Wormser Zeitung: Über außen in den Rücken der Abwehr
02.08.2002 Damit will Wormatia-Trainer Dirk Anders morgen beim VfL Hamm die Viererkette knackenVom 02.08.2002
Es bleibt kaum Zeit zum Verschnaufen: Nach dem ebenso ansprechenden wie kräftezehrenden Heimauftakt vorgestern Abend gegen Homburg muss der VfR Wormatia schon morgen erstmals auswärts ran. Die Reise geht zum VfL Hamm, wo es in der Vorsaison eine deftige 0:5-Klatsche gab. Ähnliches soll sich am Samstag (Beginn 15.30 Uhr) auf keinen Fall wiederholen.
Von unserem
Redaktionsmitglied
Frank Beier
Allerdings haben die Hammer, die ebenso wie Homburg zum erweiterten Favoritenkreis zählen, mit ihrem Sieg in Eisbachtal einen Start nach Maß hingelegt. Und natürlich wollen sie ihr Konto nun zu Hause um einen weiteren Dreier aufstocken. Doch Kanonenfutter, wie in der vergangenen Runde, will Wormatia diesmal auf gar keinen Fall sein. Zu solcher Befürchtung besteht nach der erfreulichen Vorstellung am Mittwochabend auch kein Anlass. Das neuformierte, verjüngte Team präsentierte sich gegen die favorisierten Homburger erfreulich frisch, einsatz- und spielfreudig.
Nur der volle Lohn für die couragierte Leistung blieb aus. „Das 0:0 war glücklich für uns, Wormatia hätte mehr verdient gehabt“, gab Gästecoach Gerd Warken hinterher offen zu und attestierte der „neuen“ Wormatia: „Die Mannschaft war gegenüber der letzten Saison nicht wiederzuerkennen.“ In der Tat: Da stand wieder eine Einheit auf dem Feld, in der jeder für jeden rackerte. Aber vor allem: Es wurde nicht nur leidenschaftlich gekämpft, sondern auch gespielt. Da war die Handschrift des neuen Trainers schon deutlich zu erkennen. „Phasenweise haben wir schon ganz gut gespielt“, freute sich Dirk Anders über die positiven Ansätze: „Diesen Weg müssen wir konsequent weiter gehen und uns Stück für Stück steigern.“
Noch nicht so zufrieden war der Coach mit dem eingelegten „Vorwärtsgang“: „Es wurde noch zu wenig über außen gespielt“, bemängelte er. Dabei sei es beim Spiel über die Flügel sofort gefährlich geworden, habe man sich auf diese Weise auch die besten Chancen erspielt. „Das müssen wir in Hamm besser machen“, weiß Anders, dass die Siegerländer ebenso wie Homburg hinten mit einer Viererkette agieren: „Da muss man versuchen, über die Außenbahnen in den Rücken der Abwehr zu kommen.“ Wird dies mehr als vorgestern Abend von seinen Schützlingen beherzigt, ist Wormatias Trainer sicher: „Dann werden die Hammer Probleme bekommen.“ Zumal seine Jungs gegen Homburg „hinten gut gestanden, kaum Chancen zugelassen und gegen einen Titelaspiranten zu Null gespielt“ hätten. Außerdem habe sich bei extremer Schwüle gezeigt, dass „wir genügend Kraft haben“.
Nach den positiven Eindrücken des Auftakt-Matches besteht für Dirk Anders kein Grund zu personellen Veränderungen: „Ich war mit allen 14 zufrieden.“ So wird morgen nachmittag vermutlich die gleiche Formation wie am Mittwochabend beginnen. Wobei der Trainer immer wieder betont, dass jene Spieler, die zunächst auf der Bank saßen, keinesfalls schlechter seien als die ersten elf: „Das haben die Eingewechselten im Spiel auch bewiesen.“