wormatia.de: Am Elfmeterpunkt versagen die Nerven / Im Südwestpokal-Viertelfinale ist Endstation

06.05.2010

Von: Christian Bub

Weil Alan dos Santos’ Führungstreffer in der Verlängerung nicht lange hielt, verlor der VfR Wormatia gestern Abend im Verbandspokal-Viertelfinale letztlich verdient mit 6:7 nach Elfmeterschießen beim FK Pirmasens.

Der FKP begann stark und hatte durch Reich (8.) und Freyer (15.) gute Torchancen, auf Wormatia-Seite musste man darauf über eine halbe Stunde warten, ehe Martin Gollasch einen ersten gefährlichen Schuss abfeuerte (35.). Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel bereits verflacht, doch in den letzten zehn Minuten vor der Pause produzierte Marcel Gebhardt durch drei gute Freistöße endlich spürbare Torgefahr. Den ersten hämmerte Gebhardt aus 30 Metern Steigelmann um die Ohren, der mit diesem Flatterball arge Probleme hatte (38.). Den zweiten schlenzte Gebhardt gefühlvoll über die Mauer, Steigelmann parierte zur Ecke (41.) und der dritte ging knapp rechts vorbei (43.). Überhaupt waren es nahezu auschließlich Standardsituationen, die beim VfR für Gefahr sorgten. Vorne machte das Sturmduo Zouhair Bouadoud und Alan dos Santos (für den angeschlagenen Manuel Rasp im Team) kaum einen Stich, vor allem „ZouZou“ war über 120 Minuten praktisch abgemeldet. Auch die Hereinnahme von Mario Cuc für Imad Kassem-Saad in der Halbzeit brachte keine zusätzliche Gefahr, dafür begann Marcel Gebhardt die zweite Hälfte mit einem weiteren guten Freistoß (48.). Die beste Torchance gab es fünf Minuten später, Gebhardts abgewehrte Ecke köpfte Cuc zurück in den Strafraum direkt auf Bouadoud und dessen Drehschuss ging über den Kasten. Danach gab es nur noch zwei weitere gefährliche Gebhardt-Freistöße, den ersten faustete Steigelmann weg (67.), der zweite ging Zentimeter vorbei (90.+1). Auch Manuel Wolff bekam etwas zu tun, parierte gegen Reich jedoch sicher (47.) und wehrte einen Freistoß ab (87.). Die Chancenverteilung liest sich auf dem Papier zwar zufriedenstellend, doch Pirmasens wirkte insgesamt deutlich aktiver und energischer – das Innenverteidigerduo Mpassy und Feller machte seine Sache aber gut. So blieb es nach 90 Minuten, wie gewöhnlich in Pirmasens, beim Unentschieden.

Die Verlängerung begann optimal für den VfR, Martin Gollasch sprintete über rechts energisch nach vorne, seine Flanke fand letztlich Alan dos Santos, der aus kurzer Distanz einschoss (93.). Die Führung hielt nicht lange, Wolff konnte die erste Gelegenheit des FKP noch abwehren, doch die Szene endete mit einer weiten Flanke die am langen Pfosten den alleingelassenen Freyer fand – und der köpfte unbedrängt ein (101.). Der Rest der Verlängerung gehörte komplett dem FKP, der vom Ausgleich beflügelt energischen Siegeswillen zeigte. Doch es blieb beim 1:1 und nach 120 Minuten musste das Elfmeterschießen entscheiden. Dos Santos, Klotz, Heidenmann, Bouadoud trafen und weil Manuel Wolff den zweiten Pirmasenser Elfmeter parierte, hätte Mpassy den VfR ins Halbfinale schießen können – Steigelmann hielt. Nun hatte der FKP die besseren Nerven, denn während beim Gastgeber der jeweils nächste Schütze sofort parat stand, schien sich beim VfR niemand so richtig zu trauen. Frank Schröer traf den Pfosten und warf sich Manuel Wolff anschließend um den Hals, als der den folgenden Pirmasenser Versuch parierte. Wolff selbst verwandelte dann sicher und ahnte anschließend zumindest die richtige Ecke. Es dauerte, bis sich der nächste Schütze fand und Mario Cuc war der Unglückliche, der an Steigelmann scheiterte. Der Pirmasenser Torwart selbst ließ Wolff beim entscheidenden Elfer keine Abwehrchance und schoss den FKP verdient ins Halbfinale.