Fußball: SCH schießt sich
mit 4:1 bei Wormatia Worms in Zugzwang
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Dieser Sieg dürfte teuer werden:
Nach der mehr als deutlichen Duftmarke beim 4:1 in
Worms ("Sonntag aktuell" berichtete) ist der SC
Hauenstein wieder mittendrin im
Meisterschaftsgeschäft der
Fußball-Oberliga.
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Zwar gab sich der so grandios an die alte
Wormatia-Wirkungsstätte
zurück gekehrte SCH-Coach Robert
Jung betont skeptisch ("Ich würde
mich nicht bewerben. Wir haben kaum gegen
Spitzenteams gewonnen!") – nach den
Ankündigungen der Vorwoche wird die
Vereinsführung aber kaum um den
Antrag auf Regionalliga-Lizenz umhin
können. Im Titelrennen jedenfalls, das
bewies der Sieg beim Wintermeister eindrucksvoll,
ist wieder alles drin.
Jung, in Worms von manchem noch liebevoll "Roberto"
geheißen und auch nach dem Kick
entsprechend herzlich
begrüßt, blieb im
Triumph bescheiden: "Die Chance für
ganz vorne sehe ich nicht. Platz drei bis sieben
wär okay!" Reif für
Platz eins war am Samstag jedenfalls schon mal die
taktische Ausrichtung – auch wenn die Hauensteiner
mit dem Hühnerhaufen in der Wormser
Defensive allzu leichtes Spiel hatten. Von
VfR-Coach Dirk Anders eigentlich aus den
Erfahrungen der vergangenen Spiele zu Recht als
"gefestigt" gebucht, fiel die Hintermannschaft der
Nibelungen mit dem Ausfall der gesamten defensiven
Mittelfeldes Magin/Jones in altes Chaos
zurück – Matthias Dehoust,
Ex-Zweitligaspieler aus Mannheim, konnte
einstweilen nicht helfen, der Pass liegt noch bei
Jahn Regensburg.
Der SCH war mit Jungs Konterschema
für solche Fälle
bestens gerüstet, trotz der eigenen
Ausfälle (unter anderem Schwarz,
Burkhardt und Hornig): Die Vierer-Abwehrkette mit
Thomas Schuster, Andreas Marx, Eberhard Faupel und
Jürgen Eissmann stand fehlerfrei
(wenn auch lange durch die konsternierten Wormser
wenig beschäftigt), davor verteilten
Dirk Schäfer, Jens Reisdorf – der
zudem den grippekranken Wormatia-Regisseur Volker
Berg ausschaltete – und Thorsten Wischang
konzentriert die Bälle, die
Flügelstürmer
Christian Herzog und Jopchen Ellermann mischten die
Wormaten immer wieder (Jung zur Halbzeit: "Wir
können durchlaufen, wie wir wollen")
verwirrend auf – und Wolfgang Flick bekam
zunächst sowieso keiner in den
Griff. "So offen, das kann man gegen uns nicht
bringen, dazu können wir zu gut auf
Konter spielen", sagte der Goalgetter, sah sein
Team aber auch durch den
"überraschenden Start" nach Wormser
Fehlpass und Wischangs Vollstreckung (1.) in der
denkbar besten Ausgangslage. "Die sind einfach
nicht in Schwung gekommen, wie wir gegen
Eisbachtal", beschrieb Flick die Blockade der
Wormser, die einen Bock nach dem anderen schossen –
der SCH sagte jedesmal souverän
danke. "Wir waren aggressiv, haben gute Konter
gefahren", sah der gleich hellwache Wischang seine
Mannschaft in der richtigen Verfassung, um vier
Todestöße zu setzen –
"auch wenn wir in der zweiten Halbzeit
verständlicher Weise etwas die
Konzentration verloren haben."
Konzentration ist das eine, "und wenn wir Konstanz
zeigen, auch nächste Woche gewinnen"
– dann kann Wischang sich schon vorstellen, sich
mit dem Thema Regionalliga zu
beschäftigen. Flick blieb da recht
zurückhaltend: "Das ist eher eine
Aufgabe für einen Stadtverein. Da
musst du dein ganzes Leben umstellen. Wenn ich
jetzt so drüber nachdenke – ich
wüsste nicht, wie ich es machen
sollte." Auf jeden Fall aber, so Flick bescheiden,
"können wir unser bestes
Saisonergebnis erreichen." Und Robert Jung? Der
blieb ganz Mathelehrer: "Wir haben sechs Punkte
mehr als zur gleichen Zeit der Vorrunde!" (csc)
RON – RHEINPFALZ ONLINE, Montag, 3.
Mär , 03:45 Uhr
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