Mannheimer Morgen: Wormatia: Zum Auftakt alte Stärke beweisen

15.02.2003
FUSSBALL: Worms trifft heute auf die SG Bad Kreuznach / Berg erwartet Fernduell mit Mainz 05


Wenn heute Mittag, 15. 30 Uhr, der Anpfiff im Wormatia-Stadion ertönt, wird damit nicht nur die erste Partie des neuen Jahres gegen den Rheinhessen-Rivalen SG Eintracht Bad Kreuznach eingeläutet, sondern vielleicht auch die zweite Hälfte einer Saison, die für den Fußball-Südwest-Oberligisten den größten Erfolg der jüngeren Vereinshistorie bringen kann. Denn: Als Tabellenführer geht der VfR Wormatia Worms in die restlichen 15 Spiele.

Doch vom möglichen Titelgewinn spricht an der Alzeyer Straße (noch) niemand. "Das ist kein Thema, weil es einfach noch zu weit weg ist. Uns interessiert nur Kreuznach", denkt VfR-Coach Dirk Anders zunächst von Woche zu Woche. Der Rest ergebe "sich von ganz allein." Derweil haben die Wormaten in der Vorbereitung die Saat für eine erfolgreiche Fortsetzung der Rückrunde ausgebracht. In den zahlreichen Testspielen holten sich die Anders-Schützlinge die nötige körperliche Fitness, um "90 Minuten Dampf zu machen. Diesbezüglich sind wir auf dem Stand, auf dem wir vor der Winterpause waren", bilanziert auch Wormatias Kapitän und Gallionsfigur Volker Berg.

Selbst wenn einige Rekonvaleszenten wie Marcus Köhler und Neuzugang Onur Celik noch Nachholbedarf haben, stellt der Ãœbungsleiter fest: "Die ziehen wie alle anderen voll mit und werden noch kommen." Vom spielerischen Element her sei in der Pause schon mal etwas ausprobiert worden, gegen Kreuznach steht nun die Pflicht auf dem Programm. "Die Spieler müssen letztlich die Leistungen bestätigen und vielleicht noch eine kleine Schippe drauflegen, dann wird die Eintracht es schwer haben, hier auch nur einen Punkt zu holen", kommt für den Coach der Auftaktpartie eine Schlüsselbedeutung zu. In der Rolle des Gejagten dürfe man sich keine Ausrutscher erlauben – schon gar nicht im ersten Duell nach der Winterpause.

Um den anderen sich in Lauerstellung befindlichen Teams "nichts, aber auch gar nichts anzubieten" und zeitgleich ein Signal dahingehend zu setzen, dass "die Gegner merken, wir knüpfen nahtlos an unsere Erfolge aus dem letzten Jahr an", sei ein Sieg – egal wie – gegen die SGE überaus wichtig.

Um den Rang an der Spitze des Klassements buhlen in der dicht gedrängten Spitzengruppe eine Reihe von Vereinen, doch in den Augen von VfR-Kapitän Berg wird sich in Bälde das Titelrennen auf die Amateure des FSV Mainz 05 und eben die Wormatia reduzieren: "Die setzen sich ab und bleiben oben." Doch all das ist noch in weiter Ferne, und solange dies der Fall ist, denkt die Wormatia von Spiel zu Spiel und damit im Moment eben nur an Kreuznach.

Damit eine stattliche Zuschauerschar ins Stadion pilgert, hat der Verein, wie schon gegen den SC Idar-Oberstein, Freikarten an die Wormser Schulen verteilt. "Wir peilen die Zweitausender-Marke an", verrät der Zweite Vorsitzende Jochen Schneider. Und vielleicht sehen die Fans ja schon das Signal, das sich Trainer Dirk Anders erhofft. elv


© Südhessen Morgen   –   15.02.2003