wormatia.de: Umstrittener Handelfmeter kostete Wormatia U23 zwei Zähler
28.08.2011Von: Karl-Heinz Schneider
Endlich, der erste Punkt ist da…, dass es letztlich keinen Dreier
gab, der auch möglich gewesen wäre, hätte der Schiedsrichter diesen
fragwürdigen Handelfmeter nicht gepfiffen, der dann letztendlich auch
vom Kandeler Elfmeterschützen zum 3:3 verwandelt wurde. Wormatia U23 und
die Schiedsrichter? Die Geschichte setzt sich fort. Die Punktverluste
am Schiedsrichter festzumachen, ist aber auch nicht richtig. Der
Unparteiische hatte bis auf den einen Pfiff in der ominösen 85.
Spielminute die Partie ganz gut gepfiffen. Fasst man die gesamten 90
Minuten zusammen, geht das 3:3-Unentschieden letztendlich auch in
Ordnung und entsprach dem Spielverlauf.
Die Partie war noch keine
sechs Minuten alt, da lag das Spielgerät hüben wie drüben einmal im
Netz. Jens Blüm (2.) wie auch Cristian Cenusa (6.) wurde das Tore
schießen zunächst sehr leicht gemacht; beide standen da, wo die Stürmer
stehen müssen und erzielten per Abstauber den 1:1-Zwischenstand. In der
27. Spielminute ging der Gast aus Kandel mit 1:2 in Führung; erneut war
C. Cenusa der Torschütze als er wie schon beim 1:1-Ausgleich von der
guten Vorarbeit seines Mannschaftskameraden Patrick Tolbert profitierte.
Hier funktionierte die Wormser Abseitsfalle nicht, so konnte P. Tolbert
den tödlichen Pass zu C. Cenusa spielen. Zehn Minuten später kamen die
Heidenmann-Schützlinge zum 2:2-Ausgleich; J. Blüm hatte sich über die
rechte Seite durchgetankt und Damian Kaminski mit einer flachen
Hereingabe bedient; D. Kaminski fackelte nicht lange und schloss zum
2:2-Halbzeitstand ab.
Nach dem Seitenwechsel hätte es mit dem ersten
Vorstoß der Kandeler beinahe wieder eingeschlagen; die gesamte
Wormatia-Elf war in dieser Situation offensichtlich mit den Gedanken
noch in der Kabine; jedenfalls durfte der Gäste-Stürmer unbeirrt durch
den Wormser Strafraum spazieren und als die Szene schon bereinigt war,
ertönte ein Pfiff von Christopher Dispot. Was war geschehen?
Wormatia-Keeper Nicolay Rühm hatte in dem unübersichtlichen Gewühl ein
Zuspiel eines Mitspielers mit den Händen aufgenommen; der Schiedsrichter
pfiff einen indirekten Freistoß aus 10, 11 Metern, den die Kandeler
über den Kasten jagten. Das war ein so etwas wie ein „Hallo-Wach-Effekt“
für die junge Wormatia-Elf, die nun fortan stärker agierte und sich
einige gute Torgelegenheiten erarbeitete. So tauchte A. Aslan vor
Kandels Torhüter Daniel Kiebist auf und zwang diesen zur Fußabwehr –
schade, da war mehr drin gewesen (50.). Unmittelbar danach flog ein von
Florian Kaiser getretener Freistoß in den Gäste-Strafraum, wo Marco
Streker mit seiner Direktabnahme Pech hatte, das das Spielgerät über den
Kasten ging (52.). A. Aslan brachte seine Farben nach ca. einer Stunde
mit 3:2 in Front; nach einem Kaiser-Eckball hatte J. Blüm bei seinem
Lattenkopfball noch Pech, aber A. Aslan versenkte die Nachschuss aus 14
Meter in die Maschen zur 3:2-Führung. Nach einem Einwurf war urplötzlich
Kandels Marco Ehrhart im Wormatia-Strafraum frei und wohl zu sehr
überrascht, dass er den Ball neben den Kasten setzte (78.). Dann kam die
ominöse 85. Minute, die in einem Handelfmeter-Pfiff endete; C. Cenusa
nahm das Geschenk dankend an und kam somit zu seinem dritten Treffer an
diesem Tage. Der Elfmeter ist deshalb so umstritten, da die Hand nicht
zum Ball ging und ist im Nachhinein als Konzessionsentscheidung für eine
Szene zuvor, die vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde; hier machten
die Gäste schon mächtig und lautstark „Radau“ beim Unparteiischen. Was
wäre gewesen, wenn die Pfälzer einen völlig unnötigen Ballverlust von F.
Kaiser zum 3:4 genutzt hätten, dann hätten die Wormaten ohne Punkt da
gestanden. In dieser Hinsicht muss man mit dem einen Punkt letztendlich
zufrieden sein. F. Kaiser ist ein guter Fußballer, allerdings bringen
seine „Tänzjer“ und „Mätzjer“ die Wormatia-Verantwortlichen schon
mächtig auf die Palme. Hierüber wird sich der Trainer mit seinem
Schützling einmal ernsthaft unterhalten müssen.
Hurra, der erste
Punkt ist unter Dach und Fach. Mit diesem einen Zähler gaben die
Wormaten nicht nur die Rote Laterne ab, nein, sie machten einen Satz auf
den 13. Tabellenplatz. Somit fährt die Wormatia U23 mit breiter Brust
zum „Auswärtsspiel“ am kommenden Freitag, 04.09.2011, nach Horchheim.
Das Lokalderby entpuppt sich nun als „Kellerderby“; immerhin empfängt
dann der Tabellenletzte den Tabellendreizehnten. Die Steigerung auf das
3:3-Unentschieden könnte eigentlich nur ein Sieg sein und wenn der in
Horchheim gelingen würde? …man hätte auf Wormatia-Seite nix dagegen!!!