Wormser Zeitung | Anders-Elf für Endspurt gerüstet

22.04.2003

VfR Wormatia nach 5:1 gegen SF Eisbachtal wieder in der Erfolgsspur

Vom 22.04.2003

Die Oberliga-Fußballer des VfR Wormatia Worms sind endgültig in die Erfolgsspur zurückgekehrt und haben ihre Chancen im Kampf um die Meisterschaft wieder etwas verbessern können. Der 5:1 (2:1)-Heimtriumph über den Tabellenletzten SF Eisbachtal war der inzwischen vierte Sieg in Folge. Fünf Wochen vor dem Saison-Finale hat der VfR - bei einer Partie mehr auf dem Konto - noch einen Zähler Rückstand auf den Klassenprimus FSV Mainz 05 (A), der in Hamm (1:1) patzte.

 
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Sebastian Elvers

"Gegen Idar-Oberstein wird nun der Endspurt eingeläutet", präsentierte sich Wormatias Coach Dirk Anders zufrieden und gestand, dass man den Titel "noch im Hinterkopf" habe. Dennoch gelte weiterhin die Devise: "Wir schauen weiter nur auf uns und denken von Spiel zu Spiel." Gegen das Schlusslicht musste die Wormatia vor 740 Fans indessen spielerisch keine Bäume ausreißen, um letztlich ungefährdet zu siegen. Dazu hatte die Gäste-Elf zu wenig zu bieten.

Dies lag primär am personellen Aderlass, den Eisbachtal trotz großen Bemühens nicht zu kompensieren vermochte. "Ich hatte zehn Leute im Kader, die noch A-Jugend spielen könnten", gab SF-Trainer Walter Reitz zu bedenken. Leidlich drei Mann aus der Anfangsformation hatten Oberliga-Erfahrung. Das machte sich vor allem bei den Gegentoren bemerkbar. "Da haben wir freundliche Beihilfe geleistet", nahm Reitz auf die ungenügende Deckungsarbeit im eigenen Defensivverbund Bezug, ehe er in diesen düsteren Zeiten für seinen Klub Humor bewies. "Wissen Sie, welchen Titel wir zu verteidigen haben?", fragte er keck in die Runde: "Wir sind im Jahr 2003 die am liebsten gesehene Gäste-Mannschaft."

Und so wurde Wormatias Stadionsprecher Gerd Obenauer richtig auf Trab gehalten. Das erste Mal musste dieser nach 22 Spielminuten zum Mikrofon greifen. Giuliano Arcangioli hatte aus neun Metern mit einem satten Vollspannschuss das 1:0 markiert. Steffen Kohl (21.), Ralf Schmitt (28., 36.) und Anders (30.) vergaben eine höhere Führung. Danach war Zunge-Schnalzen angesagt.

Traumtor von Blasius

Für Begeisterung sorgte zunächst der immer besser in Fahrt kommende Holger Blasius, als er aus 14 Metern abzog und das Spielgerät wie an der Schnur gezogen wuchtig im Eisbachtaler Tor einschlug - 2:0 (42.). "So ein Tor haben wir schon lange nicht mehr hier im Stadion gesehen", frohlockte Obenauer begeistert. Kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen, da trat schon das Déjà-vu-Erlebnis ein. Auf der Gegenseite war es nämlich Stefan Szymczak, der aus 23 Metern sehenswert ins lange Eck traf (45.). "Das 2:1 hat uns vielleicht etwas gelähmt" (Anders), haperte es nun bei der Wormatia, die in sieben Tagen ihr drittes Spiel bestritt, hin und wieder im Spielaufbau: "Wir hatten zu viele Ballverluste." Aber dennoch auch viele Chancen, und "das war gut", lobte der Übungsleiter. Schmitt mit einem schulmäßigen Kopfstoß nach einer Kohl-Flanke (51.), Arcangioli im Anschluss an einen Freistoß von Matthias Dehoust (72.) und erneut Schmitt (89.) verwerteten drei der zahlreichen Einschussmöglichkeiten, die überwiegend über die starke rechte Seite eingeleitet wurden.

Fazit Dirk Anders: "Wir sind alle zufrieden, und die Mannschaft hat Selbstvertrauen getankt. Da kann man über die Mängel auch ein bisschen hinweg sehen."