sc-pfullendorf.de: Linzgauer erleben Last-Minute Schock
23.09.2011Trotz aufopferungsvoll kämpfender Leistung musste das junge Team von Kristijan Djordjevic erneute eine bittere Pille schlucken. Nach 0:2-Rückstand drehten unsere Jungs das Heimspiel gegen Worms fast noch in einen Sieg um – wurde dann aber doch in der letzter Sekunde bestraft.
von Stefan Lösch
SCP-Trainer Djordjevic stellte sein junges Team im Gegensatz zum 0:8-Debakel in Hoffenheim auf drei Positionen um: für Jörg Schreyeck (gesperrt), Christian Jeske (verletzt) und den jungen Philipp Schinn rückten Nedzad Plavci, Uwe Beran und Jan Biggel in die Erste Elf.
Erstmals in dieser Saison auch ein neues Spielsystem: eine Raute im Mittelfeld und zwei echte Spitzen brachten von Beginn an viel frischen Wind in das Pfullendorfer Spiel. So hatte Piero Saccone bereits nach vier Minuten die erste Hundertprozentige für den SCP, doch sein Fernschuss aus 20 Metern flog knapp am Winkel vorbei. Wenig später stoß Linksverteidiger Kevin Dicklhuber bis in den Strafraum vor, doch sein Schuss bereite Kevin Knödler im Tor der Wormatia keinerlei Probleme (10.).
Erst nach über einer Viertelstunde trauten sich die Gäste das erste Mal vor das Pfullendorfer Gehäuse, doch der Distanzversuch von Daniele Toch landete in den Armen von Sebastian Willibald (17.). Auf der anderen Seite hatte auch Knödler kein ernsthafte Schwierigkeiten bei einem 30 Meter-Knaller von Dicklhuber (21.).
Nach einer guten halben Chance dann aus dem Nichts zwei Tor für die Wormatia. Erst konnte Michael Schürg einen Heber von Toch annehmen und verwandelte in Manier eines Topstürmers kaltschnäuzig per Außenrist zum 0:1 – seinem siebten Saisontor (29.). Nur vier Minuten später rutschte ein Eckball von Wuttke quer durch den Strafraum, so dass Kapitän Sandro Roesner einen Abpraller eines Mitspielers eiskalt versenkte (33.).
Noch vor der Pause erhöhte der SCP den Druck und kam folgerichtig auch zu guten Chancen: nach einer schönen Flanke von Piero Saccone ging ein Volleyschuss von Ingemar Teever knapp am Tor vorbei (40.).
Fünf Minuten vor der Halbzeit gelang dem Sportclub dann hochverdient der Anschlusstreffer, nach einem schönen Tempodribbling von Uwe Beran, legte Ingemar Teever mustergültig quer, so dass Nedzad Plavci nur noch das Bein hinhalten musste (40.).
Dann fast sogar noch der Ausgleich vor dem Pausentee, doch erst flog einer scharf getretender Freistoss von Jan Biggel aus 35 Metern nur knapp am Pfosten vorbei (44.), dann bekam Plavci zuwenig Druck hinter seinen Versuch aus 20 Metern (45.).
Nach der Pause machten unsere Jungs dort weiter, wo sie aufgehört hatten, doch nach einem Rückpass von Dicklhuber blieb Plavcis Schuss in der Abwehr hängen (51.).
Bei den Gästen sorgte einzig ein Lupfer von Ammann in die Arme von Keeper Willibald für ein wenig Gefahr. Wormatia-Coach Ronald Borchers schöpfte bereits nach einer Stunde sein volles Wechselkontingent aus, um mit frischen Kräfte der Pfullendorfer Drangphase entgegen zu wirken.
Eine Viertelstunde vor Schluss: einen scharfen Freistoss von Saccone konnte Knödler gerade noch Ecke klären, bei der anschließenden Standardsituation dann plötzlich ein Aufschrei in der Geberit-Arena: "Hand" und Schiedsrichter Matthias Zacher zeigte auf den Punkt. Dem eingewechselten Nico Müller war in der Körperdrehung der Ball unabsichtlich an die Hand gesprungen. Das Geschenk nahm der SCP jedenfalls an: Sandrino Braun knallte den Elfmeter ins linke Eck (78.).
Danach hieß es Alles oder Nichts und so ging unsere Jungs volles Risiko um das Spiel zu gewinnen: Ein Dicklhuber Distanzschuss flog aber nur in die Arme des Keepers (85.).
Dann rutschte Teever im Strafraum knapp am Siegtor vorbei. Aber auf der anderen Seite machten es die Nibelungsstädter im direkten Gegenzug besser: beim nach dem darauffolgenden Konter legte "Pechvogel" Nico Müller den Ball im Strafraum auf den eingewechselten Younes Bahssou quer, der Willibald aber mit seinem Schuss aus fünf Metern keine Chance ließ (90.).
Kurz danach hatte Uwe Beran dann noch die Chance zum 3:3-Ausgleich, doch seine Versuch vom Sechzehner ging nur knapp über die Latte (90.).
Nach ein ganz starken Aufholjagd ließ sich der SC Pfullendorf wieder die Butter vom Brot nehmen. Nachdem die Linzgauer unbedingt den Sieg erzwingen wollten, wurden sie in letzter Sekunde von den Wormsern eiskalt ausgekontert. "Zuerst hat man kein Glück, und dann kommt Pech dazu!"
Nächsten Freitag muss unser Team zum Auswärtsspiel nach Kassel. Dort unternimmt unser SCP ab 19.30 Uhr den zehnten Anlauf zum ersten Sieg.
Stimmen zum Spiel:
Ronald Borchers (Trainer Wormatia Worms): "Wenn man gegen den Tabellenletzten spielt weiß man was auf einen zu kommt. Ich wär auch lieber mit dem Bus direkt durch Pfullendorf durchgefahren. Wir hatten genug Chancen das Spiel im Vorfeld zu entscheiden, haben es aber versäumt vorzeigt alles klar zu machen. Ich bin glücklich das wir gewonnen haben."
Kristijan Djordjevic (Trainer SC Pfullendorf): "Meine Mannschaft hat heute sein sehr gutes Spiel gemacht. Wir waren aus meiner Sicht über 90 Minuten die klar die bessere Mannschaft. Wir haben heute Einsatz, Willen und Kampfbereitschaft gezeigt, haben uns aber wieder nicht dafür belohnt. Irgendwie ist der Wurm drin, aber wenn wir weiter so hart daran arbeiten, kommen wir auch in der Situation, dort unten rauszukommen."