Sport Woche: Hoffenheim II bezwingt Worms mit 6:0

08.09.2011
Hoffenheim. (1899) 7:0, 2:0 … 6:0. Die U23 hat derzeit einen guten Lauf. Am Mittwochabend bezwang das Team von Trainer Frank Kramer die bis dahin punktgleiche Wormatia Worms mit 6:0 (3:0) und begeisterte mit attraktivem Fußball.

Die Hoffenheimer nahmen den guten Lauf aus den letzten beiden Spielen mit und gingen wieder früh in Führung. Denis Thomalla setzte sich auf der linken Seite durch und legte quer in die Mitte, wo Kai Herdling passieren ließ und der aufgerückte Philipp Klingmann aus 18 Metern frei zum Schuss kam. Das Pfund des Außenverteidigers zappelte einen Wimpernschlag später im Wormser Gehäuse, Wormatia-Keeper Kevin Knödler streckte sich vergebens (5.). Die Gäste aus Rheinhessen zeigten sich allerdings zunächst unbeeindruckt. Martin Röser spazierte nur 60 Sekunden durch die Hoffenheimer Hintermannschaft, scheiterte aber an 1899-Schlussmann Daniel Lück. Vor den 800 Zuschauern im Dietmar-Hopp-Stadion entwickelte sich im ersten Abschnitt eine kurzweilige Partie, in der Thomalla nach elf Minuten das 2:0 auf dem Fuß hatte. Nach schönem Herdling-Zuspiel spitzelte er die Kugel dem herausgeeilten Knödler durch die Beine und hatte das leere Tor vor sich, traf dann aber nur das Außennetz (11.).

In der Folge zog sich die Kramer-Truppe allerdings etwas zu sehr zurück und überließ der Wormatia das Spiel. Gefährlich wurde es in dieser Phase zwar nicht, doch ab und an musste Lück eingreifen. „Da müssen wir noch besser werden“, fand Kramer einen Kritikpunkt. „Andere Mannschaften nutzen es aus, wenn man ihnen diese Möglichkeiten gewährt.“ In der 39. Minute dann die nächste Großchance der Platzherren. Marco Schäfer bediente den starken Klingmann, der zentral auf Knödler zulief und uneigennützig auf Groß ablegte, der aber den Ball nicht richtig traf und am leeren Tor vorbeischob (39.). Das Haareraufen auf der Hoffenheimer Bank war jedoch nur von kurzer Dauer, denn nach einem klugen Zuspiel Klingmanns auf Herdling schaute sich der Kapitän Knödler aus 18 Metern aus und traf mit einem Flachschuss aus 18 Metern zum 2:0 (41.). Die Wormser Schockstarre nutzten die Platzherren eiskalt aus, Herdlings Zuckerpass aus dem Mittelfeld über 40 Meter auf die linke Seite nahm Groß nahtlos mit, schüttelte seinen Gegenspieler ab und rehabilitierte sich für die unglückliche Aktion wenige Minuten zuvor – 3:0 (43.). Mit diesem beruhigenden Vorsprung ging es schließlich in die Pausenbesprechung.

Im zweiten Durchgang ging es munter weiter. Groß sprang in einen Katastrophenrückpass Tim Bauers, stürmte allein aufs Tor zu und wurde von Knödler außerhalb des Strafraums gelegt. Schiedsrichter Markus Pflaum entschied auf Freistoß – und zeigte Knödler Gelb. Herdling war das alles egal, er zirkelte den Ball ohne Aufhebens zum 4:0 unter die Latte (51.). Die Wormser waren jetzt völlig von der Rolle. Wieder Fehlpass, wieder lief Groß dazwischen, umkurvte Knödler, Tor (56.). Auch der Wormatia-Anhang machte nun seiner Enttäuschung Luft, einige verließen bereits das Stadion. Doch Kramer kannte keine Gnade, brachte jetzt auch noch den pfeilschnellen Joseph-Claude Gyau, der sechs Minuten nach seiner Einwechslung einen großen Auftritt hatte, als er die Wormser zu Stangen degradierte und sich nicht einmal durch Foul stoppen ließ. Das 6:0 war dann nur noch Formsache (63.). Danach ließen es die Hoffenheimer wieder etwas ruhiger angehen und einen Lattentreffer Christian Henels zu (78.).

„Natürlich freue ich mich über das Ergebnis“, sagte Kramer. „Aber gefallen hat mir vor allem, dass die Jungs bis zum Schluss bereit waren, zu arbeiten und in jeder Situation griffig zu sein.“ Doch schon am Samstag bei Hessen Kassel, das zwei Plätze hinter den Hoffenheimern auf Rang sechs steht, wird das eine ganz andere Partie. „Bis dahin muss ich die Jungs wieder einfangen“, so Kramer. „Wobei wir darauf hin arbeiten, dass sie das selbst tun.“