Die Rheinpfalz | Kein Spiel für Ästheten

16.02.2003

Torloses Oberliga-Derby in Worms

Worms (csc). Da war noch Sand im Getriebe, im wahrsten Sinne des Wortes: Wormatia Worms musste sich gestern im Oberliga-Derby mit einem leistungs- und platzgerechten 0:0-Unentschieden gegen Bad Kreuznach begnügen – das Spiel hatte sich über weite Strecken den schlechten Bodenverhältnissen angepasst.

Der Tabellenführer aus Worms startete engagiert: Berg verzog nach zehn Minuten aus aussichtsreicher Position freistehend. Weitere zehn Minuten später wurde Miehe glänzend von Schmitt freigespielt, konnte von der Strafraumkante den sicheren Gästekeeper Bitzer aber nicht überwinden.

Mit Mitte der ersten Halbzeit übernahmen die Kreuznacher langsam, aber sicher – wenn auch nur vorübergehend – das Kommando: Sohlers Freistoß rauschte im Fünfmeterraum brandgefährlich an Freund und Feind vorbei (35.), Amoah lief – allerdings aus Abseitsposition – frei auf den neuen Wormatia-Torwart Daniel zu (40.) und Fritsch scheiterte kurz darauf von halb rechts.

Spiel auf ein Tor – auf das der Kreuznacher – dann nach der Pause. Beste Chancen konnten sich die Wormser aber nur wenige erarbeiten, Schmitts Volleyknaller, den Berisha zur Führung hätte abstauben müssen (52.), blieb für eine halbe Stunde die einzige gefährliche Situation des Spiels überhaupt.

„Das war nichts für die Fußball-Ästheten unter uns", bekannte Wormatia-Coach Dirk Anders auch angesichts der technischen Unwegbarkeiten, die ihn veranlassten, „nicht das totale Risiko zu gehen". Das spielte auf dem holprigen Rasen ohnehin mit: Der Kreuznacher El-Haddadi stand nach einem Querschläger der Wormser Abwehr plötzlich frei vor Daniel, der aber geistesgegenwärtig parierte (82.).

Zum Schluss scheiterte dann wieder zwei Mal die Wormser Wormatia: Bozanovic haute erst aus aussichtsreichem Winkel über das Leder (84.), bediente aber kurz darauf Arcangioli, der indes freistehend verpasste (85.).

„Das Ergebnis geht in Ordnung. Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass es unwahrscheinlich schwer wird. Wir haben es zu oft steil versucht, zu wenig über die Flügel gespielt. Immerhin aber sind wir im dritten Spiel hintereinander ohne Gegentor geblieben. Ich bin trotz allem froh, dass wir gespielt haben", bilanzierte Anders: Und weiter: „So finden wir auch unseren Rhythmus wieder – im Sommer sind wir auch mit einem 0:0 gestartet."

So spielten sie

Wormatia Worms: Daniel – Kohl, Ognjanovic, Sigmund – Bozanovic, Magin, Jones (90. Schader), Miehe (73. Celik) – Berg (84. Arcangioli) – Schmitt, Berisha

Gelbe Karten: Jones, Celik, Kohl - Lederle, Rodrigues – Beste Spieler: Daniel, Miehe - Amoah, El-Haddadi – Zuschauer: 1100 – Schiedsrichter: Bingenbach (Diez).

16.02.2003 SVS SPZ SWP SVN