Wormser Zeitung: Spannung steigt von Tag zu Tag
08.02.2003
Vor dem Oberliga-Wiederbeginn:
WZ-Gespräch mit Wormatia-Trainer
Anders Vom 08.02.2003 Noch genau eine Woche, dann wird die Jagd auf Tore, Punkte und Tabellenplätze in der Fußball-Oberliga wieder aufgenommen. Noch 15 Spiele sind zu absolvieren, und die Experten sind sich einig: Selten war das Titelrennen so offen wie in dieser Saison. Das verspricht Hochspannung bis zur letzten Minute. Die Anhänger des VfR Wormatia hoffen natürlich, dass "ihre" Mannschaft beim Finale ganz vorne dabei ist und den angestrebten Aufstieg in die Regionalliga schafft. Diese Hoffnung hegt auch Wormatia-Trainer Dirk Anders, mit dem wir das folgende Gespräch führten.
ANDERS: Das hat einfach super funktioniert. Wir hatten durchweg sehr gute Bedingungen und konnten uns entsprechend gut vorbereiten. Deshalb bedanken wir uns bei allen, die uns das ermöglicht haben, insbesondere bei FT/Alemannia, der TG Westhofen und in Ober-Sülzen, auf deren Kunstrasenplätzen wir trainieren durften. Zwischen Kunst- und Naturrasen ist gerade in der winterlichen Jahreszeit ein Riesenunterschied. In einer Woche muss Wormatia gegen Kreuznach auf dem Naturrasen im Stadion auflaufen. Ist das nicht eine gewaltige Umstellung? ANDERS: Nachdem wir alle bisherigen Vorbereitungsspiele auf Kunstrasenplätzen bestritten haben, hoffe ich sehr, dass wir unseren letzten Test beim SV Sandhausen (am heutigen Samstag um 14 Uhr, Anm. d. Red.) auf normalem Rasen absolvieren können, um uns wieder an den normalen Untergrund zu gewöhnen. Aber für unsere Vorbereitung war der Kunstrasen ideal. Auf welchem konditionellen Stand ist die Mannschaft momentan? ANDERS: Wir sind sicher kräftemäßig noch nicht wieder ganz dort, wo wir vor Beginn der Winterpause aufgehört haben. Aber es wird täglich etwas besser. In Sandhausen werde ich nicht mehr so viel wechseln wie in den bisherigen Tests. Dort soll annähernd schon jene Formation spielen, die auch gegen Kreuznach beginnen wird. Einen Großteil werde ich deshalb durchspielen lassen. Da kann sich dann jeder selbst testen, wieviel Kraft er bereits hat und wieviel noch fehlt. Hat sich nach Ihren bisherigen Eindrücken bereits eine bestimmte Formation herausgeschält? ANDERS: Die besten Chancen haben natürlich all jene Spieler, die das gesamte Vorbereitungsprogramm mitgemacht haben. Für die anderen, die wegen Verletzung oder Krankheit einige Zeit ausfielen, tut es mir leid – sie werden zunächst einmal zurückstehen müssen. Aber sie werden bestimmt wieder eine Chance bekommen, denn im Verlauf der 15 noch zu absolvierenden Punktspiele werden wir noch jeden Spieler brauchen. Gilt dies auch für die Rekovaleszenten? ANDERS: Jawohl, selbst ein Christian Vogel, der demnächst wieder langsam ins Mannschaftstraining einsteigt, kann in der Endphase der Meisterschaft noch zu einem ganz wichtigen Spieler werden. Ähnliches gilt auch für Holger Blasius, der auf einem sehr guten Wege war, aber jetzt leider einen bedauerlichen Rückschlag erlitten hat. Bei Sascha Hutzelmann, der den Mittelfuß angebrochen hat und sich derzeit mit Fahrradfahren fit hält, hoffe ich, dass er bald wieder mittrainieren kann. Wie sehen Sie die Perspektiven der beiden Neuzugänge? ANDERS: Erik Daniel steht gegen Kreuznach auf jeden Fall im Tor. Neben seinen Fähigkeiten auf der Linie und im Herausgehen kann er unser Spiel, wenn nötig, beruhigen, die Hektik rausnehmen. Er wird uns bestimmt weiterhelfen. Auch Onur Celik, den ich schon im Sommer gern gehabt hätte, ist eine sehr gute Alternative im linken Mittelfeld. Wie sieht das Trainingsprogramm in der letzten Woche vor Wiederbeginn aus? ANDERS: Ich werde die verbleibende Zeit zum Feinschliff nutzen. Gleichzeitig versuche ich, die Spannung langsam aufzubauen und die Jungs heiß zu machen, denn Kreuznach wird ein sauschweres Spiel. Aber wir alle freuen uns auch schon auf dieses Derby und darauf, dass wir endlich wieder vor einer stattlichen Zuschauerkulisse spielen können. Die Vorbereitungsspiele fanden ja fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Nach dem Kreuznacher Spiel wissen wir, wo wir stehen. Und dann folgen vier Kracher in Serie: in Ingelheim, gegen Hauenstein, in Mayen und gegen Mainz 05. Das Gespräch führte unser Redaktionsmitglied Frank Beier. |