Kicker Sportmagazin | Emmerling: "Ab sofort zählt nur noch Kampf"

14.03.2013

Abstiegskampf pur steht am kommenden Samstag (14 Uhr) in der Regionalliga Südwest auf dem Programm, wenn der SC Pfullendorf die Wormatia aus Worms empfängt. Nur zwei Punkte trennen die beiden Konkurrenten voneinander. Der neue Wormser Trainer Stefan Emmerling hatte in den letzten Wochen mit einer angespannten Personalsituation zu kämpfen, allerdings lichtet sich das Lazarett gerade rechtzeitig vor dem wichtigen Duell.

Das hatte man sich in Worms ganz anders vorgestellt. Mit neuem Trainer und drei namhaften Zugängen sollte es nach verkorkster Hinrunde wieder bergauf gehen. Doch das genaue Gegenteil trat ein: Mit null Punkten aus den ersten drei Partien nach der Winterpause rutschte die Wormatia auf einen möglichen Abstiegsplatz.

"Unsere Situation ist deshalb so bedenklich, weil keiner damit gerechnet hat", weiß Neu-Trainer Emmerling (47) um den Ernst der Lage. "Jammern hilft jetzt gar nichts, ab sofort zählt nur noch leidenschaftlicher Kampf und Einsatz." Bei der Suche nach Erklärungen für den unerwarteten Absturz stellt Emmerling selbst die Verletzungsmisere zwar nicht in den Vordergrund, sie ist aber sicher ein entscheidender Faktor für den Negativtrend.

Schon vor seinem Amtsantritt fielen mehrere Spieler wochen- oder gar monatelang verletzt aus. Diese Seuche setzt sich nun fort. Die beiden Außenverteidiger Tim Bauer (28, Sehnenanriss am Hüftbeuger) und Christoph Böcher (29, Lungenentzündung) mussten ersetzt werden, und auch Zugang Maximilian Mehring (26), dem eine Schlüsselrolle im offensiven Mittelfeld zugedacht war, konnte noch kein einziges Mal für Worms auflaufen.

Im Heimspiel gegen Trier fehlten Emmerling vier von sieben Abwehrspielern, sodass sogar der bereits ausgemusterte Routinier Marco Stark (31) reaktiviert werden musste. Der Trainer sieht jedoch Licht am Ende des Tunnels. Im Duell beim direkten Abstiegskonkurrenten Pfullendorf am Samstag ist Innenverteidiger Marco Steil (25) nach abgelaufener Sperre wieder dabei. Böcher und Mehring werden zumindest auf der Bank sitzen. "Das Lazarett lichtet sich", hofft Emmerling auf weitere Rückkehrer. "Wir müssen uns da selbst wieder rausziehen", fordert der Trainer. "In den nächsten Spielen muss jeder bis an seine Schmerzgrenze gehen."

Frank Beier