Mannheimer Morgen: Bürstädter Duo schafft den Sprung in die Wormatia-Elf
31.07.2002
FUSSBALL: Die Ex-VfRler Steffen Kohl und Djuro Bozanovic
stehen heute Abend in der Startformation gegen den FC
Homburg
Von unserem Mitarbeiter Klaus Klieber
Erst die Fusion zwischen dem SV Waldhof und dem VfR Mannheim mit dem damit verbundenen Rückzug des VfR aus der Regionalliga hat es möglich gemacht, dass der sportlich eigentlich schon abgestiegene Traditionsverein Wormatia Worms in der kommenden Runde weiterhin in der Oberliga Südwest am Ball ist. Der Saisonstart heute Abend (19 Uhr) gegen den FC Homburg ist zugleich auch ein Neustart für drei ehemalige Akteure des VfR Bürstadt: Steffen Kohl, Djuro Bozanovic und Oliver Schader haben die Rheinseite gewechselt und damit die Oberliga Hessen gegen die Oberliga Südwest eingetauscht. Dazu trägt mit Volker Berg ein weiterer Bürstädter die Kapitänsbinde der Wormser.
Unbeeinflusst von den Unstimmigkeiten der vergangenen und der langen Ungewissheit über den Startplatz in der aktuellen Runde schätzt Wormatia-Trainer Dirk Anders den aktuellen Kader als "oberligatauglich" ein. Lediglich im Offensivbereich sieht der ehemalige Spieler des VfR Mannheim und Profi des 1. FC Kaiserslautern noch Bedarf für Alternativen. "Wir lassen uns aber Zeit beim Suchen", so Anders. Als absolute Verstärkungen betrachtet der Wormatia-Coach Kohl und Bozanovic, die heute beim Heimauftakt in der Anfangsformation stehen werden. "Beide sind wertvoll für die Mannschaft und erste Wahl", so der 35-jährige Jung-Trainer.
Keine Rolle scheint dabei zu spielen, dass Stürmer Djuro Bozanovic kurz vor der Runde noch mal eine Woche Urlaub eingelegt hat. "Bozanovic hat davor schon gezeigt, wie wichtig er ist", meint Anders. Steffen Kohl wird im 3-5-2-System des Trainers den Part in der Defensive auf der rechten Seite übernehmen. "Es gefällt mir gut in Worms. Wir haben eine junge Mannschaft und das Training macht Spaß", schildert Kohl seine ersten Eindrücke. Den Rückzug des VfR Bürstadt in die Bezirksliga bedauert der Bürstädter: "Egal ist mir das nicht, aber ich bin nicht mit dem VfR Bürstadt verheiratet. Es ist schade, dass es so gekommen ist, aber ändern konnte ich es auch nicht."
Die Chancen für Oliver Schader, dem dritten Zugang aus Bürstadt, ebenfalls zum Auftakt zu einem Einsatz zu kommen, sind indes gering. Erst seit dem vergangenen Wochenende liegt die Spielberechtigung für die Wormatia vor, so dass er erst beim Pfeiffer-Turnier in Lampertheim seinen Einstand auf dem Spielfeld geben konnte. Der Mittelfeldakteur blickt aber nach vorne und hat auch den zunächst vorgesehenen Wechsel zum VfB Lampertheim zu den Akten gelegt: "Das ist abgehakt. Ich konzentriere mich voll auf Worms und will Stammspieler werden."
Einigkeit herrscht beim Saisonziel, das Kapitän Volker Berg so formuliert: "Ziel ist der Klassenerhalt. Mit Sicherheit haben wir einen oberligatauglichen Kader." Für den Saisonauftakt gegen den ehemaligen Bundesligisten FC Homburg scheint die Wormatia also gerüstet. "Wir erwarten bis zu 800 Zuschauer und wollen mit einem Sieg beginnen", so der Bürstädter. "Die Spieler wollen sich nach fünfeinhalb Wochen Vorbereitung endlich gegen einen richtigen Gegner beweisen und sind heiß auf das Spiel", blickt auch Trainer Anders voraus. Mit dem Abstieg will Wormatia Worms diesmal von Anfang an nichts zu tun haben – nicht zuletzt weil es schließlich nicht jedes Jahr Fusionen gibt.
Oberliga Südwest, Mittwoch, 19 Uhr: Wormatia Worms – FC Homburg.