Die Rheinpfalz: Worms patzt im Titelrennen

04.05.2003 4:6-Pleite in Idar-Oberstein

Worms (csc). Das war's wohl für Worms im Titelkampf. Aber nach was für einem Spiel: Die Nibelungen dominierten beim 4:6 (1:2) in Idar-Oberstein fast wie eine Heimmannschaft – und ließen sich auch ebenso auskontern. Vorne beste Chancen versieben und hinten ständig neben sich stehen: So kann man kaum Meister werden. „Wir waren in der Defensive nicht Oberliga-tauglich, und hatten mindestens drei Ausfälle", beklagte Wormatia-Spielertrainer Anders.

Die erste Viertelstunde war die Zeit der Traumpässe: Ein doppelter Traumpass mit Blasius schob Anders knapp vorbei (5.), Kohl rettete im Gegenzug vor dem brandgefährlichen Yasar. Eine Minute später zielte Bozanovic – der beste Wormser – nach Dehousts Vorlage vorbei (7.). Nach 21 Minuten dann die bis dato eher glückliche Führung der Gastgeber: Schneider köpfte einen Aufsetzer ein. Schmitt hätte nach klasse Pass von Bozanovic kurz darauf freistehend ausgleichen können (27.), stattdessen konterte Yasar zum 2:0 (31.). Anders zielte aus drei Metern drüber (33.), ehe Schmitt dann doch noch nach einem Querschläger zum Anschlusstreffer abstaubte (37.).

Symptomatisch für die Wormser Defensivleistung der Start von Halbzeit zwei: Yasar flankte freistehend, Keeper Daniel hechtete ins Nichts, Schmidt legte ein – 3:1 (47.). Nicolay fing dann zwei Schmitt-Kopfbälle (51., 52.), einen Anders-Heber aber drückte Dehoust zum erneuten Anschlusstreffer ein (55.). Einen Volley-Hammer von Sigmund entschärfte erneut Nicolay. Eine Traumkombination über Anders und Bozanovic allerdings versenkte Schmitt (61.). Wildes Anrennen der Wormser in der letzten halben Stunde, „aber wir haben eiskalt die Konter gefahren", beschrieb SC-Trainer Werner Mörsdorf die atemlose Szenerie, als Joker Herzog drei Mal ins Herz der Wormatia stach (66., 69., 90.) und noch öfters hätte stechen können.

„Wenn man an der Mittellinie den Ball durch die Beine spielen will, da habe ich kein Verständnis", beschrieb Anders Szenen wie die des anfangs starken, am Ende aber völlig platten Dehoust (66.). Schmitt sorgte zwischendurch nochmal für Wormser Hoffnung (74.), Ognjanovic aber zielte um Zentimeter vorbei (78.) und letztlich, wie bei Schmitts erneutem Kopfball (85.), war im Zweifelsfalle der starke Schlussmann Nicolay auf dem Posten. „Wormatia hat läuferisch und kämpferisch alles gegeben, aber", bekannte Mörsdorf „wir hatten immer Glück, nie in Rückstand zu geraten."

Wormatia Worms: Daniel – Anders (68. Ognjanovic) – Kohl, Sigmund – Bozanovic, Dehoust, Jones (58. Miehe), Blasius – Berisha, Schmitt, Arcangioli (68. Köhler).

Tore: 1:0 Schneider (21.), 2:0 Yasar (31.), 2:1 Schmitt (37.), 3:1 Schmidt (47.), 3:2 Dehoust (55.), 3:3 Schmitt (61.), 4:3, 5:3 Herzog (66., 69.), 5:4 Schmitt (74.), 6:4 Herzog (90.) – Gelbe Karten: Schmidt, Geibel – Sigmund, Schmitt, Arcangioli – Beste Spieler: Nicolay, Yasar, Herzog, Bozanovic – Schmitt – .Zuschauer: 696 – Schiedsrichter: Dingert (Thallichtenberg).