Nibelungen Kurier: Wormatia Worms begegnet bei der 0:2-Niederlage dem Drittligisten auf Augenhöhe
21.01.2013Offenbacher Kickers zeigten Anschauungsunterricht über effiziente Chancenauswertung
VON KLAUS DIEHL Da brauchen die NK-Leser sicherlich nicht lange zu raten, weshalb dieses Spiel verloren ging. Sicherlich ist eine Niederlage in der Vorbereitung wahrlich kein Beinbruch, doch für die Statistik wäre ein Sieg allemal besser. Zumal dieses Spiel von den Wormaten eigentlich hätte gewonnen werden müssen.
Eigentlich aber nur, wenn man die sich bietenden Torchancen auch genutzt hätte. Denn dies ist nach wie vor das Problem der Wormaten, was auch den neuen Trainer Stefan Emmerling sicher noch so seine Gedanken machen lässt. Zu warten, bis Romas Dressler endgültig wieder einsatzfähig ist, wäre eine Option und dauert aber sicherlich noch einige Zeit. Dagegen einen freien oder wechselwilligen Torjäger noch vor dem 31. Januar zu finden, ist eine weitere Option. Doch wo laufen solche Torjäger frei herum? Ein Benjamin Auer, der auch durch die Gerüchteküche schleicht, ist wohl für Wormatia nicht bezahlbar.
Da ist guter Rat teuer oder es gelingt Marcel Gebhardt als sportlichem Leiter noch ein solches Kunststück. Es gilt zunächst die vorhandene Offensivgarde in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken. Denn trotz großer Eiseskälte sahen die etwa 350 Zuschauer einen technisch guten Fußball, mit kostenlosem Anschauungsunterricht für Kapitän Sandro Rösner und seine Mitspieler, wie man "eiskalt" sich bietende Konterchancen nutzt. So wie dies die Offenbacher in der 33. Minute durch Stefan Vogler und in der 79. Minute durch Fabian Bäcker demonstrierten. Dabei spielten die Gastgeber besonders in den zweiten 45 Minuten mächtig nach vorne drauflos. "Wir sind im zweiten Durchgang mutig in die Zweikämpfe gegangen und haben uns viele Möglichkeiten herausgespielt", zeigte sich Stefan Emmerling von der Vorstellung seiner Schützlinge durchaus angetan.
Einziges Manko: Sandro Rösner vor der Pause, Marcel Abele (70.), Martin Röser (72.), Lucas Oppermann (76.), Kevin Feucht (80.) und Daniele Toch (84.) brachten das runde Spielgerät nicht beim starken Kickers-Keeper Robert Wulnikowski über die Linie. Weitaus cooler die bereits geschilderten und erfolgreich abgeschlossenen Kontertattacken der Schützlinge von Trainer Arie van Lent.
Dieser war auch einmal ein bekannter Angreifer und Torjäger. Dies spricht keineswegs gegen den neuen Wormatia-Trainer Stefan Emmerling, der ja auch noch andere Baustellen befestigen muss, was gegen Offenbach bis auf die zwei Konterchancen schon recht gut aussah. Auch in Erfurt bewies Stefan Emmerling mit dem Aufstieg und anschließend zwei Jahre 3. Liga, wie man Toreschießen beibringen kann