eintracht-trier.com: Für hohen Aufwand nicht belohnt

07.08.2014

Eine ziemlich bittere Derby-Pleite gegen die Wormatia aus Worms musste der SV Eintracht Trier 05 in seinem ersten Heimspiel der Regionalliga-Saison 2014/15 hinnehmen: Bis kurz vor dem Halbzeitpfiff rannte das leidenschaftlich kämpfende Team von Cheftrainer Peter Rubeck dem sehr frühen Rückstand per Eigentor aus der zweiten Minute hinterher, ehe Milorad Pekovic per Kopfball ausglich. In der zweiten Hälfte hatte die Eintracht einige sehr gute Gelegenheiten, musste sich aber letztlich durch den Treffer des eingewechselten  Ali Özgün in der 75. Minute mit 1:2 geschlagen geben.

Entsprechend bedient war Coach Rubeck in der Pressekonferenz: „Wir haben viel Druck gemacht, haben uns aber leider unterm Strich nicht für unseren hohen Aufwand belohnen können. Aus den guten Möglichkeiten in der zweiten Hälfte müssen wir einfach Profit schlagen.“ Rubeck betonte: „Die Einstellung hat absolut gestimmt. Die Jungs haben Gas gegeben.“

Im Duell mit dem alten Rivalen aus der Nibelungenstadt stellte der SVE-Trainer zwei Mal um: Im Tor bekam Jerome Reisacher eine Chance, dafür musste Chris Keilmann nach dem Auftakt-0:1 in Neckarelz auf der Bank Platz nehmen. Torge Hollmann fehlte nach seiner gelb-roten Karte vom vergangenen Samstag gesperrt. Ajdin Zeric rückte für ihn  in die Innenverteidigung, Christopher Spang kam ins Team und agierte im defensiven Mittelfeld.

Just eine ungewollte Co-Produktion zwischen Reisacher und Zeric brachte bereits nach 80 Sekunden das 0:1: Einen hohen, aus der Zentrale geschlagenen Ball von Sandro Loechelt wollte Zeric locker zum Keeper zurück köpfen – doch dort, wo der Neuzugang von Waldhof Mannheim die Kugel bugsiert hatte, stand Reisacher nicht. Der Ball trudelte so ins leere Tor…

Die Kicker mit der Porta auf der Brust versuchten danach alles, um zum Ausgleich zu kommen. In einem schnellen, von vielen Zweikämpfen geprägten Match war die sicher verteidigende Wormatia gegen mitunter zu ungenau agierende Trierer aber zunächst dem zweiten Treffer näher, als der SVE dem ersten: Bei Sascha Wolferts Schuss aus der zweiten Reihe klärte Reisacher zur Ecke (18.). Gut auch die Reaktion des Schlussmanns, als der aufgerückte Innenverteidiger Benjamin Maas nach einem Freistoß von Benjamin Himmel zum Seitfallzieher ansetzte und den Ball durchaus gefährlich aufs Tor brachte (30.). Drei Minuten später war der Pass von Florian Treske aus Wolfert etwas zu lang, sodass dieser wenige Meter vorm Eintracht-Gehäuse nicht mehr an den Ball kam.

In der 36. Minute ein offensives Lebenszeichen vom SVE: Nach Flanke von Stefan Thelen war es der genauso wie in Neckarelz als Angreifer aufgebotene Robin Garnier, der mit einem Spreizschritt vollen Einsatz zeigte, aber drüber schoss.

In der vorletzten Minute der ersten Hälfte konnte die große Mehrzahl unter den 1869 Zuschauern im Moselstadion dann aber jubeln: Eine präzise von Erich Sautner nach innen geschlagene Ecke fand den Kopf von Milorad Pekovic – der genau in den Winkel traf!

Nur ganze acht Minuten brauchte Peter Rubeck, um sei Team in der Halbzeitpause auf die zweiten 45 Minuten einzustimmen; das Team hätte nach dem erlösenden Ausgleichstreffer am liebsten durchgespielt.

Mit frischem Mut überzeugte die Eintracht nach dem Seitenwechsel. In der 52. Minute dann auch die riesengroße Möglichkeit von Kapitän Fabian Zittlau – nach einem Sautner-Freistoß und zu kurzer Wormser Abwehr drosch „Zitte“ den Ball aber aus kurzer Distanz drüber. In der 66. Minute noch einmal eine Doppelchance von Rudy Carlier, dann ebbte der Trierer Druck etwas ab.

„Ich dachte Mitte der zweiten Hälfte schon, es geht 1:1 aus. Eigentlich war es so ein Spiel, das nach Unentschieden roch“, meinte Wormatia-Trainer Sascha Eller kurz nach dem Abpfiff. Doch es kam noch besser für die Rheinhessen: Nach einem Abspielfehler der Gastgeber setzte der eingewechselte Rik Hiemeleers zum Flankenlauf an. In der Mitte wurde nicht konsequent genug gestört – sodass der ebenfalls eingetauschte Ali Özgün einnicken konnte (75.).

Zwei dicke Möglichkeiten blieben am Ende ungenutzt: Zunächst köpfte Denis Pozder freistehend vorbei (86.), dann scheiterte Lukas Püttmann am stark reagierenden Tim Paterok im Wormatia-Kasten (90.+2) – nach dreiminütiger Nachspielzeit war die zweite SVE-Pleite im zweiten Saisonspiel besiegelt.

Im SVE-Talk mit Stadionsprecher Markus Köbler in der neuen Schnorpfeil-Business-Lounge oberhalb der Haupttribüne bilanzierte Kapitän Fabian Zittlau: „Der Ertrag nach unserer kämpferischen Vorstellung ist leider bei Null. Trotzdem werden wir unseren Weg weitergehen und werden das nächste Derby am Sonntag in Homburg mit voller Entschlossenheit angehen.“!

Beeindruckt zeigten sich Zittlau und auch Coach Rubeck von der Unterstützung durch die Zuschauer. „Sie haben die Mannschaft immer wieder angetrieben und waren sehr positiv. Das war beeindruckend“, so Rubeck, der sein Team Sonntag, ab 14 Uhr, in Homburg „sicher nicht in der Favoritenrolle“ sieht.