Nibelungen Kurier: „Da hat wohl einer in der Abwehr gefehlt”
07.10.2011Wormatia kassierte bei den Stuttgarter Kickers den 1:1-Ausgleich in der letzten Spielminute
VON KLAUS DIEHL "Das hat wohl einer in der Abwehr gefehlt", so Wormatia-Coach Ronny Borchers über den 1:1-Ausgleich der Stuttgarter Kickers per Kopfball nach einer Ecke durch den eigentlich nicht besonders großen Kickers-Spieler André Kriks in der 90. Spielminute vor knapp 2.500 Zuschauern im GAZI-Stadion auf der Stuttgarter Waldau.
Der fehlende Mann hätte Tim Bauer gewesen sein können, der ab der 55. Minute aber nicht mehr mitmachen durfte. Ebenso Kickers-Spieler Alessandro Abrucia, mit dem Tim Bauer nach einem üblen Foul an Kevin Wittke in eine wohl etwas zu heftige Schubserei geraten war, so dass Schiedsrichter Kempter beide mit Rot bedacht vom Platz stellte.
Der späte Ausgleich ist nun einmal für jede Mannschaft ärgerlich, besonders wenn man wie die Wormaten – Trainer Ronny Borchers schickte die gleiche Formation wie zuletzt beim 3:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt II auf den Platz – nach der frühen 1:0-Führung durch Daniele Toch (6.) es versäumte, nachzulegen. Nach einer einmal mehr effizienten Ecke von Kevin Wittke kam der Ball zu Daniele Toch, der das runde Spielgerät volley in das Klickers-Tor wuchtete.
Wie schon bei den letzten Spielen aufgefallen ist, sind diese Eckenvarianten mittlerweile meist Standard und auch einstudiert. Das ist ein weiterer Fortschritt bei den Wormaten, auch was die sonstigen ruhenden Bälle betrifft. Derart beflügelt machten die Wormser anschließend da weiter, wo sie beim 3:0 gegen Ingolstadt aufgehört hatten. Leider aber auch mit der Tatsache, dass man bei folgenden guten Tormöglichkeiten (so musste Michael Schürg eigentlich das 2:0 machen) die schnellen Konterattacken nicht weiter nutzen konnte.
Besonders beeindruckend aus Stuttgarter Sicht war die vor dem einmal mehr famosen Kevin Knödler im Tor nahezu bombensicher stehende Vierer-Abwehrkette mit Nico Müller, Sandro Rösner, Marco Stark und Tim Bauer, die bis zur Pause trotz aggressiver Angriffsversuche der Gastgeber bis gar zur 90. Spielminute nichts anbrennen ließ. Was dennoch durchkam, bei dem war Kevin Knödler, besonders im Herauslaufen, stets erster Sieger.
Im zweiten Durchgang drängten die Kickers-Akteure vermehrt auf den Ausgleich, doch auch den Wormaten boten sich gute Kontermöglichkeiten, zumal Ronny Borchers wahrlich nicht auf Halten spielen ließ, sondern mit Martin Röser, Younes Bahssou und Jacob Ammann frische Offensivkräfte im Verlauf der letzten halben Stunde auf den Platz schickte.
Als der durchaus verdiente Dreier fast in trockenenn Tüchern schien, wurde in der 90. Spielminute doch noch der gute Auftritt der Wormaten mit dem Ausgleichstor zum 1:1 etwas geschmälert. Hatten sie in Pfullendorf in der Schlussminute selbst das Siegtor geschossen, so mussten die Wormaten diesmal am eigenen Leib erfahren, wie hart Fußball sein kann.