Nibelungen Kurier | Innerhalb von acht Minuten sorgten die Wormaten für den 4:0-Sieg beim Verbandsligadritten TSV Schott

11.10.2012

 

von Klaus Diehl

Der Erfolg wurde mit Verletzungen von Tim Bauer am großen Zeh und Benjamin Himmel mit einem Schlüsselbeinbruch erneut teuer bezahlt / Samstag um 14 Uhr beim 1. FC Eschborn

Freud und Leid lagen nach dem Schlusspfiff  für Wormatia-Trainer Ronny Borchers einmal mehr eng zusammen. Nicht nur, dass er zur Pause  bereits Tím Bauer auswechseln musste, dessen großer "Otto" (Zeh)  nicht mehr ganz in den Schuh passte, kam es in der 67. Minute noch schlimmer. Benjamin Himmel war über rechts in den Mainzer Strafraum eingedrungen und wurde vom Schott-Keeper  Patrick Manthe Parterre geschickt. Auf Wormatia-Seite wartete man auf den Elfmeter-Pfiff doch nichts geschah. Mit schmerzverzerrtem Gesicht musste Benjamin Himmel mit Verdacht auf Schlüsselbeinbruch vom Platz geführt werden.

Für ihn kam Kevin Wittke, der mit seiner ersten Ballberührung nur eine Minute später für das 2:0 sorgte. Scipon Bektasi, auffälligster Wormate, war in den Strafraum eingedrungen und wurde von Nenad Simic unfair vom Ball getrennt. Da Tim  Bauer nicht mehr im Spiel war, schnappte sich Kevin Wittke das runde Spielgerät und es stand 2:0 aus Wormatia-Sicht. Für die Führung hatte Sandro Rösner(62.) gesorgt, der einen Toch-Freistoß gekonnt per Kopf in das Mainzer Tor verlängerte. Agierten die Wormaten bis zur 1:0-Führung noch  etwas verhalten, so kam das Wormser Spiel so richtig ins  Rollen und zeigte auch sodann den Zweiklassen-Unterschied auf.

Auch wenn der neue Schott-Trainer Christian Hock der Auffassung war, dass drei der Wormatia-Tore im Entstehen etwas glücklich gewesen seien. Dabei aber übersah, dass bereits zu diesem Zeitpunkt ein leichtes Chancenplus beim VfR zu verzeichnen war. Doch dies ist man ja mittlerweile auf gewöhnt, dass die gegnerischen Trainer immer von  viel Glück bei den Wormser Treffern sprechen. Nichts zu zweifeln gab es bei noch so viel Mainzer Patriotismus nur zwei Minuten beim 3:0 aus Wormatia-Sicht. Martin Röser war es, der einen  Klasse-Spielzug aus der Abwehr heraus, mit einem Volleyschuss erfolgreich abschließen konnte. Jacob Ammann hatte sich über die rechte Seite durchgespielt und für den Torschützen maßgerecht aufgelegt. Schott-Torhüter Manthe bestrafte sich für das nicht geahndete und schon etwas rustikale Einsteigen an Benjamin Himmel selbst, als er wiederum nur eine Minute später einen haltbar scheinenden 25m-Schuss von Kevin Wittke durchrutschen ließ.

Nachdem Kevin Knödler bereits in der 3. Minute eine halbwegs gefährlichen Kopfball des Mainzer Nils Döring problemlos halten konnte, machte er einem weiteren Kopfball in der 86. Minute in gekonnter Weise den Garaus. Letztlich hätten Bektasi und Ammann noch weitere Tore vor der Pause und in der Endphase erzielen können. Mainz aber auch in der 61. Minute, doch die Flanke bei schlechten Sichtverhältnissen von Marcel Heegs ging an Freund und Feind vorbei. Wormatia-Coach Ronny Borchers war mit dem Spiel seiner Schützlinge zufrieden, auch oder gerade wegen der etwas verhaltenen ersten 60 Minuten, in denen sich gar so mancher der 500 Zuschauer gedanklich auf eine Verlängerung einzustellen schien. Denn für ihn war es ein absolutes Geduldsspiel gegen einen Verbandsligisten, der gute und erfahrene Fußballer in seinen Reihen hat. Doch nach einer Stunde sprang der Motor auf Wormatia-Seite erfolgreich an, nur das zählt. Ganz im Gegensatz zu den letzten Spielen, wo die Wormaten sich meist nach einer Stunde zu weit zurückdrängen ließen.

Es spielten: Kevin Knödler, Christoph Böcher, Sandro Rösner, Marco Steil, Tim Bauer(46. Artur Krettek), Marcel Abele, Benjamin Himmel (67. Kevin Wittke), Jacob Ammann, Daniele Toch, Scipon Bektasi, Martin Röser (73. Younes Bahssou).