Frankfurter Neue Presse | "Die verflixte Sieben"

01.12.2011

Erfolgsserie von Eintrachts U 23-Mannschaft gerissen – Großer Triumph von Ronny Borchers

Nach sechs Siegen am Stück verlor die "Reserve" der Eintracht erstmals wieder. Gegner Worms zeigte allerdings auch eine Topleistung.

Von Stefan Fritschi

Frankfurt.  Daher war der 2:1 (1:1)-Erfolg von Wormatia Worms gestern Abend bei der zweiten Auswahl der Frankfurter Eintracht sogar verdient. Trainer Oscar Corrochano wahrte indes Fassung, als der Siegeszug beendet und der angepeilte Sprung auf den ersten Platz der Fußball-Regionalliga Süd verpasst war. "Wir wollten weiter für Furore sorgen, aber diese Niederlage wirft uns nicht um", gab der 35-Jährige zu Protokoll und war nicht verlegen darum zu feixen: "Die verflixte Sieben eben."

Die Chance, den Lauf fortzusetzen, hatte die Eintracht schon. So verpassten kurz nach dem Seitenwechsel Torjäger Elia Soriano (50.) und Dima Nazarov (51.) die Riederwälder in Führung zu bringen. Die Wormatia überstand diese heiklen Situationen schadlos und erwies sich praktisch über die komplette Spielzeit als ein äußerst kompakter und gefährlicher Gegner, der sich für seine couragierte Spielweise belohnte. "Läuferisch, taktisch und technisch haben wir hervorragend gespielt und dieses hochklassiges Regionalligaspiel auch verdient gewonnen", verteilte Wormatia-Coach Ronny Borchers zurecht Lob und bestätigte, dass sein Team in dieser Saison in puncto "Willen und Aggressivität" noch nie eine so überzeugende Leistung gezeigt habe. "Wir hatten auch mehr Chancen als die Eintracht", konstatierte er.

Fürwahr, denn nach dem 2:1-Führungstreffer von Sandro Rösner (68.), der Eintracht-Torwart Mario Miltner überlupfte, boten sich den Rheinhessen gleich drei gute Möglichkeiten, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Doch Miltner, der im ersten Abschnitt in einigen Situationen verunsichert wirkte, bewährte sich gegen Marcel Abele (71.), Lucas Oppermann (75.) und Daniele Toch (79.).

Die Eintracht vermittelte nicht den Eindruck, die Begegnung noch drehen zu können, hatte aber durch Alvarez noch die Chance auszugleichen, doch sein Schuss aus dem Strafraumgetümmel zischte am Pfosten vorbei (85.). "In Hoffenheim hatten wir Glück, diesmal nicht", sagte Corrochano. Überhaupt habe seine Mannschaft beim 1:0 am Sonntag im Kraichgau "viel Kraft gelassen", was sich nun in der Schlussphase bemerkbar machte.

Seinem Kapitän, Abwehrchef und Trainerassistenten Daniyel Cimen gönnte Corrochano eine Pause. Denis Streker agierte als einziger defensiver Mittelfeldakteur, die Profis Dominik Schmidt und Stefan Bell bildeten die Innenverteidigung. Letzteres zahlte sich nicht wirklich aus, denn Bell hatte zwei schwache Szenen, in denen er sich vom Gegenspieler düpieren ließ. Während Marcel Titsch-Rivero bemüht war, Linie ins Spiel zu bringen, was ihm aber nur bedingt gelang, hatte Alvarez aus dem Profi-Quartett am meisten zu bieten.

Kunstschuss von Alvarez

Alvarez‘ Highlight war die Szene, als die reguläre Spielzeit vor der Pause bereits um 35 Sekunden beendet war. Eine weite wie präzise Flanke von Patrick Schaaf drosch der 20 Jahre alte Angreifer volley und unhaltbar aus 15 Metern zum 1:1-Ausgleich ins Eck. Oppermann hatte Worms in Führung gebracht (22.), es war die erste Chance des Spiels überhaupt. Auf beiden Seiten wurde je einmal nach Schüssen von Soriano (29.) und Michael Schürg (42.) auf der Linie geklärt.