Rhein Zeitung: Nach sechs sieglosen Spielen jubelt TuS wieder
15.05.2013Fußball-Regionalliga – Sage und schreibe zwei Tore erzielte die TuS Koblenz in der ersten Halbzeit im Spiel der Fußball-Regionalliga Südwest beim VfR Wormatia 08 Worms. Das reichte im Endeffekt aus, um beim 2:1 (2:0)-Sieg alle drei Punkte mit an Rhein und Mosel zu nehmen. Mit dem 13. Saisonsieg machten die Schängel in der Tabelle seit Wochen mal wieder Boden gut und kletterten um eine Position auf Rang neun.
Die Renovierungsarbeiten am Koblenzer Fundament hielten sich nach dem 1:1 gegen den FSV Frankfurt II in Grenzen, nur eine Veränderung musste Trainer Peter Neustädter an seiner Startformation vornehmen: Anel Dzaka war verletzungsbedingt nicht von Beginn an einsetzbar, für ihn betrat Marvin Sauerborn den Rasen der EWR-Arena.
Knapp 90 Sekunden waren erst gespielt, da bahnte sich schon die zweite Veränderung an: Nach einem Freistoß von Kapitän Thomas Gentner an den gegnerischen Fünfmeterraum ging Wormatia-Schlussmann Kevin Knödler rustikal mit Körper und den Fäusten zum Ball und rammte dabei – mehr oder weniger unfreiwillig – den aufgerückten TuS-Innenverteidiger Stefan Haben zu Boden. Für die Nummer sieben der Gäste ging’s mit Verdacht auf Rippenbruch nicht mehr weiter, für ihn füllte der eingewechselte Aleksandar Naric die entstandene Lücke in der Viererabwehrkette (4.).
Die frühe Umstellung machte sich aber nicht negativ bemerkbar, im Gegenteil: Nach schöner Vorarbeit von Kevin Lahn versuchte es Sauerborn per Fallrückzieher, Knödler wischte das Spielgerät in höchster Not gerade noch so über die Latte. Exakt zehn Minuten danach war ein weiterer Vorstoß der Koblenzer aber von Erfolg gekrönt. Jerome Assauer luchste dem Wormser Benjamin Himmel in der Vorwärtsbewegung den Ball ab, gefolgt von einem Steilpass auf Enrico Köppen, der allein aufs Tor der Platzherren zustürmte. Im Gegensatz zum vergangenen Freitag machte er es diesmal völlig abgebrüht, mit einem platzierten Flachschuss aus rund zehn Meter Entfernung ließ er dem herausstürzenden Knödler keine Abwehrchance und markierte so das 1:0 (17.) für die TuS.
Erste Unmutsäußerungen des Wormser Anhangs wurden schon jetzt laut. Das wurde auch nicht besser, als Roman Dressler kaum 60 Sekunden nach dem Rückstand in aussichtsreicher Position den Ball mit dem Kopf nicht richtig traf. Die Platzherren waren zwar in der Folge bemüht, den Rückstand schnell wettzumachen, wirkten aber in ihren Aktionen viel zu überhastet. Die Stimmung vor 910 Zuschauern näherte sich dem Tiefpunkt, als die Koblenzer fünf Minuten vor dem Pausenpfiff den zweiten Treffer nachlegten: Nach einer Kombination über die rechte Seite brannte es lichterloh im Strafraum des Gastgebers, Kevin Lahn nutzte die Konfusion und markierte im Getümmel vorm Wormser Gehäuse das aus Koblenzer Sicht umjubelte 2:0. Zwei Tore in einem Spiel, das gelang der TuS das letzte Mal vor sieben Begegnungen beim 2:1-Auswärtserfolg in Pfullendorf. Und fast wäre Assauer sogar der dritte Koblenzer Treffer geglückt, dann wäre die Partie wohl schon nach dem ersten Abschnitt im Sack gewesen (43.).
Der Wormser Coach Stefan Emmerling reagierte zur Halbzeitpause und brachte mit Kevin Wittke und Marcel Abele zwei frische Kräfte ins Spiel. Die Wormatia drängte jetzt mit Macht, aber wenig durchdacht auf den Anschlusstreffer. Koblenz stand sehr tief, operierte mit langen Befreiungsschlägen und beschränkte sich vornehmlich aufs Konterspiel. Nach einer Stunde Spielzeit hatte der Anhang des Gastgebers den Torschrei auf den Lippen. TuS-Keeper Dieter Paucken schien bereits geschlagen, doch dem gezielten Schuss von Abele stand Mitspieler Dressler im Weg. In der 64. Minute landete der Ball dann doch im Tor der Koblenzer, aber Schiedsrichterin Katrin Rafalski wähnte den Schützen Alper Akcam im Abseits. Zwischenzeitlich war Dzaka für Lahn ins Spiel gekommen und sollte für mehr Ruhe in zentraler Position sorgen. Was aber nur zum Teil gelang: Einen Abele-Schuss aus spitzem Winkel fälschte Murat Sejdovic etwas ab, der Ball schlug unhaltbar für Paucken im Netz zum 1:2 (72.) ein. Worms erhöhte den Druck, kam auch noch zu der einen oder anderen Gelegenheit, doch die TuS brachte den Vorsprung auch in der fast sechsminütigen Nachspielzeit mit Glück und Geschick über die Runden.