten zeigten und wie sie buchstäblich um den letzten Grashalm
kämpften, den es noch umzupflügen gab. Hoffenheim fand kein
Erfolgsrezept mehr und in der 32. Minute wurden die Wormaten auch
belohnt. Der wie stets lauffreudige Martin Gollasch war es, der einen
Hübner-Pass zum 1:1 in das TSG-Tor verlängern konnte.
Nach dem
Seitenwechsel gestaltete sich die sehr kampfbetonte Partie etwas
offener, beide Seiten waren auf den Siegtreffer aus, doch Chancen dazu
konnten nicht genutzt werden und die Uhr lief immer weiter bis zur 84.
Minute. Eine Minute zuvor hatte Ronny Borschers den Christian Grujicic
für den enorm lauffreudigen Martin Gollasch eingewechselt und bewies
damit ein goldenes Händchen. Denn der "Joker" stach nur eine Minute
später mit dem alles entscheidenden Tor zum 2:1-Auswärtssieg und die
verdiente Revanche für die Heimspiel-Klatsche war gelungen und die
mitgereisten Wormatia-Fans durften einen verdienten Sieg ihrer
Mannschaft zum 1. Advent feiern. Dies absolut verdient, was auch der
Hoffenheimer Trainer Markus Gisdol aufgrund der größeren kämpferischen
Qualitäten und Stärke der Wormaten in den Zweikämpfen anerkannte. Aber
auch der immer besser werdenden spielerischen Qualitäten und dem
gewachsenen Selbstvertrauen von Kapitän Sandro Rösner und seinen
Mitspielern. Zuerst kommt der Kampf will man einen vermeintlich
stärkeren Gegner in die Knie zwingen. Dann kommt auch das nötige
Quäntchen Glück dazu, das wie Ronny Borchers stets sagt, auch etwas mit
Qualität zu tun hat. Dies ist den Wormaten im Dietmar-Hopp-Stadion
bestens gelungen. Auch wenn es dafür nur drei Punkte gibt und der Kampf
um den Klassenerhalt weiter ganz vorne auf der Tagesordnung steht. Es
sind noch 16 schwere Spiele zu bestreiten und das nächste Spiel ist
bekanntlich meist das Schwerste. So auch an kommenden Samstag um 14 Uhr,
wenn die Wormaten die zweite Mannschaft des Bundesligisten 1. FC
Nürnberg zu Gast haben.