wormatia.de: Waldhof wechselt den Sieg ein

24.10.2009

Von: Christian Bub

Nach 70minütigem, ausgeglichenen Spiel vor 4.037 Zuschauern wechselte Walter Pradt mit Haag und Kyei den Sieg ein, der VfR ließ nach dem 0:1 und Platzverweis für Danijel Gataric die Köpfe hängen und sich zwei weitere Tore einschenken.

Es gab ein paar Umstellungen im Vergleich zum Spiel in Gladbach. Imad Kassem-Saad und Mahir Sahin mussten auf der Bank Platz nehmen, Marcel Gebhardt fiel kurzfristig verletzt aus. Dafür kam Jean-Claude Mpassy-Nzoumba in die Startelf und bildete mit Frank Schroer eine Doppelsechs. Matteo Monetta durfte nach seiner Denkpause wieder von Beginn an ran und den Part von Mahir Sahin im linken Mittelfeld übernahm Danijel Gataric. Bruder Dalibor rückte dafür ins rechte Mittelfeld und Philipp Stiller bekam eine Chance als Rechtsverteidiger. Im Tor stand wie angekündigt erstmals wieder Manuel Wolff für den suspendierten Thorsten Müller.

Beide Mannschaften begannen engagiert, Zweikampfverhalten und Einsatz bei den Wormaten stellten eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Auswärtsspiel dar. Mpassy-Nzoumba und Schroer stand in der Mitte gut und ließen in der Folgezeit kaum etwas zu. Ein Schuss aus spitzem Winkel (26.), mehr gab es nicht an gefährlichen Chancen auf Gästeseite. Auf Wormser Seite sah es etwas besser aus, Danijel Gataric rutschte allerdings aus guter Position der Ball ebenso vom Fuß (13.) wie Matteo Monetta zwei Minuten später. Sandro Rösner fiel nach einem Eckball freistehend der Ball vor die Füße, die Szene endete mit einem Abseitspfiff (20.). Fünf Minuten später hatte Torwart Knödler einige Probleme mit der flachen Hereingabe von Danijel Gataric und letzterer wurde in Minute 39 im letzten Moment entscheidend gestört. Bei der nachfolgenden Ecke hatten die Zuschauer dann den Torschrei schon auf den Lippen, als Zouhair Bouadoud mit einem knallharten Fallrückzieher Knödler zu einer Glanztat zwang.

Auch Halbzeit zwei begann vielversprechend, als Dalibor Gataric hart bedrängt einen Kopfball neben das Tor setzte (46.). Doch auch eine Doppelchance von Bouadoud führte nicht zum Torerfolg (53.). Auf Waldhöfer Seite war Michael Reith schon näher dran, seinen Kopfball entschärfte Wolff (65.). Bis hierhin war es ein ausgeglichenes, engagiertes Spiel mit Chancenplus auf Wormser Seite. Doch ein Spiel dauert bekanntlich nun mal nicht 70, sondern 90 Minuten. Den Waldhöfern schien das bewusster zu sein als den Wormaten. Die Einwechslung von Stürmer Hans Kyei hatte für beide Mannschaften Signalwirkung. Die Wormaten zogen sich nun etwas zurück, die Waldhöfer nahmen dies zum Anlass, den Druck kräftig zu erhöhen. Prompt musste Matthias Lang für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie retten (73.). Bereits die nächste Chance wurde eiskalt genutzt: An der Strafraumkante kam Kyei in Ballbesitz und chippte den Ball unhaltbar über den ein paar Meter vor seinem Tor stehenden Manuel Wolff zum 0:1 ins Netz (77.). Da war es wieder, das desillusionierende Gegentor in der Schlussphase – das Aufbäumen der Wormaten nach diesem abermaligen Nackenschlag hielt sich in Grenzen. Mannheim hätte gleich darauf den Sack zu machen müssen, brachte aber nach einer Dreifachchance den Ball nicht ins Tor. Spätestens nach der Ampelkarte für Danijel Gataric wegen eines taktischen Fouls war das Spiel aber endgültig gelaufen (86.). Die Wormaten ließen die Köpfe nun hängen, ergaben sich ihrem Schicksal und fingen sich noch zwei Tore ein. So konnte es sich der eingewechselte Patrick Haag mangels Gegenspieler sogar leisten, den Ball erst im zweiten Versuch im Tor unterzubringen (87.) und Kyei stupste seinen zweiten Treffer mit der Hacke ins Netz (90.).

Natürlich kann man im Nachheinein wieder der einen Topchance nachtrauern, heute Bouadouds Fallrückzieher, doch Sascha Koch lässt das nicht gelten: „Wir schießen heute 14 Mal aufs Tor und der Ball fliegt entweder weit vorbei oder kullert zum Torwart. Es fehlt die Geilheit ein Tor zu machen.“ Und auf die Unmutsäußerungen der Zuschauer angesprochen: „Die Kritik die jetzt auf uns einprasselt, müssen wir annehmen. Die Mannschaft darf jetzt nicht in Selbstmitleid verfallen“. Selbige suchte nach dem Spiel geschlossen die Fancontainer auf, wo Wormser und Mannheimer Fans gemeinsam je nach Zugehörigkeit den Sieg feierten oder Frust bewältigten und stellte sich dort den Gesprächen.